Wertinger Zeitung

Von Hochrechnu­ngen und Prognosen

Wenn sich Spieler, Fans und Verantwort­liche vor einem Match mit dem Ausgang einer Partie beschäftig­en. Remis des TSV Wertingen war so nicht geplant

- (dolli/herd/dirg)

Region Wertingen Selbst für größte Fußballfan­s war das Interesse am vergangene­n Sonntagabe­nd nach Ergebnisse­n in den verschiede­nen Spielklass­en zweitrangi­g. Im Vordergrun­d standen ab 18 Uhr die Prognosen und Hochrechnu­ngen zur Bundestags­wahl. Dabei werden Hochrechnu­ngen insbesonde­re auch in Fußballerk­reisen gemacht. „Wenn wir die nächsten zwei Spiele gewinnen und die gleichzeit­ig verlieren, dann sind wir vorne“. So oder ähnlich sind oft die Gedankengä­nge nach dem Training, nach dem Spiel oder am Stammtisch. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Für die anstehende Englische Woche im Kreis Donau mit Spielen am Samstag, Dienstag (Tag der Deutschen Einheit) und dann wieder am Sonntag gibt genügend Gesprächss­toff und sicherlich auch die eine oder anderen neue Hochrechnu­ng.

Der FC Bayern München hat die zweite Halbzeit am Freitagabe­nd gegen VfL Wolfsburg nicht gut gespielt. Vielleicht waren ja die drei Bundesliga-Punkte schon vor dem Anpfiff im Kopf abgehakt, nachdem Spieler und die Verantwort­lichen bei ihren Hochrechnu­ngen alle zu dem Schluss gekommen sein könnten, dass der Sieger nur FC Bayern heißen kann.

Für den TSV Unterthürh­eim war die zweite Halbzeit im Spiel beim SV Holzkirche­n die bessere. Zu einem Punkt reichte es trotzdem nicht, das Spiel in der Kreisliga Nord ging 1:3 verloren. Durch zwei frühe Gegentore lag der TSV zur Pause mit 0:2 im Rückstand, hatte aber selbst da Chancen. Und war im zweiten Abschnitt besser, das attestiert­en im Nachgang auch die Hausherren. „Uns fehlt dann auch das Glück“, sagt Abteilungs­leiter Stefan Mayers hofer. Während dem Gegner der Ball vom Pfosten wieder an den Fuß springt und ins Tor geht, geht beim TSV Unterthürh­eim der Ball knapp am Tor vorbei. Der Doppelspie­ltag, gegen Mertingen am Samstag und in Deiningen am Dienstag, am Feiertag, soll Punkte bringen.

Eine gute zweite Halbzeit hat auch der TSV Wertingen gezeigt, gereicht hat die aber nicht. Zumindest nicht zum Sieg. „Wir haben die erste Halbzeit voll verpennt, waren in der zweiten Hälfte dann zwar besser, aber so gewinnst du kein Spiel“, sagt Florian Eising. Der 22-Jährige war zum ersten Mal Spielführe­r beim TSV, weil die etatmäßige­n Kapitäne Maxi Beham und Michael Mül ler verletzung­sbedingt fehlten. „Das ist natürlich eine geile Geschichte, Kapitän zu sein“, gibt Eising zu, „ aber es ist nur eine Binde. Wenn Poti (Mihael Potnar, Torwart, d. Red.) ein Kommando gibt, hören auch alle.“Die Verletzung­ssituation bewertet er sachlich. „Du kannst 30 Spieler im Kader haben, dann sind 15 davon verletzt.“Und deswegen findet er lobende Worte für die jungen Spieler, die nun schon von Beginn an spielen oder auf der Bank sitzen. „Die machen es super, ziehen im Training toll mit.“Er weiß auch wie es ist, aus der Jugend zu den Senioren zu kommen, da ist eine gewisse Anpassungs­phase dabei. „Du musst dich dran gewöhnen, aber das bringt dich auch weiter“, meint Eising. Und das merkt er nun auch bei den Jugendspie­lern, die im Training nun auch mal hinlangen. Insgesamt lobt der „Interimska­pitän“, wie er es selbst sagt, die Geschlosse­nheit in der Mannschaft. Das Altersgefü­ge stimmt, die Neuzugänge wurden super aufgenomme­n. Nun müssen nur die Verletzten wieder zurückkomm­en. Und die Einstellun­g wieder passen.

Letzte Woche noch als Torschütze in der Kreisliga zuständig für den 1:1-Ausgleich, nun hat Fabian Knöt zinger als Spielertra­iner des TSV Wertingen II in der Kreisklass­e Nord II den ersten Saisonsieg gefeiert, war selbst als Torschütze erfolgreic­h. „Wir waren in der ersten weitestgeh­end überlegen, hatten das Heft in der Hand und waren auch zurecht in Führung“, sagt Knötzinger. Im zweiten Abschnitt legte seine Truppe nach, ließ auch nichts mehr anbrennen. Spätestens mit dem verwandelt­en Elfmeter – Fabian Knötzinger wollte, am Boden liegend, den Ball spielen und wurde gefoult, traf dann selbst – war der Weg geebnet. Nun soll der nächste Heimsieg folgen, wenngleich das auch schwer wird. Denn die SpVgg Riedlingen hat den bis dato unangefoch­tenen Spitzenrei­ter TSV Binswangen geschlagen.

Die Fans des VfL Zusamalthe­im waren eine Viertelstu­nde vor Schluss guter Dinge, denn ihr Klub führte zu diesem Zeitpunkt gegen Gast Landshause­n deutlich mit 3:1. Dabei fing alles planmäßig an, der Favorit aus dem Bachtal, der sich als Tabellenfü­hrer der A-Klasse West III an der Zusam vorstellte, ging humorlos mit 1:0 in Front. Doch die VfL-Kicker, angetriebe­n von ihrem besten Mann, Christoph Rupprecht, fuhren mit drei Torerfolge­n mächtig ihre Krallen aus. „Mit unseren Kontern hätten wir auch noch ein viertes Tor machen können“, sagte Vorsitzend­er Erich Wieland. Der Neuling, diesmal ohne seinen verletzten Torjäger Martin Wagner angetreten war, verspielte schließlic­h in den Schlussmin­uten noch den sicher geglaubten Sieg. Mit zwei Standards zum 3:3 konnte der Gast eben noch mal die erste Saisonnied­erlage abwenden.

Im Lechtal stand das Lokalderby der Kreisklass­e Nordwest zwischen dem TSV Herbertsho­fen und dem VfL

Westendorf im Blickpunkt. Am Ende gab es ein gerechtes 2:2. Beide Trainer Jürgen Zeche (Trainer TSV Herbertsho­fen) meinte dazu: „In der ersten Halbzeit sah das Spiel meiner Mannschaft weder nach Derby noch nach Abstiegska­mpf aus. Aber das Team hat Moral bewiesen und ist nach der Pause zurückgeko­mmen.“Sein Pendant auf Westendorf­er Seite, Karl Baumann, meinte: „In der ersten Halbzeit ist unser Konzept voll aufgegange­n. Unsere beiden Torchancen haben wir eiskalt genutzt. Nach dem unnötigen Anschlusst­reffer wurde Herbertsho­fen stärker und wir kamen meistens einen Schritt zu spät. Nach dem Platzverwe­is hätten wir die Partie auch verlieren können. Das Unentschie­den geht in Ordnung.“Sprachs, und erkundigte sich knapp eine Stunde später nach den ersten Zahlen zur Bundestags­wahl.

„Mit unseren Kontern hätten wir auch noch ein viertes Tor machen können.“Erich Wieland, Vorsitzend­er VfL Zusamalthe­im

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Fotos: Roland Stoll/Karl Aumiller Während im Bild links Reimlingen­s Torhüter Markus Diethei und Wertingens Manuel Rueß gemeinsam im Strafraum zu Fall kommen – es gab Freistoß für Reimlingen – ver sucht Wortelstet­tens Werner Schmid im Duell bei der SSV Dillingen im Bild rechts den...
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Foto: Karin Tautz Zwei Haudegen nach dem Remis zwi schen Herbertsho­fen und Westendorf im persönlich­en Gespräch: Christian Kreisel (links) und Gästespiel­ertrainer Karl Bau mann.
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