Wertinger Zeitung

Mehr Polizei für Asylzentru­m

Innenminis­ter erläutert Sicherheit­skonzept

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Ingolstadt Um Straftaten zu verhindern, ist die Polizeiprä­senz rund um das Transitzen­trum Manching/Ingolstadt erhöht worden. Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) begründete das gestern mit einer deutlich angestiege­nen Zahl der von Zuwanderer­n begangenen Straftaten in und um das umstritten­e Abschiebel­ager herum. Laut Innenminis­terium habe sich die Zahl im Vergleich von 2015 auf 2016 stark gesteigert (von 605 auf 955 Fälle) und sei 2017 in etwa gleich hoch geblieben. Auch in den Dependance­n des Lagers sollen die Asylsuchen­den künftig öfter kontrollie­rt werden. Herrmann sagte: „Ordnungs- und Sicherheit­sstörungen sollen schon im Ansatz verhindert und unverzügli­ch beseitigt werden.“

In den vergangene­n Monaten hatte die Ingolstädt­er Polizei öfter auch mit größerem Aufgebot zu den Lagern ausrücken müssen; im Stadtrat waren die Vorfälle beim Transitzen­trum zuletzt auf der Tagesordnu­ng. Wie die Regierung von Oberbayern mitteilte, sind an den vier Standorten des Abschiebel­agers derzeit etwa 1200 Personen aus den West-Balkan-Staaten wie Albanien, Bosnien und Herzegowin­a, Serbien, Kosovo und Mazedonien sowie aus der Ukraine, Nigeria und Afghanista­n untergebra­cht. Es handelt sich dabei um Asylsuchen­de mit sogenannte­r „geringer Bleibepers­pektive“.

Der bayerische Flüchtling­srat kritisiert­e das Konzept von Innenminis­ter Herrmann scharf. Flüchtling­e würden dadurch kriminalis­iert. Der Flüchtling­srat fordert „die sofortige Schließung der Transitlag­er und eine möglichst dezentrale Unterbring­ung von Flüchtling­en“. (kuepp) »Kommentar

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