Wertinger Zeitung

Ein Anbau, der in für Unruhe sorgt

Die geplante Erweiterun­g der Firma Gumpp und Maier stößt bei Nachbarn auf Widerstand. Sie befürchten eine starke Lärmbeläst­igung wegen des neuen, offenen Durchgangs

- VON FILIPPA MÖRZ

Binswangen Der Gemeindera­t Binswangen befasste sich bei seiner jüngsten Sitzung unter anderem mit einem Bauantrag der Firma Gumpp und Maier. Die Firma hat vor, ihren Gebäudekom­plex zu erweitern. Es soll an die bestehende Produktion­shalle in Richtung Westen angebaut werden. Dort werden ein Lagerberei­ch und eine Befüllanla­ge entstehen. Die neue Fassade werde, wie die der restlichen Halle, mit Polycarbon­at, einer Art Plexiglas, verkleidet werden, sagt Josef Maier, einer der Geschäftsf­ührer. Ein weiterer Teil, in dem sich Büros und ein Personalbe­reich befinden werden, soll verglast werden. Außerdem wird eine größere Tür und ein Quertor – ein offener Durchgang, der im Brandfall als Fluchtweg genutzt werden soll – entstehen. Das stieß bei Nachbar Roland Karl auf Widerstand: Er befürchte, dass dies zu einer enormen Lärmbeläst­igung führen wird, da die Arbeiten, die häufig bis 22 Uhr laufen, im Sommer bei offenen Türen stattfinde­n werden. Doch Josef Maier konnte ihn beruhigen: Das Tor wird nur in einen Lagerraum führen, in dem keine Produktion­sarbeiten verrichtet werden. Nur die Flügeltür hat einen Zugang zur Produktion­shalle. Maier hat aber einige Vorschläge, wie der Lärm auf ein Minimum reduziert werden kann. Zum einen schlägt der Geschäftsf­ührer den Bau einer Schallschu­tzwand vor, zum anderen will sich die Firma einen Elektrosta­pler anschaffen, der deutlich leiser und umweltfreu­ndlicher ist. Außerdem haben sie vor, den Schichtbet­rieb zu verringern. Josef Maier zeigte sich kooperativ und versichert, dass er das Gespräch mit den unmittelba­ren Anwohnern suchen werde. Abgesehen von einer Stimme, stimmte der Gemeindera­t für den Anbau an die bestehende Produktion­shalle der Grundstück­sgesellsch­aft Gumpp GmbH & Co. KG.

Der Kindergart­en „St. Nikolaus“konnte unterdesse­n ein wirtschaft­liches Plus verzeichne­n: Im Jahr 2015 kam es zu einem Überschuss von rund 10000 Euro, wovon knapp 8500 die Gemeinde Binswangen erhält. Gründe für den Überschuss sind die erhöhten Fördersätz­e und dass in diesem Jahr mehr Kinder den Kindergart­en „St. Nikolaus“besucht haben, als im Haushaltsp­lan vorgesehen war. Außerdem waren die Elternbeit­räge höher und die Betriebsko­sten 2015 niedriger als geplant.

Des Weiteren gab Bürgermeis­ter Anton Winkler die Eckdaten des Haushaltsp­lans 2017 für den Kindergart­en bekannt. Anhand der Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 2017 ergibt sich ein Defizit von 2230 Euro. Die Gemeinde wird laut der Vereinbaru­ng vom 18. Juli 2007 davon 80 Prozent als freiwillig­en Zuschuss übernehmen. Dies entspricht 1784 Euro.

Des Weiteren stimmte der Gemeindera­t einstimmig für einen Ausbau des Keltenwege­s. Auf der rechten Seite auf Höhe der Physioprax­is Zegula wurde von der Gemeinde ein Streifen von rund einem Meter erworben, um eine bessere Straßenbre­ite für den Begegnungs­verkehr zu schaffen. Die Straße soll demnächst aufgeschni­tten, abgefräst und versiegelt werden.

Durch die Straßenerw­eiterung wird der Keltenweg um einen Meter breiter und bekommt somit eine gesamte Breite von etwa dreieinhal­b Metern. Um einen angepasste­n Höhenverla­uf und eine geregelte Entwässeru­ng zu schaffen, soll auf der gesamten Straße ein sogenannte­r Zweizeiler, ein durch zwei Pflasterst­eine gekennzeic­hneten Weg am Straßenran­d, eingesetzt werden.

Dadurch würde der Eindruck eines Gehweges entstehen, sodass für Fußgänger ein sicherer Zugang zu den Grundstück­en möglich ist. Als hintere Abschlussm­aßnahme wird noch ein Einzeiler gesetzt. Wann die Bauarbeite­n beginnen werden, ist noch offen. Die Kosten werden auf 45000 Euro geschätzt.

Außerdem wurden die Kanalund Straßenbau­arbeiten in der Zollstraße und im Gäßle im Gemeindera­t besprochen. Anton Winkler berichtete, dass in der Zollstraße derzeit die Pflasterst­eine am Straßenran­d gesetzt werden. Ein Lichtmast fehlt noch. Wenn die Maßnahmen abgeschlos­sen sind, wird die Straße asphaltier­t.

Im Gäßle gebe es wegen Keimen eine Verzögerun­g bei der Verlegung der Wasserleit­ungen. Hier werden sich die Bauarbeite­n noch um eine Woche verlängern. Die Leitungen müssen desinfizie­rt und gespült werden. Danach werden noch Wasserprob­en genommen, bevor dann die Elektroarb­eiten beginnen könnten.

Diese werden rund 14 Tage andauern. Doch Winkler sieht die Situation entspannt, da die Bauarbeite­n derzeit schon weit fortgeschr­itten sind, sie befinden sich vier Wochen im Voraus.

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