Das Sterben der Lagerhäuser
Die Agro Donau-Ries GmbH schließt zum Jahresende zwei Standorte. Wie es im Landkreis aussieht
Gute Nachricht für die Landwirte im Kesseltal und in der Region Blindheim.
Die beiden Lagerhäuser der Agro Donau-Ries GmbH in Bissingen (hinter der Raiffeisenbank) und Blindheim (östlich des Bahnhofs) werden nicht dem Strukturwandel zum Opfer fallen. Dies bestätigte Geschäftsführer Frank Ruf auf Anfrage unserer Zeitung.
Für die zwei Lagerhäuser der Agro Donau-Ries GmbH an den Standorten Mertingen und Münd- ling kommt jedoch Anfang des nächsten Jahres das Aus. Die Agro GmbH Donau-Ries, eine 100-pro- zentige Tochter der RaiffeisenVolksbanken im Landkreis, nennt wirtschaftliche Gründe für diesen Schritt. Die Firma mit Sitz in Nördlingen informierte kürzlich die Kunden über die Entscheidung. Geschäftsführer Frank Ruf begründet die Schließungen mit „Entwicklungen in der Landwirtschaft“.
In den beiden genannten Lagerhäusern lagerten lose Düngemittel. Solche würden immer weniger nachgefragt – und zwar aus drei Gründen. Zum einen bringe der Strukturwandel mit sich, dass die Zahl der Bauernhöfe kleiner werde, verbleibende Betriebe aber immer größer würden – und ihren Dünger Lkw-weise direkt vom Werk bezögen. Zum zweiten sei am 1. Juli eine neue Düngemittelverordnung in Kraft getreten. Dadurch werde der Einsatz von Mineraldünger limitiert – was sich ebenfalls negativ auf den Absatz auswirke. Der dritte Aspekt: Immer mehr Bauern stellen ihren Hof auf Bio um. Da seien solche Düngemittel grundsätzlich nicht erlaubt. Hinzu komme, dass in Mertingen und Mündling eine sechsstellige Summe investiert werden müsste. Das Aus für die Standorte ziehe keine Kündigungen nach sich, versichert der Geschäftsführer.
Es sei jeweils nur ein Beschäftigter betroffen und beide gingen in den Ruhestand. Was mit den Gebäuden passiert, weiß der Geschäftsführer nicht. Sie gehören der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth und sind von der Firma, die Agrarhandel betreibt, angemietet. Geschäftsführer Frank Ruf rechnet damit, dass die Agro Donau-Ries GmbH in den kommenden Jahren wohl weitere Konsequenzen ziehen muss: „Das Lagerhaus-Sterben wird weitergehen.“
Nach dem Jahreswechsel wird das Unternehmen noch sieben Standorte zählen. Fünf davon im DonauRies-Kreis mit den Lagerhäusern in Nördlingen, Rain, Nordheim, Fessenheim und Marktoffingen.