Schüler und Eltern dürfen nicht leiden
Schulleiter – das klingt nach einem angesehenen Posten, nach Renommee, nach viel Gestaltungsmöglichkeit. Doch die Realität ist heute oft eine andere. Vor allem an Grund- und Mittelschulen berichten Schulleiter davon, dass sie mit der Arbeit nicht mehr hinterherkommen.
Im schlimmsten Fall leiden darunter die Schüler, für die die Tür zum Rektorat ja eigentlich immer offen sein sollte. Und auch Eltern dringen mit ihren Anliegen nur schwer zum Schulleiter durch, wenn dieser Tag für Tag in Verwaltungsaufgaben versinkt.
Dabei ist es besonders an Grundschulen zentrale Aufgabe eines guten Rektors, immer ein offenes Ohr für Kinder, Eltern und Lehrer zu haben. Noch dazu müssen Schulleiter weiterhin selbst unterrichten – und sollten natürlich auch nicht aus zig Meetings heraus unvorbereitet ins Klassenzimmer hineinplatzen.
Wenn Rektoren jedes Jahr mehr Aufgaben aufgebrummt bekommen, verwundert es nicht, dass immer weniger diesen Job übernehmen wollen, ihn womöglich gar nicht übernehmen können. Wer etwa kleine Kinder zu Hause hat, kann sich natürlich nicht zwölf Stunden am Tag ins Büro setzen.
Es gäbe eine ganze Reihe Möglichkeiten, die Arbeit an der Spitze einer Schule attraktiver zu machen. Geld muss gar nicht das Lockmittel sein. Viele Rektoren wünschen sich mehr Angestellte, die ihnen Aufgaben abnehmen könnten. Und wenn sie selbst weniger unterrichten müssten, hätten sie mehr Zeit für ihren eigentlichen Job: die Schule zusammenzuhalten.