Woher kommt mein Essen?
Kinder lernen alles über gesunde Ernährung im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen
Unterbechingen „Landwirt ist ein schöner, abwechslungsreicher und vielseitiger Beruf, der einen aber auch fordert“, erklärt Bauer Georg Urban den 21 Kindern aus der 3b der Grund- und Mittelschule Höchstädt. Sie haben am Donnerstag im Rahmen des Projekts „Landfrauen machen Schule“des Bayerischen Bauernverbandes den Vollerwerbsbetrieb der Familie Urban besucht.
Das Projekt will Kindern Wissen über eine gesunde Ernährung vermitteln – und das mit allen Sinnen. „Dieses Projekt gibt es schon seit etwa zehn Jahren und ist unglaublich wichtig. Die Landfrauen setzen sich dafür ein, dass Kinder früh mit Landwirtschaft in Kontakt kommen“, erklärt Eugen Bayer, Geschäftsführer des BBV Dillingen. Denn heutzutage sei es nicht mehr selbstverständlich, dass Kinder wissen, was ein Landwirt überhaupt macht oder wo unser Essen herkommt. Daher wird der erste Schritt mit dem Kindertag auf Bauernhöfen schon im frühen Alter geschaffen. Das Projekt „Landfrauen machen Schule“, das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft unterstützt wird, soll diesen Ansatz vertiefen. Doch ohne Bauernhöfe, die sich für diese Vorhaben bereit erklären, funktioniert es nicht. „Es ist schwer, Betriebe zu finden“, meint Kreisbäuerin Annett Jung, „denn das Ganze fordert natürlich viel von der eigentlichen Arbeitszeit der Bauern.“Neben dem Bauernhof der Familie Kraus in Höchstädt laden auch Georg und Rosa Urban immer wieder Kinder auf ihren Hof in Unterbechingen ein. Die ausgebildete Erlebnisbäuerin Urban ist schon von Anfang an mit Freude dabei. „Mir ist es wichtig, den Kindern wiederzugeben, was ihnen fehlt, und dabei all ihre Sinne anzusprechen“, sagt Urban. Sie sollen staunen und entdecken.
Für die Grundschulkinder hat die Bäuerin verschiedene Stationen rund um das Thema Getreide vorbereitet. Beispielsweise lernen sie, Getreide zu mahlen, und sehen, wie es zu Mehl verarbeitet wird. Anschließend ist Fütterungszeit. Die Schafe blöken den Kindern mit ihren Schaufeln und Eimern voller Futtermais entgegen.
Der Tag auf dem Bauernhof ist nur der erste Teil des Projekts. Denn an einem weiteren Tag wird Rosa Urban die Schüler in ihrem Klassenzimmer besuchen. Annett Jung erklärt: „Die Kinder bereiten mit speziell ausgebildeten Ernährungsfachfrauen Gerichte und Getränke aus regionalen Lebensmitteln zu.“Bäuerin Urban will mit der Klasse Frühstück und Müsli machen und dabei erklären, warum die erste Mahlzeit des Tages so wichtig ist.