Ein neues Verkehrskonzept braucht Zeit
NVON JAKOB STADLER atürlich kann man weiter diskutieren, ob es nun zu lange gedauert hat, bis der Stadtrat gehandelt hat. Natürlich kann man auch weiter diskutieren, ob es sinnvoll ist, die Rechts-vor-Links-Regelung beizubehalten. Und natürlich kann man weiter der Meinung sein, Lauingen hätte besser gleich das ganze Verkehrkonzept zurücknehmen und zum vorherigen System zurückkehren sollen. Doch dass sich jetzt etwas tut, dass die Ampeln wieder in Betrieb gehen können, ist einfach nur gut. Es ist das, was die Bürger lautstark gefordert haben. Für alles Weitere muss sich Lauingen die nötige Zeit lassen. Und die Bürger sollten ihren Vertretern im Stadtrat diese Zeit einräumen.
Die Stadt Lauingen hatte zu keiner Zeit vor, ein Konzept zu entwickeln, das den Bürgern schadet. Daran hat niemand ein Interesse. Und doch gibt es berechtigte Kritik an der Umsetzung. Außerdem steht weiter der Vorwurf im Raum, dass rechtliche Voraussetzungen nicht eingehalten wurden oder werden. Diese Bedenken lassen sich aber bestimmt nicht durch ein eilig zusammengeschustertes Konzept ausräumen.
Die Entscheidung, die Ampeln wieder einzuschalten, ist ein Befreiungsschlag. Sie gibt der Stadt – hoffentlich – die Möglichkeit, so sorgfältig wie möglich an einem neuen Konzept zu arbeiten. Eine Regelung, an der die Bürger schon in der frühen Planungsphase beteiligt werden, sodass sie am Ende zufrieden sind. Und die letztendlich jedem Gericht standhält. Denn auch wenn das Verkehrsrecht seine Tücken hat, kompliziert ist und jede Menge juristischer Fallen bereit hält: Das muss der Anspruch der Albertus-Magnus-Stadt sein. Selbst wenn es Jahre dauert.