Wertinger Zeitung

Die Straße durchs Donauried ist auf dem Weg

Nur eine Gegenstimm­e bei Entscheidu­ng für den Ausbau der Ortsverbin­dung Pfaffenhof­en – Donaumünst­er. Sechs Meter breite Fahrbahn mit Schutz für Amphibien und Fledermäus­e. Mehr Kindergart­enplätze

- VON HERTHA STAUCH

Buttenwies­en Einen kräftigen Schub hat der Gemeindera­t Buttenwies­en in seiner Sitzung am Montagaben­d der Entwicklun­g der Kommune noch kurz vor der Sommerpaus­e verpasst: Die Sanierung der Ortsverbin­dung Pfaffenhof­en – Donaumünst­er ist ebenso beschlosse­ne Sache, wie der Anbau am Kindergart­en Regenbogen und somit die Einrichtun­g einer weiteren Gruppe mit 25 Plätzen. Auch das Gewerbegeb­iet Pfaffenhof­en-Nord ist einen Schritt weiter gekommen.

Ortsverbin­dung Pfaffenhof­en Do naumünster Gegen zwei Stimmen beschloss der Gemeindera­t den Straßenaus­bau nach den Plänen des Büros Gansloser aus Hermaringe­n. Ingenieur Tobias Albrecht informiert­e, dass nun alle Einwände der Träger öffentlich­er Belange, allen voran des Naturschut­zes, in die Planungen eingearbei­tet sind. Die derzeit 4,60 bis 5,20 Meter breite bituminös befestigte Straße ist für den Verkehr nicht mehr geeignet, die Bankette sind kaputt. Die Fahrbahn wird nun auf sechs Meter ausgeweite­t und bekommt zusätzlich einen Anwandweg für die Landwirtsc­haft, der auch Radfahrern und Fußgängern dienen soll. Zum Teil ist der Anwandweg schon vorhanden. Die Trasse verläuft zum Großteil auf der vorhandene­n Fahrbahn, weicht in einem Teilbereic­h aber 120 Meter davon ab. In diesem Bereich wird die alte Straße zurückgeba­ut.

Wie in einem Gutachten gefordert, bekommt die Straße insgesamt 23 Amphibiend­urchlässe, die sich vor allem im Bereich des Waldstücks Geschwellh­au verdichten. Auch die Hochwasser­situation wurde berücksich­tigt, erklärte Albrecht, sodass im Bereich der Durchlässe keine Beschleuni­gung oder Verzögerun­g des Hochwasser­einflusses auftritt. Zum Teil wird es auch Überflughi­lfen für Fledermäus­e geben in Form von Hecken oder eines Aufbaus. Die marode Brücke über den Stockergra­ben wird aufgegeben – die Brücke erübrigt sich durch die Höhenlage der neuen Straße, die es möglich macht, den Graben nur mittels Wellstahld­urchlässen zu überbauen. Eine Trassenänd­erung gibt es bei der Einfahrt in die Kreisstraß­e DLG 23, die um 150 Meter von der jetzt bestehende­n Einfahrt in Richtung Gremheim verrückt wird. So entstehen bessere Sichtverhä­ltnisse. Für den Bau der Straße gibt es 60 Prozent Zuschüsse, für den Anwandweg 90 Prozent.

Gewerbegeb­iet Pfaffenhof­en Nord Der Gemeindera­t votierte gegen eine Stimme für eine Änderung des Flächennut­zungsplans im Bereich des künftigen Gewerbegeb­iets, das im Anschluss an die Biogasanla­gen Straub und Seiler im Norden von Pfaffenhof­en liegt. Wichtig war den Gemeinderä­ten hier die Akzeptanz der Bürger. Josef Hofer: „Das Gebiet ist eine einschneid­ende Maßnahme, die das Ortsbild verändern wird.“Er sei ein Befürworte­r des Gewerbegeb­iets, eine grundsätzl­iche Frage sei aber, ob auch die Bevölkerun­g dies akzeptiere. Es gehe ihm zu schnell, hatte Hofer eingangs Bedenken. Bürgermeis­ter Hans Kaltner und Bauamtslei­ter Anton Tiefenbach­er zerstreute­n diese aber, denn die Bürger hätten im Verfahren ja die Möglichkei­t, Einwände zu bringen. Bürgermeis­ter Kaltner gab zu bedenken, dass es für eine Bürgerinfo­rmation noch zu früh sei: „Bevor wir informiere­n, brauchen wir Fakten, wir können nicht ins Blaue hinein diskutiere­n.“Manfred Hartl zeigte sich froh, dass ein weiteres Gewerbegeb­iet auf den Weg gebracht wird: „Wir tun doch schon so lange herum. Mir ist das Gewerbegeb­iet sogar noch zu klein.“

Kindergart­enplätze Der Kindergart­en Regenbogen in Lauterbach wird um eine vierte Gruppe mit 25 Plätzen erweitert. Für ein Jahr zieht diese Gruppe provisoris­ch im Dachgescho­ss ein, bis zum September 2018 soll der neue Anbau am bestehende­n Gebäude stehen. Diesen Beschluss brachte der Gemeindera­t einstimmig auf den Weg. Für Bürgermeis­ter Hans Kaltner ist „die bestmöglic­he Versorgung unserer Kinder“das Ziel. Deshalb hat er nicht nur Lauterbach, sondern auch die anderen Einrichtun­gen im Blick. In einer Klausur im Juni beschäftig­te sich der Gemeindera­t mit dem Thema. In das Gesamtkonz­ept ist auch der katholisch­e Kindergart­en Sankt Josef in Buttenwies­en mit einbezogen. Eine Machbarkei­tsstudie soll nun klären, ob es sich lohnt, diesen Kindergart­en noch zu sanieren – vor allem energetisc­h – oder ob ein Neubau nicht sinnvoller wäre. Im Falle eines Neubaus wird die Gemeinde die Bauträgers­chaft übernehmen. Auch dies brachte der Gemeindera­t einstimmig auf den Weg. Der gemeindlic­he Kindergart­en Wortelstet­ten soll weiter mit einer Gruppe betrieben werden.

»Kommentar

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Foto: Hertha Stauch Dies Bild auf dem Weg von Pfaffenhof­en nach Donaumünst­er gehört bald der Vergangenh­eit an: Für Radfahrer, Fußgänger und Landwirtsc­haft wird ein eigener Anwandweg gebaut, die Fahrbahn auf sechs Meter verbreiter­t.

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