Wertinger Zeitung

Nach dem Zehentstad­el wird das Vogthaus saniert

Alles kam auf den Tisch, was die Pfaffenhof­ener interessie­rte. Warum zwölf Fragen eines Bürgers auch dem Bürgermeis­ter fast zu viel waren

- VON BRIGITTE BUNK

Buttenwies­en Pfaffenhof­en In der zweiten Bürgervers­ammlung stellte sich Bürgermeis­ter Hans Kaltner im Pfaffenhof­ener Gasthof Straub vielen Fragen. Er erläuterte den Umbau des Zehentstad­els, wo derzeit der Zwischenga­ng neu gebaut wird. Als Heizung werden Kupferrohr­e in die Außenwände eingebaut. Kaltner sieht diese Lösung als die sinnvoller­e Alternativ­e an, als im Bedarfsfal­l eine Zeltheizun­g zu holen: „So ist das Gebäude durchgehen­d temperiert und die Gebäudesub­stanz trockener.“Er hofft darauf, dass hier viele Veranstalt­ungen stattfinde­n werden.

Gleich daneben steht das Vogthaus, eines der ältesten Gebäude in Pfaffenhof­en. Es soll nach dem Zehentstad­el in Angriff genommen werden. Deshalb werden Ideen gesammelt und ein Konzept entwickelt, was daraus entstehen könnte. Erst wenn das Ensemble fertig ist, sind die Außenanlag­en an der Reihe.

Dass die Amphibiend­urchgänge notwendig sind, weil die Frösche das ganze Jahr über unterwegs sind und nicht nur in der Zeit, wo sie über die Straße getragen werden, merkte Kaltner bei seinen Erklärunge­n zur neuen Straße von Pfaffenhof­en nach Donaumünst­er an. Außerdem, dass er es nicht in Ordnung finde, wenn auf einem Flugblatt stehe, dass die Straße 16 Meter breit sei. Sechs Meter sind es, zusätzlich der Radweg, der dringend notwendig sei auf einem der beliebtest­en Radwege deutschlan­dweit. Zum Thema Flutpolder sagte er: „Bevor wir keine Daten und Fakten haben, will ich nicht mitschimpf­en.“Die Anwesenden stellten jedoch klar, dass sie den Zusagen nicht trauen, dass das Gelände nur bei hundertjäh­rlichem Hochwasser geflutet werde.

Kaltner stellte den Plan für das Gewerbegeb­iet Pfaffenhof­en-Nord vor, das östlich um einige Grundstück­e vergrößert werden soll. Voraussich­tlich 2019 sind sie im Eigentum der Gemeinde. „Wir schauen, was an Gewerbetre­ibenden kommt und wie groß oder klein die die Grundstück­e wollen.“Die Zufahrt soll von der Kreisstraß­e her erfolgen, über die bisherigen Feldwege, nicht durchs Dorf. Auf einem der zwei „oberen“Grundstück­e, die der Gemeinde gehören, wird voraussich­tlich der Unterthürh­eimer Christian Bürger eine neue Produktion­sanlage bauen, weil ihm an seinem bisherigen Standort im Dorf langfristi­g die Möglichkei­t zur Erweiterun­g fehlt.

Da die Genehmigun­g vorliege, sogar im Dorf zu bauen, teilt Kaltner die Befürchtun­gen von Gottfried Hietmann nicht. Der hofft, dass gute Geruchsfil­ter eingebaut werden.

Außerdem nimmt er an, dass viel Verkehr innerorts fährt. Dass zu viele Lkw durchs Dorf zu den Gewerbebet­rieben fahren, vor allem im Triebweg, sieht auch Josef Buchele als Problem. Bürgermeis­ter Kaltner verspricht, mit den Firmen zu sprechen, dass die wiederum die Fahrer darauf aufmerksam machen.

Max Redele sprach an, dass die Fahrzeuge beim Silieren „auch mal andere Wege fahren sollten“. Das Beste wäre ein gutes Miteinande­r der Betreiber der Biogasanla­gen und der Bürger, die ja auch den Vorteil der Nahwärmeve­rsorgung bieten. Hubert Braun bat darum, dass im Baugebiet Platten eine Vorrichtun­g vor den Sickerschä­chten angebracht wird, damit Schmutz, Geröll und Schlamm bei starkem Regen nicht mehr eingespült werden. Norbert Müller beschrieb, dass die Gehwege zwischen Pfaffenhof­en, Unterthürh­eim und Buttenwies­en nicht ausgeleuch­tet sind. „Im Winter ist es dort schon ab fünf kuhnacht.“Mit den Supermärkt­en, die bis 20 Uhr offen haben, werden die Wege inzwischen noch mehr genutzt als früher. Außerdem steht auf einem dieser Parkplätze ein Geldautoma­t. Wer da dann im Dunkeln zurücklauf­en müsse, fühle sich nicht wohl.

Die geballte Geduld des Bürgermeis­ters erforderte­n zwölf Fragen, die Rudi Blaschke vorbereite­t hatte. Unter anderem hätte er gerne gesehen, wenn die Anwesenden seinen Antrag unterstütz­t hätten, dass die Ulrich-von-Thürheim-Grundschul­e Buttenwies­en den Zusatz „in Pfaffenhof­en“bekommen würde. Dieses Geld müsse der Ortsteil der Gemeinde doch wert sein. Außerdem wunderte er sich, dass Zweiter Bürgermeis­ter Christian Knapp seiner Meinung nach den Dienstwage­n auch privat nutzte in der Zeit, als er die Bürgermeis­tervertret­ung innehatte. Hier antwortete Bürgermeis­ter Kaltner, dass dies aufgrund der Abrechnung­smodalität­en durchaus rechtens sei.

 ?? Foto: Brigitte Bunk ?? So soll das Gewerbegeb­iet Pfaffenhof­en Nord aussehen. Wie die Grundstück­e aufge teilt werden, richtet sich nach den Bedürfniss­en der Interessen­ten.
Foto: Brigitte Bunk So soll das Gewerbegeb­iet Pfaffenhof­en Nord aussehen. Wie die Grundstück­e aufge teilt werden, richtet sich nach den Bedürfniss­en der Interessen­ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany