Ein stimmgewaltiger Sängerauftritt
Die Chorgemeinschaft Kicklingen-Fristingen gestaltet einen glanzvollen Konzertabend. Und die Akkordeongruppe Kicklingen wirkt begeistert mit
Binswangen Einen fulminanten Auftritt legte die Chorgemeinschaft Kicklingen-Fristingen in der Alten Synagoge in Binswangen hin. Die 36 Männer bewiesen ihre Freude am Singen mit einem außergewöhnlichen Programm, das die Zuhörer im voll besetzten Konzertraum total begeisterte. Der stimmgewaltige Chor wird von Julia Rabel geleitet, die seit 15 Jahren die Stabführung innehat. Ihr Vorgänger war Josef Götz, der während seiner Lehrertätigkeit in Kicklingen für die Gründung der Chorgemeinschaft verantwortlich zeichnete. Das ist 40 Jahre her. Der heutige Wertinger Pädagoge im Ruhestand war zum Auftritt in die Synagoge gekommen.
Für ein erfolgreiches Konzert sorgte auch die Akkordeongruppe aus Kicklingen, die vorwiegend mit Mädchen und Frauen besetzt agiert. Unter der Leitung von Monika Kraus-Brummer demonstrierten die jungen Leute ihre ganze Spielfreude im Umgang mit ihrem Instrument. Man wolle den zahlreich gekommenen Besuchern einen kurzweiligen Abend servieren und die Leistungsstärke der Protagonisten beweisen, meinte Vereinsvorsitzender Georg Strasser (Fristingen) auch im Namen des weiteren Vorsitzenden Firmin Hölzle (Kicklingen) zum Auftakt.
Die Akkordeongruppe, die 2005 von Monika Kraus-Brummer ins Leben gerufen wurde, eröffnete den Abend mit der festlichen „Feiermusik“von Hugo Hermann. Dieser hatte 1936 den Grundstein für die neue Akkordeonmusik gelegt. Mit dem „Tanz in den Frühling“wurde es schwäbisch. Das Stück aus dem „Augsburger Tafelkonfekt“, einem Liederbuch aus dem 18. Jahrhundert, bewies die Vielseitigkeit der jungen Musiker. Die anspruchsvolle „Ouvertüre Concertante“von Fritz Tschannen, brachte der Gruppe besonders viel Beifall. Am Schlagzeug begleitete Michael Rieß.
Dann hatte der Männerchor seine große Stunde. Mit drei bekannten Volksliedern gelang dem wohlklingenden Singkreis gleich ein erster Konzerterfolg. Mit ihrer Dirigentin Julia Rabel gingen die Sänger musikalisch auf die Wanderschaft. „Frisch gesungen“hieß es anschließend und mit dem temperamentvollen „Blankensteinhusar“konnte schon gar nichts mehr schiefgehen für den Chor. Moderator des Abends war der Dillinger Stadtrat Alexander Lehmann, der gut gelaunt, humorvoll und wohlinformiert durch die Veranstaltung führte.
Mit bekannten Musicalmelodien spielte sich die Akkordeongruppe in die Herzen der Zuhörer. Es gab aus „Evita“den Song „Do’nt cry for me Argentina“und „Memory“aus Cats zu hören. Eine lustige Einlage war „The Typewriter“von Leroy Anderson, bei dem der Schlagzeuger Rieß mal schnell an die Schreibmaschine wechselte und das Auditorium herzlich lachen ließ. Den Abschluss gestaltete die Chorgemeinschaft mit Ohrwürmern der Comedian-Harmonists wie „Veronika, der Lenz ist da“und „Wochenend’ und Sonnenschein“. Sanft und romantisch dann der Ausklang mit Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“. Dabei bewies der Chor seine Homogenität, seinen stimmlichen Variantenreichtum und seine Disziplin, was nicht zuletzt der Leiterin des Klangkörpers, der engagierten Julia Rabel, zu verdanken ist.
Das Publikum erbat mehrere Zugaben. Mit dem berühmten Montanara-Lied ging ein bemerkenswerter Konzertabend zu Ende, der ein hohes Lied auf den Chorgesang angestimmt hatte. Traditioneller Männergesang war dabei genauso zu Wort gekommen wie moderne Kompositionen und tolle Akkordeonklänge.
Dillinger Kulturtage