Jüdische Klänge in Pfaffenhofen
Die Klezmer-Band Mesinke sorgte zwei Stunden lang für ein Wechselbad der Gefühle
Pfaffenhofen Im Rahmen der 20. Kulturtage war es dem Kulturkreis der Gemeinde Buttenwiesen ein großes Anliegen, auch an die jüdische Kultur im Unteren Zusamtal zu erinnern und über die sonst üblichen Führungen zum Judenfriedhof hinaus Traditionen des jüdischen Alltags aufleben zu lassen. Dazu gehört in erster Linie die Musik, die bei allen Festen der jüdischen Gemeinde eine tragende Rolle spielte. Und wer kann in Schwaben die typische jiddische Musik am besten auf die Bühne bringen, wenn nicht die KlezmerBand Mesinke aus Krumbach?
Thilo Jörgl und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter freuten sich auf ihren ersten Auftritt in Buttenwiesen vor einem musik- und geschichtsinteressierten Publikum, darunter Altbürgermeister und Ehrenbürger Ulrich Käsbohrer mit Gattin und Kulturreferent Manfred Hartl mit seiner Frau. Von Beginn an verzauberten die vier Musiker mit Klarinette, Akkordeon, Gitarre, Bass und Schlagzeug die Zuhörer, mal mit mitreißenden Tänzen wie den Bulgars, mal mit melancholischen wie den Horas und Freylachs – Tänze, die vor allem bei traditionellen Festen wie Hochzeiten eine tragende Rolle spielten.
Der Wechsel zwischen fröhlichen, humorvollen und dann wieder melancholischen, oft traurig stimmenden Liedern oder Instrumentalstücken stürzte auch die Zuhörer in ein Wechselbad der Gefühle. Wenn dann Alexander Maier zu seiner Klarinette griff und ihr warme, weittragende und oft auch impulsive Töne entlockte, waren Melancholie und Trauer vergessen und eine ungemein freudige Stimmung herrschte im Saal. So war es auch kein Wunder, dass die Sängerinnen und Musiker das Publikum zum Mitsingen animierten. Dabei sorgten Thilo Jörgl an den Drums beziehungsweise mit Gitarre und Martin Glogger am Bass für die melodische Begleitung und Interpretierung der Lieder. Und Heike Storm am Akkordeon sorgte immer wieder für die langen Melodiebögen der Klezmer-Musik. (mas)