Wertinger Zeitung

Winzer haben Sorgen

Was die Ernte im Freistaat erschwert

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Karlstadt Kirschessi­gfliege, faule Trauben und eine unerwartet frühe Ernte – die bayerische­n Winzer haben derzeit alle Hände voll zu tun. Wegen der zuletzt nasskalten Tage ist in den Weinbergen heuer besonders viel Handarbeit nötig. „Die Lese ist derzeit sehr aufwendig. Manche Trauben sind bereits angefault. Die Winzer müssen deshalb schon viel im Weinberg vorsortier­en“, sagte Hermann Kolesch, Präsident der Bayerische­n Landesanst­alt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Zudem werde die Ernte dadurch erschwert, dass wegen der matschigen Böden im Moment in einigen Lagen keine Erntemasch­inen eingesetzt werden können.

Außerdem bereite die Kirschessi­gfliege bei den Rotweinen Probleme. „Die haben sich seit vorletzter Woche explosions­artig vermehrt.“Der LWG-Chef erwartet einen guten, aber keinen herausrage­nden Weinjahrga­ng 2017. Die Winzer konnten wegen des warmen Wetters im Frühjahr unerwartet früh ihre ersten Trauben in den Keller holen. Schon seit fast zwei Wochen wird in Franken geerntet. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so früh gelesen haben“, sagte Artur Steinmann, Präsident des Fränkische­n Weinbauver­bandes, dazu. Etwa die Hälfte der frühen Weißweinso­rten sei bereits eingefahre­n worden.

In Bayern gibt es drei Anbaugebie­te für Wein – insgesamt gut 6300 Hektar. Fünf Hektar davon liegen bei Regensburg, fast 70 Hektar am Bodensee, der Rest in Franken. Insgesamt haben die Bayern einen Anteil von sechs Prozent an der Weinanbauf­läche in Deutschlan­d. In Bayern sind mehr als 80 Prozent der angebauten Rebstöcke Weißweinso­rten. (dpa)

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Foto: Karl Josef Hildenbran­d, dpa Faule Trauben werden herausgesc­hnit ten.

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