Schauen, Staunen und Erinnern
In Lauterbach wurden außergewöhnliche Bilder gezeigt
Der Seniorentreff Lauterbach landete mit einer heimatkundlichen Bilderschau einen Volltreffer. Bei vollem Saal im historischen Deutschordensschloss zeigte Franz Käsinger aus Pfaffenhofen seine Foto- und Filmkünste zu mehreren Themen, die bei vielen Seniorinnen und Senioren nicht nur Erinnerungen an früher weckten, sondern sie auch zu spontanen Ausrufen des Staunens und der Freude animierten.
Seine professionelle Audiovisionsschau „Vom Thürlesberg gen Aschberg hin“war schon bei der Eröffnung der 20. Kulturtage in Wertingen ein absoluter Hingucker. Franz Käsinger hat einen scharfen Blick für besondere Augenblicke und versteckte Schönheiten, die er wie mit einem magischen Auge einfängt und als besondere Kennzeichen der Dörfer und Fluren entlang der alten Römerstraße „Via Danubia“darzustellen weiß. Er scheut sich auch nicht, Verwerfungen in der Landschaft, moderne Bausünden oder vernachlässigte Gebäude und Winkel in den Blick zu nehmen und als Mahnmal für die nachfolgende Generation – ohne pädagogischen Zeigefinger – wirken zu lassen. Vor allem das Filmen mit der Drohne erzielt dabei überraschende Effekte.
Sein Film über den „letzten Bader“in Buttenwiesen weckte bei den Anwesenden viele Erinnerungen an frühere Zeiten. Helmut Knöferl agiert in dem Film in seiner Friseurstube.
Das gesamte Interieur stammt noch aus den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts und hat heute historischen Wert. „Sein „Opfer“Anton Kraus aus Lauterbach lässt sich gerne händisch mit Schere und Friseurapparat die Haare „in Fasson“schneiden. Man sieht beiden Akteuren die Lust und Freude an, wie in vergangenen Zeiten agieren zu können. Dieser Funke sprang auch auf die Zuschauer über und führte zu lebhaftem Erfahrungsund Erinnerungsaustausch über das Handwerk früher.
Im dritten Beitrag führte Franz Käsinger die Senioren in die Pfaffenhofener Pfarrkirsche St. Martin. Bei einer Kirchenführung des Kreisheimatpflegers Alois Sailer war er filmischer Zeuge. So entstand ein Zeitzeugnis im Range eines Dokumentarfilms. „Ich war schon oft in dieser Kirche, aber so genau habe ich die Bilder und Statuen noch nie gesehen und erklärt bekommen“, äußerten einige Besucher des Seniorentreffs. Gerlinde Eckl und ihre Mannschaft freuten sich über den gelungenen Nachmittag und die vielen Eindrücke aus früherer Zeit, die genügend Anlass zu Gesprächen und Erinnerungen gaben. Sie lud den Fotografen und Filmemacher Franz Käsinger spontan ein, mit neuen Materialien wieder zu kommen.