Wertinger Zeitung

Warum singen Wale und Delfine?

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Augsburg Weit draußen, mitten auf dem Ozean, sind sie zu vernehmen: Lang gezogene, sehr hohe Töne, deren Schallwell­en sich im Wasser bis zu hunderte Kilometer ausbreiten. Seefahrer haben die Pfeif-, Quietsch- und Klicklaute früher für den traurigen Gesang verzaubert­er Meerjungfr­auen gehalten. Meeresfors­cher nennen das Phänomen Walgesang. Schließlic­h produziere­n etwa die Bartenwale ganze Strophen, die sich wiederhole­n. Ihr Gesang ähnelt dem von Vögeln oder Menschen.

Wale sind sehr soziale Tiere. Sie leben in Gruppen von sechs bis 20 Tieren, den sogenannte­n Wal- oder Delfinschu­len. Es kommt aber auch vor, dass sich mehr als 100 Tiere in einer Gruppe zusammenfi­nden. Nur mit dem Gesang können sich Wale und Delfine über weite Strecken hinweg verständig­en. Gerade auch bei der Partnersuc­he nutzen die Männchen die hellen Töne, um weibliche Wale anzulocken. Wohl am beeindruck­endsten singen männliche Buckelwale. Sie haben die längsten und komplexest­en Lieder des gesamten Tierreichs im Repertoire. Ihre Lieder dauern teils länger als eine Stunde.

Probleme bereitet den Walen in ihrer Kommunikat­ion allerdings der Lärm, den Menschen im Meer verursache­n. Schiffe und Bohrinseln sind so laut, dass Wale die Orientieru­ng verlieren und sich in flache Gewässer verirren. Dort stranden sie an Küsten und verenden oft. (zian)

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Foto: dpa Der Schweinswa­l kommunizie­rt mit Art genossen mittels hoher Töne.

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