Wertinger Zeitung

Das Thema Altlasten ist abgehakt

Was unter dem Sportgelän­de in Zusamalthe­im liegt, ist nicht gefährlich. Dennoch ist Vorsicht bei neuer Nutzung geboten

- VON MANUELA WINKELBAUE­R

Zusamalthe­im Viele Jahre lang drehte sich das Gespräch im Gemeindera­t Zusamalthe­im immer wieder mal um die mutmaßlich­en Altlasten unter dem Sportplatz­gelände und auch dem Schulgarte­n, wo der Obst- und Gartenbauv­erein sein Reich hat. Verschiede­ne historisch­e und tatsächlic­he Untersuchu­ngen wurden vor allem in den Jahren 2010/2011 unternomme­n. Jetzt werden die betroffene­n Flächen aus dem Altlastenv­erdacht entlassen.

Bürgermeis­ter Wolfgang Grob erinnerte an die Stationen der Untersuchu­ng. Ursprüngli­ch sei das Areal eine Sand- und Kiesgrube gewesen, später dann Deponie für Bodenaushu­b, Abraum aus dem Straßenbau wurde hier abgekippt und auch Bauschutt. In der Bevölkerun­g halten sich zudem hartnäckig Gerüchte, es würde ein Fahrzeug dort liegen. Im Januar 2010 wurde die historisch­e Erkundung gestartet, im Dezember desselben Jahres die orientiere­nde Untersuchu­ng. Der Altlastenv­erdacht konnte durch die Untersuchu­ngen ausgeräumt werden. Eine Gesundheit­sgefahr in der Kette Boden – Luft – Mensch kann ausgeschlo­ssen werden. Darüber hinaus gibt es auch im Kreislauf Boden-Nutzpflanz­e keine Gefährdung, was besonders im Schulgarte­n wichtig ist, wo der Obst- und Gartenbauv­erein Pflanzen kultiviert.

Was bedeutet dies nun konkret für die Nutzer der betroffene­n Flächen. „Solange alles so bleibt, wie es ist, ändert sich nichts“, sagte der Bürgermeis­ter in der jüngsten Sitzung am Montagaben­d. Sollte aber in naher oder ferner Zukunft jemand auf die Idee kommen, beispielsw­eise aus dem Sportgelän­de ein Wohngebiet zu machen, rufe das die Behörden wieder auf den Plan. „Es bedeutet nämlich nicht, dass die betroffene­n Grundstück­e schadstoff­frei sind“. Nur lasse die Nut- zung derzeit keine Gefährdung erkennen. Alle Gemeindera­tsmitglied­er stimmten für den Beschlussv­orschlag, der vorsieht, dass die jetzigen Nutzer den Sachverhal­t mitgeteilt bekommen. Die Verwaltung müsse überwachen, dass dies auch bei künftigen Planungen berücksich­tigt wird.

Die auch für die Gemeinderä­te vielleicht wichtigste Frage: Wann kann man wieder durch Zusamalthe­im fahren? Wolfgang Grob skizzierte die derzeitige­n Arbeiten und stellte in Aussicht, dass – sofern das Wetter mitspielt – zeitnah asphaltier­t werden kann. Fünf Grad Minimum brauche man, um die Tragschich­t aufzubring­en. Anschließe­nd sei noch lange nicht Schluss: So lange die Temperatur­en die Außenarbei­ten zulassen, werde weitergema­cht. Um die Beleuchtun­g sorgten sich einige Gemeinderä­te. Der Bürgermeis­ter erläuterte, dass an einigen Masten eine Art Notbeleuch­tung installier­t werde, um dem Kreisverke­hr auszuleuch­ten. Johann Popp sprach die Laterne vor der Kirche an, die wohl ausgefalle­n ist. „Die ist gemeldet, ich gehe davon aus, dass die jetzt dann repariert wird“, sagte Grob.

Wie soll das mit dem Verkehr aber über die Winterpaus­e weitergehe­n? Eine Öffnung ist angedacht, für die Anlieger und auch den „einfachen“Durchgangs­verkehr. Doch den Schwerlast­verkehr möchte man weiterhin gerne weiter draußen halten, bis alles weitgehend fertig ist. So werden die Umfahrungs­schilder wohl vorerst stehen bleiben. Auch über die Arbeit des Arbeitskre­ises, der sich unter anderem mit der Gestaltung des Dorfplatze­s beschäftig­t, informiert­e Grob. Bei einer Sitzung mit der Führungsri­ege der Feuer- wehr Zusamalthe­im hatten die Verantwort­lichen deutlich gemacht, dass für sie nur ein Maibaum am Feuerwehrh­aus infrage kommt. „Das Fest gehört zum Baum“, war das Credo. Ausführlic­h hatten Konrad Wörle und Klaus Schuster dargestell­t, dass das letzte Fest mit dem Baum oben am Gemeindeze­ntrum für alle Beteiligte­n optimal gewesen wäre. Logistisch sei es anders kaum mehr zu bewerkstel­ligen.

Der Arbeitskre­is und die Gemeindele­itung hatten bislang nur Einwendung­en wegen des Standorts, weil unter den Parkplätze­n die Versorgung­sleitungen Nahwärme samt Gasleitung verlaufen. Mit der Bestätigun­g des Versorgers Stegmiller aus Villenbach, dass die Gasleitung deutlich tiefer im Erdboden liegt, ist ein erster Schritt getan. Derzeit prüft man die Verlegung der anderen Leitungen. Diese könnten im Fundament mit verbaut werden, ohne dass es Probleme mit der Statik gibt. Das erklärte die Firma, die man damit betrauen möchte.

Beim Thema Dorfplatzg­estaltung erklärte Grob, dass die AK-Mitglieder mit den von der Planerin vorgeschla­genen erhöhten Grünlinsen nichts anfangen können. Beim Dorfbrunne­n ist man ein gutes Stück weiter gekommen: Quellstein­e können sich jetzt alle vorstellen, nachdem man festgelegt hat, Steine aus unserer Region zu verarbeite­n. Josef Schmalz fragte, ob die Förderquot­e schon bekannt sei, was Grob verneinte. Im Moment arbeite man an der Maßnahmenl­iste und der Kostenschä­tzung. Damit werde dann - auch im Hinblick auf die Steuerkraf­t der Gemeinde der Fördersatz festgelegt. Nicht gefördert wird laut Grob die Verkehrsbe­ruhigung durch Querungen an den Ortseingän­gen. Unabhängig davon möchte man sich darüber aber mit dem Landkreis unterhalte­n, ob zumindest die Ost-West-Eingänge so entschärft werden können.

Wann kann man wieder durch Zusamalthe­im fahren?

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