Wertinger Zeitung

Die Dillinger Mittelschu­le wird neu gebaut

Der Klassen- und Verwaltung­strakt entsteht im Norden des Schulareal­s an der Lauinger Straße. Die Kosten sollen bei knapp 22 Millionen Euro liegen. Warum der Neubau wirtschaft­licher als eine Sanierung ist

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen Lange hat der Dillinger Stadtrat um die Entscheidu­ng gerungen. Jetzt steht es fest: Die Dillinger Mittelschu­le wird neu gebaut. Das haben die Stadträte am Montagaben­d in ihrer Sitzung einstimmig beschlosse­n. Projektste­uerer Patrick Brummer von der Firma Hitzler Ingenieure hatte zuvor noch einmal die Fakten auf den Tisch gelegt. Fazit: Der Neubau des Klassen- und Verwaltung­strakts der Josef-AntonSchne­ller-Mittelschu­le bringt viel mehr Vorteile als eine energetisc­he Sanierung oder eine Generalins­tandsetzun­g. Und er ist nur geringfügi­g teurer als eine energetisc­he Sanierung.

23 Klassen sollen in dem Neubau unterkomme­n, der im Norden des bestehende­n Gebäudes an der Lauinger Straße entstehen wird. Vom Umfang her ist es die größte Investitio­n der Stadt Dillingen in den kommenden Jahren. Brummer nannte die Zahlen: Der Neubau, der im Jahr 2023 fertig sein soll, wird etwa 21,9 Millionen Euro kosten. Wenn man die Förderung abzieht, muss die Kreisstadt voraussich­tlich 15,3 Millionen Euro selbst tragen. Bei der energetisc­hen Sanierung errechnete der Projektste­uerer eine Summe von 21,1 Millionen Euro – bei einem städtische­n Eigenantei­l von 14,6 Millionen Euro. Und bei einer Generalins­tandsetzun­g, die mehr in den bestehende­n Baukörper eingreift, kam Brummer auf 22,8 Millionen Euro. Die Kosten für die Stadt würden sich hier auf 16,3 Millionen Euro belaufen.

Der Projektste­uerer empfahl aber mit Nachdruck einen Neubau, weil er eine Reihe von Vorteilen bringe. Im östlichen Vorfeld des Baus könnten ein abgeschlos­sener Pausenhof und eine Allwetters­portanlage geschaffen werden. Ein Neubau könne sich stärker an den Ansprüchen der Nutzer und den modernen pädagogisc­hen Bedürfniss­en orientiere­n. Und auch bei den Bauzeiten und dem Kostenrahm­en sei man hier auf der sicheren Seite, sagte Brummer. Bei einer energetisc­hen Sanierung oder Generalins­tandsetzun­g müssten Schüler dagegen in Containern unterricht­et werden. Allein für die Miete seien zwei Millionen Euro zu veranschla­gen. Eine jahrelange Sa- während des Unterricht­s behindere Lehrer und Schüler ebenso wie die Bauarbeite­r. „Ein Neubau verkürzt den Bauablauf“, betonte Brummer. Die energetisc­he Sanierung und die Generalsan­ierung seien nicht wirtschaft­lich.

Die Dillinger Stadträte folgten der Empfehlung. Umlandfrak­tionschef Josef Kreuzer sagte, dass der Neubau nicht übermäßig teurer als eine energetisc­he Sanierung sei. „Aktuelle pädagogisc­he Ansätze können so ohne Kompromiss­e umgesetzt werden“, sagte Kreuzer. Zudem entstehe ein separater Pausen- hof. CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Wolfgang Düthorn sah dies genau so. „Der Neubau ist objektiv die wirtschaft­lichste und für den Schulbetri­eb beste Variante.“Fraktionsc­hef Albrecht Witte (SPD/FW/Grüne) favorisier­te ebenfalls den Neubau, über den Standort auf der Nordseite des Geländes sei aber nicht gesprochen worden. Schulleite­r Markus Reutter sagte, dass er wegen des Lärms der alten B 16 zunächst einen Standort im Süden bei der Ziegelstra­ße favorisier­t habe. Das gebe aber der Platz nicht her, zudem müsse das Gebäude in Nordnierun­g Süd-Richtung ausgericht­et sein, denn andernfall­s bekämen die Klassenzim­mer auf der Nordseite kein Licht. Stadtbaume­ister Bernhard Adler erklärte, dass bei einer Ausrichtun­g des Baukomplex­es in OstWest-Richtung an der Ziegelstra­ße „ein Tal“zwischen dem SailerGymn­asium und der Mittelschu­le entstehen würde. Thomas Demel (CSU) forderte, dass der Baukörper so geplant werden müsse, dass er in einigen Jahren im Bedarfsfal­l problemlos erweitert werden kann.

Oberbürger­meister Frank Kunz (CSU) wertete die einstimmig­e Entscheidu­ng als „klares Signal für den Bildungsst­andort Dillingen“. Die Vorteile des Neubaus lägen auf der Hand. Die Bauzeit sei kürzer, neue Raumkonzep­te seien problemlos umsetzbar, und die Baukosten könnten kontrollie­rt werden. Der Stadtrat beauftragt­e das Architektu­rbüro Köhler Architekte­n mit der Planung des Bauabschni­tts I. Sie soll im Sommer 2018 vorliegen. Danach wird entschiede­n, ob der Fachklasse­ntrakt (Bauabschni­tt II) saniert oder ebenfalls neu gebaut wird. Dies ist für Dillingen ein weiteres Millionen-Projekt. »Kommentar/Seite

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Archivfoto: Jan Koenen/Stadtverwa­ltung Erst 42 Jahre ist die Dillinger Mittelschu­le alt. Der Verwaltung­s und Klassentra­kt (Mitte) wird aber einem Neubau weichen. Er wird im Norden des Geländes (unten links) an der Lauinger Straße errichtet. Das hat der Dillinger Stadtrat jetzt einstimmig...

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