Gute und „schlechte“Gastgeber
TC Wertingen überzeugt bei der Kreismeisterschaft organisatorisch und sportlich. Drei Titel bleiben im Zusamtal. Leon Pfeiffer (TC Dillingen) auch bei den Herren B top. Meisterin Tina Jakel (BSCU) beendet Damen-„Zwangspause“
Wertingen Der TC Wertingen war bei den Tennis-Kreismeisterschaften ein guter und ein schlechter Gastgeber. Gut, weil er eine perfekte Organisation hinlegte und dafür Lob einheimste – auch von Landrat Leo Schrell bei der Siegerehrung. „Schlecht“, weil seine Cracks den Heimvorteil nutzten und bei den Herren gleich drei von sechs Titeln erspielten. Die Damen ließen den Gästen den Vortritt. Landrat Schrell freute sich, dass die Wertinger wieder in den Kreis der Organisatoren dieser Titelkämpfe zurückgekehrt sind. Seit 1999 hatten sich die Zusamstädter nicht mehr in der Lage gesehen, die große Belastung zu stemmen. TCW-Vorstand Silvester Anton nahm das Lob gern entgegen und bedankte sich bei seinem Organisationsteam: „Ein voller Erfolg für den Verein“.
Das kann man auch sportlich so sehen. Mit drei Titeln hatten die Gastgeber nicht gerechnet. Auffallend war zudem, dass manche Außenseiter den Favoriten das Leben schwer machten. Die größte Überraschung war wohl der Sieg von U 18-Kreismeister Leon Pfeiffer (TC Dillingen/Jahrgang 2002) bei den Herren B. Für Furore sorgte auch Daniela Pausewang (TC Lauingen), die in drei Konkurrenzen stark mitmischte und sich im Damen-Doppel den Titel sicherte.
In der Hauptkonkurrenz, den Herren A, zeigte sich der Favorit überlegen. Wertingens Fabian Trauner triumphierte ohne Satzverlust. Dennoch waren Überraschungen an der Tagesordnung, so schied der an Nummer zwei gesetzte Stefan Lemmert (Lauingen) gleich in der ersten Runde gegen Manuel Bacher (Wertingen) aus. Den Durchmarsch ins Finale schaffte der ungesetzte Alexander Maier aus Gundelfingen, der in einem umkämpften Halbfinale Bacher 4:6/6:4/10:8 im MatchTiebreak schlug. Gegen Trauner war er ohne Chance – 3:6/1:6.
Die Herren B stellten mit 44 der insgesamt 116 Teilnehmern das größte Feld. Favorit Manuel Schmidt (BSC Unterglauheim) schaffte es zwar ins Finale, dort aber unterlag er dem ungesetzten Leon Pfeiffer 3:6/2:6. Die größten Probleme hatte der Dillinger Youngster im Achtelfinale, als er gegen Christof Streif (Buttenwiesen) beim 5:7/6:4/10:7 den Match-Tiebreak benötigte, um weiterzukommen.
Überraschungen auch bei den Herren 50, die zu einer Wertinger Angelegenheit wurden. Der topgesetzte Thomas Riesenegger (Lauingen) schied gleich in Runde eins gegen den ungesetzten Wertinger Christian Holzheuer knapp mit 7:6/2:6/9:11 aus. Die Nummer zwei, Wolfgang Mittring (SSV Höchstädt), kam immerhin ins Halbfinale, aber dort war bei Gerd Reitenauer (Wertingen) mit 4:6/2:6 Endstation. Weil Holzheuer auch das Halbfinale gegen Thomas Weihmayer (Wittislingen) im MatchTiebreak mit 6:7/6:3/10:5 für sich entschied, kam es zu einem Vereinsduell der Gastgeber, das Reitenauer schließlich in zwei gespielten Sätzen gewann. Reitenauer, erstmals Kreismeister, gab im Turnier keinen Satz ab.
Bei den Herren 60 siegte der Favorit, ein Wertinger war aber die Überraschung. Franz Thoma kämpfte sich ins Finale durch, dort unterlag er aber dem Regionalligaspieler Franz Winter (Haunstetten/ Hausen). Im Herren-Doppel triumphierten dagegen die Hausherren. Manuel Bacher und Fabian Wiedemann kann man als „Doppel der Zukunft“bezeichnen, denn im Nachwuchs holten sie viele Kreistitel. Jetzt schlugen sie erstmals bei den Herren zu – gegen die Überraschungspaarung Felix Weihmayer/ Lukas Riesenegger aus Hausen. Die Herren 40 spielten nur eine Doppelkonkurrenz aus (jeder gegen jeden), es setzten sich die favorisierten Thomas Keis/Rainer Lemmer (Mörslingen/Wittislingen) durch.
Daniela Pausewang holt im Doppel ihren Titel
Die Damen feierten bei den KreisMeisterschaften ihr Comeback. Tina Jakel (Unterglauheim) heißt die erste Titelträgerin nach der Zwangspause, im Finale ließ sie der Wertingerin Sandra Wirth beim 6:1/6:1 keine Chance. Mehr zu kämpfen hatte sie da im Halbfinale gegen Daniela Pausewang (Lauingen) beim 6:4/4:6/10:5. Damit blieb der zweite Griff zum Titel für die Lauinger ohne Erfolg, nachdem sie vor einer Woche schon im MixedFinale unterlegen war. Doch alle guten Dinge waren drei: Zusammen mit Sabrina Hieber (Lauingen) siegte Pausewang im Damen-Doppel. Trotz Modus „jeder gegen jeden“kam es zu einem „Finale“, das Steffi Zegula/Babs Seefried (Wertingen) 1:6/2:6 verloren.
Rund 250 Zuschauer verfolgten am Schlusstag die Spiele auf neun Plätze, wobei es seltsamerweise bei den Halbfinals fast Volksfeststimmung gab, bei den Finals dagegen fast ehrfurchtsvolle Zurückhaltung herrschte. Die Organisatoren des TC Wertingen waren am Sonntagabend erschöpft, aber zufrieden.