Villenbach
Wie geht es mit dem Digitalfunk weiter?
Villenbach Kommt jemand in eine Notsituation, setzt er darauf, dass die Feuerwehr, der Rettungsdienst oder die Polizei hilft. Das ist aber nicht gewährleistet, wenn die Helfer am Einsatzort oder auf dem Weg dorthin mit ihren digitalen Funkgeräten keinen Empfang haben. Oder wenn ihre Gespräche abreißen, weil sie ständig von einer zur anderen Funkzelle wechseln.
Das ist aber derzeit die Situation in Bereichen des Villenbacher Ortsteils Rischgau und des Altenmünsterer Ortsteils Hegnenbach, beim Digitalfunknetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dass hier Abhilfe geschaffen werden muss, darin waren sich am Montag alle Anwesenden der Villenbacher Gemeinderatssitzung einig. Trotzdem ist die Situation nicht so klar wie sie scheint (wir berichteten). Stefan Klein von der „Autorisierten Stelle Bayern“am Bayerischen Landeskriminalamt stellte die Situation dar. Vorher betonte Bürgermeister Werner Filbrich angesichts der Zuhörer im Sitzungssaal: „Mir war wichtig, dass die Anlieger vom Postweg dabei sind.“Denn der favorisierte Standort liegt in dieser Straße. Beim dort stehenden Mobilfunkmast würde es reichen, im oberen Bereich ein Aufsatzrohr mit 85 Zentimeter Höhe zu befestigen. Daran wiederum könnte die Antenne angebracht werden, die Gesamthöhe läge dann bei 33,73 Metern. Nach dem ersten zustimmenden Gemeinderatsbeschluss zeigten sich die Anwohner besorgt wegen Auswirkungen der zusätzlichen Strahlung auf ihre Gesundheit. Deshalb lehnen sie das Vorhaben vehement ab. Die Gemeindevertreter zeigten sich in der Sitzung Ende Mai solidarisch. Den Alternativstandort Wengener Halde lehnte das Gremium ebenfalls ab. Hier müsste ein neuer zehn Meter hoher Mast gebaut werden, weil der bestehende nicht für den Digitalfunk BOS geeignet ist. Doch von dieser Stelle aus würde die gesamte Strahlung über Villenbach gehen, stellte Ratsmitglied Stefan Geis am Montag nochmals klar. Da keine Einigung in Sicht war, leitete das Staatliche Bauamt Augsburg, das für die Baumaßnahme zu- ständig ist, ein Zustimmungsverfahren ein – für den aus deren Sicht besten Standort, den Postweg. Im Zweifelsfall ersetzt die Entscheidung der Regierung von Schwaben die der Gemeinde. Ende Juli beschloss der Gemeinderat Villenbach wiederum, einen Standort für den Behördenfunk in Villenbach grundsätzlich abzulehnen. Wie Stefan Klein nun betonte, ist auch dem Staatlichen Bauamt Augsburg an einer einvernehmlichen Lösung gelegen. So hat es der Bitte von Bürgermeister Filbrich zugestimmt, im Dialogverfahren eine für alle zufriedenstellende Lösung zu finden. Deshalb hat die Gemeinde Villenbach nun einen Immissionsgutachter beauftragt. Der wiederum sucht nach einem Grundstück, von dem aus die Netzabdeckung in Rischgau und Hegnenbach gewährleistet werden kann und keine weiteren bewohnten Gebiete betroffen sind. Im besten Falle gehört es der Gemeinde und alle Eigentümer der angrenzenden Grundstücke sind damit einverstanden. Außerdem sollte es nicht zu teuer sein, diesen Standort an das Stromnetz anzubinden. Ansonsten kommt wieder das Zustimmungsverfahren zum Tragen. Das läuft schon, weil sinnlos weitere Zeit vergeudet würde, wenn wieder ein Neues gestartet werden müsse. Momentan sind die Planungen laut Klein schon drei Monate im Verzug. Im Frühjahr nächsten Jahres soll der realisierbare Standort umgesetzt werden. Weitere Themen: Bebauung: Der vierten Änderung des Flächennutzungsplans am nordöstlichen Ortsrand von Hausen und der Aufstellung des Bebauungsplans „Hausen Nordost“stimmten die Ratsmitglieder zu. Hier war nach der öffentlichen Auslegung keine Änderung mehr nötig.
Musikschule: Für den Musikunterricht von Kindern und Jugendlichen aus Villenbach im Schuljahr 2017/2018 überweist die Gemeinde 1620 Euro an die Musikschule Wertingen. Derzeit nehmen 15 Musikschüler aus dem Gemeindegebiet Unterricht, einer davon belegt zwei Fächer. Laut Absprache wird jeweils ein Fach pro Kind mit monatlich neun Euro unterstützt.
Wasser: Die Eichberggruppe hat ein neues Wasserhäuschen aufgestellt. Die Leitung wurde bereits gelegt und der Probebetrieb läuft. Sobald das Wasser keimfrei ist, wird die Leitung ans Netz angeschlossen.
Fahnenraum: Bürgermeister Filbrich berichtete, dass Werner Moser die fehlende Luftzufuhr im Fahnenraum bemängelte. Deshalb hat er sich bei Fachleuten erkundigt, die erklärten, dass keine Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen im Raum sein dürfen. Die Fahnen sollten mit einem Leintuch geschützt werden, keinesfalls mit einer Folie. Ein Rohr könnte wegen der Luftzufuhr angebracht werden, das sei aber nach Meinung des Bürgermeisters nicht nötig. Die Ratsmitglieder haben nun vor, eine Feuchtigkeitsmessung durchzuführen.