Kettensägen Mann in der Schweiz gefasst
Vor der Festnahme hatte die Polizei von Schaffhausen noch gewarnt: Meidet die Wälder!
Schaffhausen Einen Tag nach der Kettensägen-Attacke in Schaffhausen hat die Polizei den Täter gefasst. Der psychisch auffällige Einzelgänger sei in Thalwil bei Zürich festgenommen worden, teilte die Polizei am Dienstagabend mit. Wie der Mann die rund 60 Kilometer vom Tatort bis nach Thalwil zurückgelegt hat, blieb zunächst offen. Auch Einzelheiten zur Festnahme nannte die Polizei noch nicht. Sie will erst am Mittwochvormittag nähere Angaben machen.
„Entwarnung: Tatverdächtiger im Kanton Zürich gefasst“, teilte die Polizei am Abend mit. Sie hatte den 50-jährigen Franz W. zunächst in der Nähe des Tatorts bei Schaffhausen in Waldgebieten vermutet. Dort soll er auch vor der Tat gehaust haben. Die Polizei hatte die Menschen tagsüber aufgerufen, Wälder zu meiden, solange der Mann nicht gefasst war. Er galt als gefährlich und möglicherweise bewaffnet.
Der wegen Verstößen gegen Waffengesetze vorbestrafte Mann war nach Angaben der Polizei am Montag mit laufender Kettensäge in Schaffhausen in eine Filiale seiner Krankenkasse gestürmt und hatte dort zwei Mitarbeiter verletzt. Ein Opfer des Angriffs war nach Angaben der Polizei am Dienstag noch im Krankenhaus. Das zweite Opfer wurde nur leicht verletzt.
Die Fahndung lief nach der Tat auf Hochtouren, vor allem in der Nähe des Tatorts im deutschschweizerischen Grenzgebiet. Auch die deutsche Polizei hielt nach dem Mann Ausschau, obwohl sie davon ausging, dass Franz W. nicht die Grenze überschritten haben dürfte. Ein Sprecher der Konstanzer Polizei sagte: „Wir arbeiten im Grenzraum ohnehin eng und partnerschaftlich zusammen. Die eingesetzten Kräfte schauen mit beiden Augen nach dem Tatverdächtigen. Alles andere wäre fahrlässig.“
Weil der Mann zunächst spurlos verschwunden war, sagten die Behörden Ferienaktivitäten im Freien im Raum Schaffhausen ab. Nach Zeitungsberichten war der Mann wegen Tragens einer Waffe in der Öffentlichkeit schon einmal bestraft worden. Auch ein ElektroschockGerät sei in seinem Besitz einmal sichergestellt worden, so die Zeitung Blick.
Außer den Angegriffenen hatten auch zwei Kunden der Krankenkasse einen Schock erlitten, ein Mensch wurde bei dem Polizeieinsatz leicht verletzt. Die betroffene Krankenkasse CSS hat aus Sicherheitsgründen mehrere Filialen geschlossen und andere mit Wachleuten geschützt. (dpa)