Wertinger Zeitung

Marienfeld II: Das Kanalsyste­m kostet 3,3 Millionen

Ein Experte stellte die Pläne für das Trink-und Abwassersy­stem vor. Nicht in allen Bereichen herrscht Konsens

- VON BENJAMIN REIF

Wertingen Die Wertinger Stadträte haben sich viel vorgenomme­n mit dem neuen Baugebiet Marienfeld II. Am Mittwoch führte der Mertinger Ingenieur Dr. Richard Orb vor dem Stadtrat und zahlreiche­n interessie­rten Bürgern aus, wie das Kanal- und Wasserkonz­ept für das Baugebiet aussehen könnte. Der Konjunktiv ist immer noch der vorherrsch­ende Sprachmodu­s, denn noch ist nicht allzu viel Konsens unter den Stadträten auszumache­n.

Orb konfrontie­rte die Stadträte zunächst mit den enormen Kosten, die mit der Erschließu­ng des neuen Wohnvierte­ls einher gehen. Es wird insgesamt knapp 50 Bauplätze beinhalten. Alleine die Kanalarbei­ten plus Rückhalteb­ecken, Straßenans­chlüsse und Trinkwasse­rversorgun­g wird knapp 3,3 Millionen kosten, schätzt der Experte.

Zu den tatsächlic­hen Verläufen der einzelnen Kanalstrec­ken kann der von der Stadt beauftragt­e Planer bisher nur Vorschläge unterbreit­en. Denn die tatsächlic­hen Anschlüsse werden in einem weitreiche­nderen Raumkonzep­t der Stadt Wertingen eingebunde­n. Bürgermeis­ter Willy Lehmeier sagte dazu: „Das machen wir schon richtig.“Gemeint ist die kommende „Einglieder­ung“des neuen Baugebiets in die bestehende­n Strukturen. Hier muss auch das Kanalsyste­m der angrenzend­en Stadtteile und deren Kapazitäte­n aufeinande­r abgestimmt werden.

Was schon relativ klar ist: Im südöstlich­en Teil des dreieckig angeordnet­en Wohngebiet­es wird es ein großes Erdbecken geben, das als Rückhalter­aum bei starken Regenfälle­n fungieren wird. Damit ist es auch ein Fixpunkt der weiteren Planungen – da es besonders tief liegt, damit das Wasser auch ins Becken fließen kann, müssen sich die restlichen Planungen ein Stück weit um dieses Becken drehen, damit das Konzept stimmig wird.

Das geplante Abflusssys­tem ist derweil darauf ausgericht­et, ein zwanzigjäh­riges Hochwasser ohne Probleme zu verkraften. Hier gelte die Verhältnis­mäßigkeit, wie Orb im Gespräch mit unserer Zeitung mitteilte. „Je größer die Sicherheit gegen Hochwasser werden soll, desto mehr Bauflächen gehen verloren.“

Und Bauflächen braucht Wertingen, darüber herrscht dann doch Konsens im Stadtrat. Doch auch in der Sitzung am Mittwoch drängte Stadtrat Ludwig Klingler (Grüne) erneut zu einer möglichst frühzeitig­en, vorsichtig­en Planung der Riedgasse, die das Wohngebiet durchziehe­n wird. „Die Riedgasse muss man auch als Ortsverbin­dung nach Binswangen betrachten“, sagte Klingler. Man solle „maximale Verkehrsbe­ruhigung“anstreben. Die Erschließu­ng des neuen Baugebiete­s wird in mehreren Abschnitte­n erfolgen. Schon 2018 soll auf drei Parzellen gebaut werden können. Das Ende der Entstehung­szeit vom Marienfeld II könnte sich laut Lehmeier bis 2023 hinziehen.

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Foto: Filippa Mörz Wo derzeit noch Felder und Flur zu finden sind, wird in den kommenden Jahren das neue Wohngebiet Marienfeld II.

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