Ab morgen endlich wieder freie Fahrt in Bocksberg
Vor allem Pendler nach Welden und Zusmarshausen sparen sich von nun an Zeit. In Zusamaltheim wird weiterhin gearbeitet. Bis Jahreswechsel muss dort alles gemacht sein
Bocksberg/Zusamaltheim Für viele Pendler, die vom Zusamtal aus Richtung Welden, Emersacker oder Augsburg unterwegs sind, wird das Leben ab dem morgigen Freitag wieder ein bisschen leichter werden. Das glaubt zumindest Andreas Reiser, zuständig für die Staatsstraßen im Bereich um Wertingen beim Staatlichen Bauamt. Er ist froh, dass er den Verkehr am Freitag um 11 Uhr offiziell wieder freigeben kann. Die Bocksberger und viele Pendler mussten viel Geduld aufbringen. Denn rund drei Jahre liefen die Bauarbeiten in dem Laugnaer Ortsteil.
Dafür hat Bocksberg nun einen „Vollausbau“, wie es der Laugnaer Bürgermeister Johann Gebele nennt. Eine Vielzahl von Tiefbauarbeiten wurde in einem Aufwasch erledigt. Die Staatsstraße 2036, die knapp drei Kilometer lang durch den Ort führt, musste dringend erneuert werden, sagt Gebele. Vor dem Ausbau sei diese in einem „desolaten Zustand“gewesen.
Für die Straße muss die Gemeinde nur einen verhältnismäßig geringen Beitrag zahlen. Doch insgesamt kosten Laugna die Tiefbauarbeiten eine knappe Million Euro. Die umfassen unter anderem: eine Erneuerung der Gehsteige, die Verlegung von Erdverkabelungen, Glasfaserleitungen von Miecom, Nahwärmeleitungen, eine Erneuerung und Erweiterung des Kanalsystems und neue Gehsteige. Auch nach der Verkehrsfreigabe stehen laut Gebele noch kleinere Arbeiten an. Beispielsweise müssen die Schotterbette erneuert und Humus auf mehreren Grünstreifen ausgebracht werden.
An Reiser und Gebele wurde einiger Unmut über die Maßnahme herangetragen. Denn durch einen unglücklichen Umstand kam eine weitere Baustelle in Zusamaltheim hinzu. Dort wird noch voraussichtlich bis Ende November gebaut, die Arbeiten begannen Anfang Juni.
Dadurch ergab sich für zahlreiche Bürger, die südwestlich von Wertingen unterwegs sind, eine äußerst schlechte Verkehrssituation. Teils mussten sie geradezu absurde Umwege in Kauf nehmen. Zumindest ein Teil kann sich nun wieder viel Zeit und Sprit sparen. „Die meiste Erleichterung wird es dabei für Pendler geben“, sagt Reiser. Gebele glaubt, dass vor allem die Route Zusmarshausen–Wertingen, die etwa Welden und Emersacker mit einschließt, jetzt wieder gut befahren werden kann. Dennoch wird die Situation für manche Bürger unangenehm bleiben, beispielsweise für die Einwohner Villenbachs, glaubt Reiser.
Innerorts leiteten die Bocksberger den Verkehr während der zwei Bauabschnitte selbst um: Erst über einen asphaltierten Feldweg nahe einer Biogasanlage, später verlief die Ausweichroute über den Ortsteil Modelshausen.
Dass zeitgleich mit den Bocksberger Arbeiten auch eine riesige Baumaßnahme in Zusamaltheim stattfindet – hier wird eine Kreuzung in einen Kreisverkehr verwandelt –, war dabei keine Entscheidung des Staatlichen Bauamtes. Vielmehr entschieden sich das Landratsamt und die Gemeinde Zusamaltheim, den Kreisverkehr und eine Kanalerneuerung auf den Weg zu bringen. Denn hier winkt eine enorme Fördersumme. Für eine Investitionssumme von etwa 850 000 Euro erhofft sich der Leiter des Tiefbauamtes am Landratsamt Dillingen, Roman Bauer, eine Förderung von 80 Prozent. Die Restsumme teilen sich Landratsamt und Gemeinde.
Das war allerdings nur möglich, wenn die Bauarbeiten im Jahr 2017 stattfanden – und bis zum Jahresende auch beendet werden. Sonst hätte die „Sonderbaulastmaßnahme“keinen Anspruch auf Förderung vom Freistaat Bayern gehabt, sagt Bauer. Man liege gut im Zeitplan und strebe an, bis Ende November fertig zu werden.