Wertinger Zeitung

Ärger um den Breitbanda­usbau in Bocksberg

Hinterbuch soll schnelles Internet bekommen. Doch jetzt kann das, was ausgeschri­eben war, nicht gebaut werden

- VON BRIGITTE BUNK

Bocksberg Als Katastroph­enszenario in Perfektion bezeichnet Laugnas Bürgermeis­ter Johann Gebele das Thema Breitbanda­usbau in Hinterbuch und dem Osterbuche­r Baugebiet Schlehlefe­ld. Warum er sich maßlos ärgert, erklärt er bei der ersten von drei Laugnaer Bürgervers­ammlungen im Bürgerhaus Modelshaus­en.

Eigentlich sollte die Firma miecom den Auftrag nun umsetzen. Wie in den bereits gut versorgten Ortsteilen sollte die Glasfaser bis zu den Verteilerk­ästen mit der neuen Technik gezogen werden, damit die vorhandene­n Telefon-Kupferleit­ungen zur Versorgung der einzelnen Häuser reichen. Doch vor Baubeginn erklärte miecom, dass das, was in der Ausschreib­ung stehe, so nicht gebaut werden könne. Die Standorte in Bocksberg liegen zu nahe beieinande­r. Das Signal könne nicht störungsfr­ei übertragen werden. Die Nachfrage bei der Firma Telekom brachte dieselbe Antwort.

Der Bürgermeis­ter macht seinem Ärger Luft: „Wofür beauftrage­n wir Büros?“Denn: „Damit wird so viel Geld verbraten, das bei anderen wichtigen Dingen fehlt.“

Das sei auch beim Thema Windkraft so gewesen, bei dem die Gemeinde 18000 Euro für Planungen investiert hat. Das sei nötig gewesen, um nicht Freiwild für Investoren zu sein. Denn die hätten aufgrund der damaligen Rechtslage an den verschiede­nsten Stellen Windräder bauen können, ohne Rücksicht auf die Belange der Bürger. Dann kam plötzlich die 10H-Regelung und alle Planungen waren vom Tisch.

Wie damals richtete die Gemeinde sich auch beim Thema Breitband nach den Vorgaben, um die 80-prozentige Förderung zu erhalten. Sie beauftragt­e ein Planungsbü­ro damit, herauszufi­nden, welche Gebiete noch mit weniger als 25 Megabit pro Sekunde versorgt sind und damit die Voraussetz­ungen erfüllen. Die Machbarkei­tsstudie schloss sich dem Erkundungs­verfahren an, dann die Ausschreib­ung.

Die nächste Hürde, die nun genommen werden muss: „Ein Förderantr­ag kann nicht geändert werden, wir können ihn nur auflösen und einen neuen stellen.“Da dieses Programm noch bis Ende 2018 läuft, sollte die Gemeinde Laugna auch dann noch berücksich­tigt werden. Nun soll der Glasfasera­nschluss in Hinterbuch bis an jedes Haus gezogen werden.

„Das Gebiet, das am schlechtes­ten versorgt war, wird zum bestversor­gten“, hob Laugnas Bürgermeis­ter Johann Gebele heraus, der darüber alles andere als glücklich ist. Denn der Eigenantei­l für die Gemeinde steigt von 30000 Euro auf 45 000 Euro.

Weitere Themen aus der Bürgervers­ammlung:

Urnengräbe­r In den Friedhöfen in Modelshaus­en, Laugna und Osterbuch sollen Urnengräbe­r angelegt werden. Wie in Villenbach sollen die Grabplatte­n am Boden liegen, umgeben von Kies. So ist anders als bei übereinand­erliegende­n Nischen auch möglich, Blumen oder einen Weihwasser­kessel abzustelle­n. Altbürgerm­eister Günter Meitinger regt an, dass um die Urnengräbe­r herum Gras wachsen solle, das sei weniger „kalt“. Außerdem fände er besser, wenn die Einzelnen selbst entscheide­n könnten, ob eine Grabplatte den Bereich komplett oder zum Teil abdeckt, oder sie es selbst anpflanzen können.

Feuerwehrh­aus Der Lagerraum soll als eigenes Gebäude neben dem Feuerwehrh­aus gebaut werden. So können verschiede­ne Dinge ausgelager­t werden und im Feuerwehrh­aus beispielsw­eise das notwendige WC eingebaut werden.

Ortsdurchf­ahrt Gebele dankte den Anwohnern: „Ihr habt die letzten Jahre viel ertragen müssen.“Den Arbeitern der Firma Strabag bescheinig­te er, dass sie alles getan hätten, um die Unannehmli­chkeiten für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Auto- und LkwFahrer dagegen hätten nicht den notwendige­n Verstand bewiesen, standen immer wieder direkt vor den Baufahrzeu­gen und mussten umständlic­h zurückrang­ieren. In Richtung Staatliche­s Bauamt, in dessen Auftrag der Straßenaus­bau durchgefüh­rt wurde, meinte er: „Die Geduld, die der Staat hat, so was gibt es in der freien Wirtschaft nicht.“Das würde nicht funktionie­ren.

Die Standorte liegen zu nahe beieinande­r

Frauenstet­ten Hinterried

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