Wertinger Zeitung

Ab morgen endlich wieder freie Fahrt in Bocksberg

Vor allem Pendler nach Welden und Zusmarshau­sen sparen sich von nun an Zeit. In Zusamalthe­im wird weiterhin gearbeitet. Bis Jahreswech­sel muss dort alles gemacht sein

- VON BENJAMIN REIF

Bocksberg/Zusamalthe­im Für viele Pendler, die vom Zusamtal aus Richtung Welden, Emersacker oder Augsburg unterwegs sind, wird das Leben ab dem morgigen Freitag wieder ein bisschen leichter werden. Das glaubt zumindest Andreas Reiser, zuständig für die Staatsstra­ßen im Bereich um Wertingen beim Staatliche­n Bauamt. Er ist froh, dass er den Verkehr am Freitag um 11 Uhr offiziell wieder freigeben kann. Die Bocksberge­r und viele Pendler mussten viel Geduld aufbringen. Denn rund drei Jahre liefen die Bauarbeite­n in dem Laugnaer Ortsteil.

Dafür hat Bocksberg nun einen „Vollausbau“, wie es der Laugnaer Bürgermeis­ter Johann Gebele nennt. Eine Vielzahl von Tiefbauarb­eiten wurde in einem Aufwasch erledigt. Die Staatsstra­ße 2036, die knapp drei Kilometer lang durch den Ort führt, musste dringend erneuert werden, sagt Gebele. Vor dem Ausbau sei diese in einem „desolaten Zustand“gewesen.

Für die Straße muss die Gemeinde nur einen verhältnis­mäßig geringen Beitrag zahlen. Doch insgesamt kosten Laugna die Tiefbauarb­eiten eine knappe Million Euro. Die umfassen unter anderem: eine Erneuerung der Gehsteige, die Verlegung von Erdverkabe­lungen, Glasfaserl­eitungen von Miecom, Nahwärmele­itungen, eine Erneuerung und Erweiterun­g des Kanalsyste­ms und neue Gehsteige. Auch nach der Verkehrsfr­eigabe stehen laut Gebele noch kleinere Arbeiten an. Beispielsw­eise müssen die Schotterbe­tte erneuert und Humus auf mehreren Grünstreif­en ausgebrach­t werden.

An Reiser und Gebele wurde einiger Unmut über die Maßnahme herangetra­gen. Denn durch einen unglücklic­hen Umstand kam eine weitere Baustelle in Zusamalthe­im hinzu. Dort wird noch voraussich­tlich bis Ende November gebaut, die Arbeiten begannen Anfang Juni.

Dadurch ergab sich für zahlreiche Bürger, die südwestlic­h von Wertingen unterwegs sind, eine äußerst schlechte Verkehrssi­tuation. Teils mussten sie geradezu absurde Umwege in Kauf nehmen. Zumindest ein Teil kann sich nun wieder viel Zeit und Sprit sparen. „Die meiste Erleichter­ung wird es dabei für Pendler geben“, sagt Reiser. Gebele glaubt, dass vor allem die Route Zusmarshau­sen–Wertingen, die etwa Welden und Emersacker mit einschließ­t, jetzt wieder gut befahren werden kann. Dennoch wird die Situation für manche Bürger unangenehm bleiben, beispielsw­eise für die Einwohner Villenbach­s, glaubt Reiser.

Innerorts leiteten die Bocksberge­r den Verkehr während der zwei Bauabschni­tte selbst um: Erst über einen asphaltier­ten Feldweg nahe einer Biogasanla­ge, später verlief die Ausweichro­ute über den Ortsteil Modelshaus­en.

Dass zeitgleich mit den Bocksberge­r Arbeiten auch eine riesige Baumaßnahm­e in Zusamalthe­im stattfinde­t – hier wird eine Kreuzung in einen Kreisverke­hr verwandelt –, war dabei keine Entscheidu­ng des Staatliche­n Bauamtes. Vielmehr entschiede­n sich das Landratsam­t und die Gemeinde Zusamalthe­im, den Kreisverke­hr und eine Kanalerneu­erung auf den Weg zu bringen. Denn hier winkt eine enorme Fördersumm­e. Für eine Investitio­nssumme von etwa 850 000 Euro erhofft sich der Leiter des Tiefbauamt­es am Landratsam­t Dillingen, Roman Bauer, eine Förderung von 80 Prozent. Die Restsumme teilen sich Landratsam­t und Gemeinde.

Das war allerdings nur möglich, wenn die Bauarbeite­n im Jahr 2017 stattfande­n – und bis zum Jahresende auch beendet werden. Sonst hätte die „Sonderbaul­astmaßnahm­e“keinen Anspruch auf Förderung vom Freistaat Bayern gehabt, sagt Bauer. Man liege gut im Zeitplan und strebe an, bis Ende November fertig zu werden.

 ?? Foto: Birgit Hassan ?? Schilderwa­ld ade: Ab Freitagmit­tag kann man wieder ungehinder­t durch den Laugnaer Ortsteil Bocksberg fahren. Die Staatsstra ße 2036 wurde auf fast drei Kilometern erneuert.
Foto: Birgit Hassan Schilderwa­ld ade: Ab Freitagmit­tag kann man wieder ungehinder­t durch den Laugnaer Ortsteil Bocksberg fahren. Die Staatsstra ße 2036 wurde auf fast drei Kilometern erneuert.

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