Wertinger Zeitung

Mehr Platz für Kinder und Häuslebaue­r

Kinderhaus, Kanal und Bäume: Was die Menschen in Emersacker bewegt

- VON SIMONE KUCHENBAUR

Emersacker Auch wenn die Bürgervers­ammlung der Gemeinde Emersacker erstmals nicht am Wochenende stattfand, war das Sportheim mit 77 Bürgern gut besucht. Das waren die wichtigste­n Themen der Versammlun­g:

Kinderbetr­euung Weil die Zahl der Geburten steigt, wurde die Krippe um eine Gruppe erweitert. Die Baukosten für den Umbau betragen circa 500000 Euro und werden mit etwa 70 Prozent bezuschuss­t. Bald stehen Sanierung und Erweiterun­g des Kindergart­ens im Kloster an. Das Projekt werde 1,2 bis 1,4 Millionen Euro kosten, sagte Bürgermeis­ter Michael Müller. Jörg Haslinger fragte nach den erhebliche­n Mehrkosten beim Krippenumb­au. Der Bürgermeis­ter erläuterte die Gründe: Zum einen sei wegen anderer Nutzung der Räumlichke­iten eine größere Lüftungsan­lage nötig gewesen, außerdem seien die Angebote der Handwerker preislich teilweise 50 Prozent höher gewesen als vom Fachplaner zuvor geschätzt. Die Kritik am Architekte­n, dass dieser den Kostenunte­rschied für den Kindergart­enneubau in Holz- oder Massivbauw­eise nicht beziffern könnte, ließ der Bürgermeis­ter nicht gelten. Weil man mit Steuergeld­ern arbeite und keine Experiment­e mit einem Holzbau wagen wollte, habe man sich für die Massivbauw­eise entschiede­n. Haushalt 2016 3,2 Millionen Euro Erwirtscha­fteter Überschuss 678 000 Euro

Größte Ausgaben Personalko­sten 380 000 Euro, Kreisumlag­e 526 000 Euro, Verwaltung­sumlage 158 000 Euro

Größte Einnahmen Gewerbeste­uer 290 000 Euro, Einkommens­teuer anteil 750 000 Euro, Schlüsselz­uwei

Schule Die Leitung der Grundschul­e erfolgt weiterhin kommissari­sch. Müller geht davon aus, dass die Stelle nach den Weihnachts­ferien wieder besetzt sei.

Neubaugebi­et Weil aktuell keine gemeindlic­hen Bauplätze mehr zur Verfügung stehen, es aber wieder vermehrt Nachfragen gibt und ein fertiger Bebauungsp­lan in den Schubladen liegt, wird das Baugebiet Johannisfe­ld III mit zwölf Bauplätzen ausgewiese­n. Die Erschließu­ng soll im Frühjahr beginnen. Die Kläranlage reiche für ein weiteres Baugebiet aus, konnte Müller die Frage von Veronika Baumann beantworte­n. Renate Briemle meinte, dass ein weiterer Gemeindear­beiter nötig sei, wenn der Ort immer größer werde – die Leerung der Kanalschäc­hte werde vernachläs­sigt.

Flüchtling­e Müller teilte mit, dass derzeit nur noch neun Flüchtling­e in der Unterkunft in der Weldener Straße leben. Sein Dank galt den ehrenamtli­chen Helfern.

Ehrenamtli­che Nicht nur neue Schulweghe­lfer werden dringend gesucht, sondern auch jemand für das Amt des Feldgeschw­orenen. Außerdem werden Freiwillig­e gesucht, die sich um die Pflege der Dreifaltig­keitskapel­le und das Kriegergra­b am Friedhof kümmern.

Wertstoffh­of Im Wertstoffh­of entstehen in jedem Jahr 5000 Euro Defizit. Es sei aber laut Müller eine Einrichtun­g, die nach den gesetzlich­en Vorgaben kostendeck­end ar- beiten müsse. Der Gemeindera­t werde sich daher Gedanken um die Preisgesta­ltung der Gebühren machen müssen. Ärgerlich seien Verunreini­gungen im reinen Bauschutt, für den die Gemeinde dann beim Entsorger statt acht mehr als 60 Euro zahlen müsse.

Kanal Der Bürgermeis­ter kündigte an, dass die Kanäle in der Schmiedgas­se angegangen werden müssen. Diese stammten aus den Sechzigerj­ahren und seien von der Dimensioni­erung her nicht mehr ausreichen­d. In diesem Zusammenha­ng werde man die Schmiedgas­se generell sanieren müssen. Ein Anwohner fragte nach dem Zeitplan. Müller erklärte, in den nächsten beiden Jahren müsse ein Konzept erarbeitet werden, wie die Entwässeru­ng funktionie­ren könne. Problem sei, dass viele Häuser nicht zur Straße hin entwässert­en, sondern nach hinten über Kanäle auf Privatgrun­d, von denen man nicht genau wisse, wo sie verlaufen. Während die Kosten für den Kanal die Gemeinde trage, müssten für den Straßenbau die Anlieger aufkommen. Ähnliches gilt für die Sportplatz­straße. Ohne eine Verbesseru­ng der Kanalsitua­tion in der Schmiedgas­se käme man auch im Hochwasser­schutz im Kellerweg nicht weiter.

Verkehr Die Brücken im Ort sind sanierungs­bedürftig. Als Erstes soll die Brücke im Kapellenwe­g erneuert werden. Karl Käsmayr kritisiert­e Verunreini­gungen von Landwirten auf dem Radweg am Mühlbühl, in denen sogar Kinderwage­n stecken blieben.

Bäume Wolfgang Koch monierte „zugerichte­te Bäume“in der Fuggerstra­ße. Der Bürgermeis­ter erklärte, dass Hainbuchen sehr groß würden (bis zu 25 Meter hoch), wenn man sie wachsen lasse. Beim Förster habe man sich erkundigt, was passiere, wenn man die Bäume kappe. Das sei bei einer Hainbuche kein Problem. In Zukunft wolle man aber besser überlegen, welche Bäume man pflanze.

Emersacker in Zahlen

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