Mehr als Kuchen backen und Socken stricken
Der Frauenbund Wertingen feiert sein 60-jähriges Bestehen. Warum der Verein ein Garant für die Lebendigkeit in der Pfarrgemeinde ist
Den Wertinger Frauenbund gibt es seit 60 Jahren. Das wurde nun groß gefeiert. Da gab es viel zu schmuneln.
Wie plant der Frauenbund Wertingen seine Jubiläumsfeier? Da schmunzelten die Mitglieder und Ehrengäste am Samstagnachmittag, als das Vorstandsteam im Pfarrheim zeigte, wie so eine Sitzung abläuft. Die Frauen und die einzelnen Herren im Publikum konnten sich so manches Mal das Lachen nicht verkneifen bei dieser Einlage. Denn immer wieder ging ein Blick in Richtung derjeniger, die zum Gelingen „noch gefragt werden mussten“.
Nachdem der Ablauf erwartungsgemäß schnell in trockenen Tüchern war, holte Teamsprecherin Luise Hungbaur zur Belohnung ein Gläschen Sekt für jede der fünf Damen. Schon trat Stadtpfarrer Rupert Ostermayer lächelnd vor und meinte: „Da brauchen sich die Frauen keine Sorgen machen, die den Frauenbund nach den Wahlen weiterführen. Wir haben ja gesehen, wenn alle zusammenhalten, ist so ein Jubiläum schnell geplant.“
60 Jahre lang gibt es den Zweigverein Wertingen des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) nun schon. Das Vorstandsteam, zu dem auch Rosmarie Demharter, Ingrid Wieland, Waltraud Kraus und Renate März gehören, bot seinen Gästen einen kurzweiligen Nachmittag, der von Angelika Stegmair und Irmi Keiß musikalisch umrahmt wurde. Auch zahlreiche Vertreterinnen der weiteren Zweigvereine aus dem Bezirk Dillingen feierten mit. Bezirksleiterin Silvia Lutz dankte den Frauen, auch im Namen der Diözesanvorsitzenden Ulrike Stowasser, dass sie mit ihrem Kommen, ihren Talenten und so manchem guten Wort den Frauenbund lebendig halten. Damit stimmte sie der Wertinger Teamsprecherin zu, die bei der Begrüßung klarstellte: „Liebe Frauen, was wären wir ohne Sie?“Silvia Lutz erinnerte an Anni Fischer, die auch den Bezirk Dillingen vertrat und im Diözesanverband Augsburg tätig war.
Dass ein 60. Jubiläum keine Selbstverständlichkeit sei, betonte Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier und dankte unter anderem dafür, dass die Frauen mit dem, was sie im Ehrenamt erwirtschaften, Gutes tun und versuchte,
„Liebe Frauen, was wären wir ohne Sie?“ Teamsprecherin Luise Hungbaur „Der Frauenbund ist mehr als Kuchen backen, Socken stricken und Basare veranstalten.“ Luise Hungbaur
den Frauen die neue Stadthalle für eine Wiederbelebung des legendären Wertinger Frauenbundfaschings schmackhaft zu machen.
Stadtpfarrer Rupert Ostermayer stellte heraus, dass die Arbeit des KDFB-Zweigvereins eine Garantie für die Lebendigkeit und Bandbreite der Angebote für Frauen jeden Alters sei. Selbstverständlich gäbe es beim Frauenbund auch Kaffee und Kuchen, meinte Luise Hungbaur gut gelaunt, doch sie stimmte Pfarrer Ostermayer zu: „Der Frauenbund ist mehr als Kuchen backen, Socken stricken und Basare veranstalten.“Im abschließenden Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin, der von einer Bläsergruppe um Fabian Demharter mitgestaltet wurde, ging Pfarrer Ostermayer auf das Evangelium ein: Die Hochzeit von Kana, bei der die Wasserträger wussten, wie das Wasser in den fehlenden Wein verwandelt wurde. Dies übertrug der Pfarrer auf das Vereinsleben, wo diejenigen, welche die Arbeit machen, auch eine entscheidende Rolle spielen. „Durch Bildung, geistliche Impulse, die weitergegeben werden, und nicht zuletzt durch die Gemeinschaft, die das Wichtigste an diesem Frauenbund ist, gehen Sie nach jeder Veranstaltung anders und positiver hinaus, als sie hingegangen sind. Mit Wasser gekommen, mit innerem Wein und Fülle beschenkt worden.“Sie gedachten auch ihrer verstorbenen Mitglieder, darunter der vorherigen Teamsprecherin Charlotte Kramer. Luise Hungbaur sagte beim Rückblick auf die Vorbereitungen, dass sie mit Sicherheit viele Ideen eingebracht hätte. „Vielleicht war sie auch so dabei.“