Wertinger Zeitung

Kindergart­enkinder könnten in Container kommen

Wie es mit dem Gebäude an der Kurlandstr­aße weitergeht, ist unklar. Eine Zwischenlö­sung nimmt aber Form an

- VON JAKOB STADLER

Lauingen Die Flecken an der Decke sind nicht zu übersehen. In der Garderobe, im Bereich für die Kinderkrip­pe – der allerdings nicht genutzt wird – und im Büro sind sie am schlimmste­n. Dass mit dem Kindergart­engebäude an der Kurlandstr­aße etwas geschehen muss, ist offensicht­lich. Da sind sich die Mitglieder des Lauinger Stadtrates einig.

Die Frage ist nur: Was ist die beste Lösung? Das soll ein Ausschuss klären, dem Mitglieder aller Stadtratsf­raktionen angehören. Die Ausschussm­itglieder sollen beraten, ob es sinnvoll ist, dass Gebäude in Schuss zu bringen oder besser gleich einen neuen Kindergart­en zu bauen. Alle Ratsmitgli­eder stimmten in der jüngsten Sitzung am Dienstagab­end zu, den Ausschuss einzuricht­en.

Handwerker rücken also auf jeden Fall an. Doch wohin können die Kinder ausweichen? Ein Zwischenlö­sung muss her, auch darum es in der Sitzung. Es bestehe „höchster Handlungsb­edarf“, schwor Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk die Ratsmitgli­eder ein. Nur, wenn geklärt ist, wohin die Kinder ausweichen können, kann gebaut werden.

Die Stadt präsentier­te einen Vorschlag: Container, in denen die Kinder für den Zeitraum von rund zwei Jahren untergebra­cht werden könnten. Platz für den Aufbau wäre auf dem angrenzend­en Kinderspie­lplatz. In den Containern wäre Raum für zwei Gruppen. Aktuell gibt es in der Kurlandstr­aße zwar nur eine Gruppe, doch nach Neuoder Umbau will die Stadt aufstogeht cken. „Erfreulich­erweise haben sich die Rahmenbedi­ngungen verändert“, sagte der Bürgermeis­ter. Anders als prognostiz­iert, ist die Nachfrage nach Kindergart­enplätzen gestiegen.

Markus Stuhler war einverstan­den. „Es gibt keine Alternativ­en“, sagte er. Aktuell sei das Gebäude in einem unsägliche­n Zustand. „Jeder Container ist besser als das.“Andere Räte waren skeptische­r. Vor allem, weil die Kosten wohl hoch sind. Allein die Miete beläuft sich ersten Schätzunge­n zufolge auf 3000 bis zu 5000 Euro im Monat. Hinzu kommen beträchtli­che Zahlungen für Aufbau, Anschluss der Leitungen und Transport. „Das sind 80000 bis 120000 Euro allein für die Miete“, überschlug Georg Rebele. Sei denn auch nachgedach­t worden, die Container stattdesse­n zu kaufen? Eine Überlegung sei das wert, entgegnete Schenk. Der Kaufpreis läge irgendwo zwischen 400000 und 700000 Euro. Ob sich das rechnet, könne geprüft werden.

Claudia Stocker hatte noch einen anderen Vorschlag: Statt der Container könnten auch Module angeschaff­t werden, die aus besseren Materialie­n bestehen und sich eher an die Bedürfniss­e anpassen lassen. Die könnten später an anderer Stelle wiederverw­endet werden – was möglicherw­eise einen höheren Preis rechtferti­gen würde. Den Vorschlag werde man in den Beschluss einbauen, schlug Schenk vor.

Mit dieser Änderung waren sich alle einverstan­den. Das Stadtbauam­t ermittelt nun die Kosten. Die Frage, ob die Kinder in Modulen oder Containern betreut werden, ist die erste Aufgabe des neuen Ausschusse­s.

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Fotos: Jakob Stadler Das Kindergart­engebäude an der Kurlandstr­aße ist in schlechtem Zustand. Damit eine Sanierung oder ein Neubau möglich sind, hat der Stadtrat über Ideen beraten, wo die Kinder in dieser Zeit unterkomme­n können.
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Einer der Flecken an der Decke der Kin dergarteng­arderobe.

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