Ein Anbau, der in für Unruhe sorgt
Die geplante Erweiterung der Firma Gumpp und Maier stößt bei Nachbarn auf Widerstand. Sie befürchten eine starke Lärmbelästigung wegen des neuen, offenen Durchgangs
Binswangen Der Gemeinderat Binswangen befasste sich bei seiner jüngsten Sitzung unter anderem mit einem Bauantrag der Firma Gumpp und Maier. Die Firma hat vor, ihren Gebäudekomplex zu erweitern. Es soll an die bestehende Produktionshalle in Richtung Westen angebaut werden. Dort werden ein Lagerbereich und eine Befüllanlage entstehen. Die neue Fassade werde, wie die der restlichen Halle, mit Polycarbonat, einer Art Plexiglas, verkleidet werden, sagt Josef Maier, einer der Geschäftsführer. Ein weiterer Teil, in dem sich Büros und ein Personalbereich befinden werden, soll verglast werden. Außerdem wird eine größere Tür und ein Quertor – ein offener Durchgang, der im Brandfall als Fluchtweg genutzt werden soll – entstehen. Das stieß bei Nachbar Roland Karl auf Widerstand: Er befürchte, dass dies zu einer enormen Lärmbelästigung führen wird, da die Arbeiten, die häufig bis 22 Uhr laufen, im Sommer bei offenen Türen stattfinden werden. Doch Josef Maier konnte ihn beruhigen: Das Tor wird nur in einen Lagerraum führen, in dem keine Produktionsarbeiten verrichtet werden. Nur die Flügeltür hat einen Zugang zur Produktionshalle. Maier hat aber einige Vorschläge, wie der Lärm auf ein Minimum reduziert werden kann. Zum einen schlägt der Geschäftsführer den Bau einer Schallschutzwand vor, zum anderen will sich die Firma einen Elektrostapler anschaffen, der deutlich leiser und umweltfreundlicher ist. Außerdem haben sie vor, den Schichtbetrieb zu verringern. Josef Maier zeigte sich kooperativ und versichert, dass er das Gespräch mit den unmittelbaren Anwohnern suchen werde. Abgesehen von einer Stimme, stimmte der Gemeinderat für den Anbau an die bestehende Produktionshalle der Grundstücksgesellschaft Gumpp GmbH & Co. KG.
Der Kindergarten „St. Nikolaus“konnte unterdessen ein wirtschaftliches Plus verzeichnen: Im Jahr 2015 kam es zu einem Überschuss von rund 10000 Euro, wovon knapp 8500 die Gemeinde Binswangen erhält. Gründe für den Überschuss sind die erhöhten Fördersätze und dass in diesem Jahr mehr Kinder den Kindergarten „St. Nikolaus“besucht haben, als im Haushaltsplan vorgesehen war. Außerdem waren die Elternbeiträge höher und die Betriebskosten 2015 niedriger als geplant.
Des Weiteren gab Bürgermeister Anton Winkler die Eckdaten des Haushaltsplans 2017 für den Kindergarten bekannt. Anhand der Einnahmen und Ausgaben für das Jahr 2017 ergibt sich ein Defizit von 2230 Euro. Die Gemeinde wird laut der Vereinbarung vom 18. Juli 2007 davon 80 Prozent als freiwilligen Zuschuss übernehmen. Dies entspricht 1784 Euro.
Des Weiteren stimmte der Gemeinderat einstimmig für einen Ausbau des Keltenweges. Auf der rechten Seite auf Höhe der Physiopraxis Zegula wurde von der Gemeinde ein Streifen von rund einem Meter erworben, um eine bessere Straßenbreite für den Begegnungsverkehr zu schaffen. Die Straße soll demnächst aufgeschnitten, abgefräst und versiegelt werden.
Durch die Straßenerweiterung wird der Keltenweg um einen Meter breiter und bekommt somit eine gesamte Breite von etwa dreieinhalb Metern. Um einen angepassten Höhenverlauf und eine geregelte Entwässerung zu schaffen, soll auf der gesamten Straße ein sogenannter Zweizeiler, ein durch zwei Pflastersteine gekennzeichneten Weg am Straßenrand, eingesetzt werden.
Dadurch würde der Eindruck eines Gehweges entstehen, sodass für Fußgänger ein sicherer Zugang zu den Grundstücken möglich ist. Als hintere Abschlussmaßnahme wird noch ein Einzeiler gesetzt. Wann die Bauarbeiten beginnen werden, ist noch offen. Die Kosten werden auf 45000 Euro geschätzt.
Außerdem wurden die Kanalund Straßenbauarbeiten in der Zollstraße und im Gäßle im Gemeinderat besprochen. Anton Winkler berichtete, dass in der Zollstraße derzeit die Pflastersteine am Straßenrand gesetzt werden. Ein Lichtmast fehlt noch. Wenn die Maßnahmen abgeschlossen sind, wird die Straße asphaltiert.
Im Gäßle gebe es wegen Keimen eine Verzögerung bei der Verlegung der Wasserleitungen. Hier werden sich die Bauarbeiten noch um eine Woche verlängern. Die Leitungen müssen desinfiziert und gespült werden. Danach werden noch Wasserproben genommen, bevor dann die Elektroarbeiten beginnen könnten.
Diese werden rund 14 Tage andauern. Doch Winkler sieht die Situation entspannt, da die Bauarbeiten derzeit schon weit fortgeschritten sind, sie befinden sich vier Wochen im Voraus.