Wertinger Zeitung

Die Puppenkist­e aus dem Studio

Was der Theaterlei­ter zum neuen Kinofilm sagt und welche Rolle Martina Gedeck spielt

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Schon zum zweiten Mal kommt die Augsburger Puppenkist­e ins Kino. Werden Sie wieder so einen Erfolg wie bei der „Weihnachts­geschichte“haben, auch wenn Cornelia Funkes Buch „Als der Weihnachts­mann vom Himmel fiel“vielleicht nicht so bekannt ist? Klaus Marschall: Ich hoffe es. Natürlich ist die Weihnachts­geschichte der Bibel bekannter. Aber ich glaube, dass wir den Boden bereitet haben, um auch andere Weihnachts­geschichte­n erzählen zu können.

Wo liegt der Charme in Cornelia Funkes Geschichte? Marschall: Es geht um das Schenken und um das Wünschen. Der letzte echte Weihnachts­mann mit seinem Engel Mathilda belauscht immer noch die Kinder, um ihre geheimen Wünsche und Träume zu erfahren, um sie dann auch zu erfüllen. Die Geschichte geht also ganz gezielt gegen den übermäßige­n Konsum zur Weihnachts­zeit.

Wie aufwendig war es, die Geschichte zu verfilmen? Marschall: Die Weihnachts­geschichte hatten wir noch direkt in der Puppenkist­e aufgezeich­net, jetzt sind wir eine Woche ins Studio gegangen, um der Kamera mehr Möglichkei­ten zu geben und auch um das Bühnenbild ein wenig zu erweitern.

Bleibt es trotzdem bei der bekannten Puppenkist­e-Optik? Marschall: Auf jeden Fall. Wir wollen das Theaterstü­ck selbst zeigen und das heißt: Wir begleiten die Kinder von der Spitalgass­e in die Puppenkist­e hinein, wir sehen sie im Saal sitzen und wie das Licht ausgeht und die Vorstellun­g beginnt. Es ist auch dieses Mal bewusst eine Theatervor­führung im Kino. Es soll ein paar Überraschu­ngen im Film geben, die man im Marionette­ntheater so nicht sieht? Marschall: Wir haben uns etwas einfallen lassen. Dabei geht es nicht um das Stück selbst, sondern um den Rahmen. Wenn wir die letzten Kinder aus dem Theater heraus in die Dunkelheit begleiten, wird die Kamera aus der Spitalgass­e über die Dächer von Augsburg fahren.

Schauspiel­erin Martina Gedeck ist bei der Premiere am Sonntag dabei. Welche Rolle spielt sie? Marschall: Wir legen die Geschichte gleichzeit­ig auch wieder als Hörspiel auf und die Schauspiel­erin Martina Gedeck hat darin die Erzählerro­lle übernommen, denn jemand muss im Hörspiel das erklären, was auf der Bühne nur im Bild zu sehen ist.

Außerdem hat sie eine Sonderroll­e … Marschall: Sie wird eine Ehrenpaten­schaft im Museum Die Kiste übernehmen und zwar für Dornrösche­n.

Wird es einen dritten Kinofilm geben? Marschall: Das sollen jetzt die Zuschauer und die Kinos entscheide­n.

Interview: Alois Knoller

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Foto: Ulrich Wagner Klaus Marschalls Liebling in der Puppen kiste ist der Kasperl.

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