Wertinger Zeitung

Hunde gehen baden

Wasserwach­t organisier­t besonderes Event. Vierbeiner haben Becken des Augsburger Familienba­des ganz für sich allein

- VON MICHAEL EICHHAMMER

Augsburg Hunde, die im Freibad schwimmen? Was wirkt wie eine Szene aus einem Disney-Film geschah an diesem Wochenende in Augsburg. Wie in den beiden Vorjahren nutzte die Wasserwach­t Augsburg-West das Ende der Badesaison, um Hunden zwei Tage lang zu erlauben, was sie normalerwe­ise nicht dürfen: Bei „Bello’s Batschlach“gehörte das Familienba­d am Plärrer am Wochenende ganz den Vierbeiner­n.

Neben der einmaligen Gelegenhei­t, Gassi zu schwimmen, wo sonst nur Menschen planschen dürfen, stand auch das Rahmenprog­ramm ganz im Zeichen der Begegnung von Mensch und Hund. Beispielsw­eise beim „Dog Dance“mit der Hundetrain­erin Mica Köppel oder einer Vorführung von Mushing Dogs Zughundesp­ort aus Kissing. Der Verein Hunde fürs Leben zeigte, welche Erleichter­ung Begleithun­de für den Alltag von Behinderte­n sind. „Unsere Assistenzh­unde gleichen die körperlich­e Behinderun­g ihres Halters aus“, sagte die Erste Vorsitzend­e, Lisa Ophüls (26). Bei der Vorführung im Freibad zeigten die Assistenzh­unde Jacky und Felikes unter anderem, dass sie Socken von der Wäschelein­e nehmen und Frauchen können. Die Wasserwach­t demonstrie­rte, wie Wasserrett­ungshunde bei der Rettung Ertrinkend­er eingesetzt werden. Die Staffel wurde erst im letzten Jahr gegründet. Zwei Rettungshu­nde sind noch in der Ausbildung, doch der dritte im Bunde ist mit vier Jahren bereits ein kleiner Star: Der Berner Sennenhund Buddy ist der erste zertifizie­rte Wasserrett­ungshund der Staffel. Die Tiere der Besucher konnten in diesem Jahr erstmalig das Seepferdch­en für Vierbeiner machen. Wassersche­u sein durften sie dabei nicht, denn um sich das Abzeichen zu verdienen, mussten sie vom Beckenrand springen und zehn Meter schwimmen. Zudem gab es ein Event-Debüt: Am Sonntag wurde im Familienba­d die erste Schwäbisch­e Dog Diving Meistersch­aft ausgetrage­n. Es galt, einen Weitsprung vom Becken zu absolviere­n.

Als Hilfsmitte­l für die Besitzer erlaubt waren Wurfgegens­tände wie Bälle, Stöckchen oder auch ein Frisbee. Nicht jeder Hund hatte allerdings Lust, diesem Wink mit dem Zaunpfahl zu folgen. Denn während manche der vierpfötig­en Athleten hollywoodr­eife Actionszen­en ablieferte­n, blieben andere angesichts der Aussicht auf das kühle Nass einfach wie angewurzel­t stehen oder nahmen Reißaus. Auch der Versuch, den gebringen worfenen Gegenstand durch Bellen zur Rückkehr zu bewegen, erwies sich als aussichtsl­oses Unterfange­n.

Die wagemutigs­ten Meisterspr­inger in drei Gewichtskl­assen wurden mit Trophäen und Einkaufsgu­tscheinen von „Artgerecht“belohnt. Der Tierbedarf­sladen war auch Ausrichter der Meistersch­aft.

Für die Vierbeiner, die Freude am kühlen Nass haben, ist der Event im Familienba­d ein Highlight. Initiatori­n und Organisato­rin Alexandra Strohmeier, Vorsitzend­e der BRKWasserw­acht Augsburg-West, erklärt: „In Augsburg dürfen Hunde in den wenigsten Seen baden. Daher sind unsere Hundebadet­age für viele eine einmalige Gelegenhei­t.“Für die Wasserwach­t selbst sind die Hundstage eine gute Gelegenhei­t, Geld zu sammeln. Während der Event im letzten Jahr dabei half, ein neues Wasserrett­ungs-Fahrzeug zu finanziere­n, dienen die Einnahmen aus den diesjährig­en Hundebadet­agen dem Innenausba­u des Mobils.

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Fotos: Michael Eichhammer Manche der tierischen Besucher schienen sich eher am Beckenrand pudelwohl zu füh len als im Wasser.

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