Beim Oktoberfestzug – heuer und im Jahre 1959
Original gekleidet sollten die Zusamtaler stets sein. Doch eins war am Sonntag nicht möglich
Wertingen Der „Traum vom Oktoberfest“wurde am vergangenen Sonntag gleich für zwei Gruppen aus der Region Wertingen wahr: die Roggdener Schützen um ihre Landesschützenkönigin Bettina Kaim und den Binswanger Kutscher Johann Grandel (wir berichteten) samt Wertinger Trachtler.
So wie sie war eine andere Gruppe aus dem Zusamtal bereits vor 58 Jahren beim traditionellen Landesschützenzug am ersten Festsonntag des Münchner Oktoberfestes mitmarschiert: die Stadtkapelle Wertingen. Und nicht nur das. Der Kapelle wurde damals die große Ehre zuteil, den Bezirk Schwaben anzuführen. Der 85-jährige Wertinger Karl Heindel erinnert sich nur allzu gut und gerne daran zurück. Als Klarinettist spielte er insgesamt 33 Jahre in der Wertinger Stadtkapelle. Das Oktoberfest gehörte zu den Highlights. Mindestens 20 Mann in Tracht sollten sie damals sein. Deswegen habe man entschieden, sich mit der befreundeten Kapelle aus Ehingen zusammenzutun. Keineswegs hatten sie damals im Jahre 1959 alle einheitliche eigene Trachten. Die liehen sie sich von anderen Musikvereinen und dem Wertinger Trachtenverein aus.
In originalen Trachten saßen am vergangenen Sonntag auch Johann Grandel und die Wertingerin Ursula Hillenmeyer auf ihrem prächtigen, von zwei Pferden gezogenen Hochzeitswagen. Ihre Pferdebegleiter trugen ebenfalls original schwäbische Trachten – allerdings mit einer Ausnahme: Ihre langen ledernen Ziehharmonikastiefel ließen sie zu Hause. „Sie sind zwar original und bodenständig, doch sieben Kilometer konnten die Männer damit nicht laufen“, erzählt Ursula Hillenmeyer. (dem)