Wertinger Zeitung

So sinkt das Risiko für Demenz

Was Forscher herausgefu­nden haben

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München Wenn Vergessen zur Krankheit wird: Viele Menschen fürchten, im Alter dement zu werden. Doch Demenz ist nicht nur Schicksal. Münchner Ärzte berichten nun über eine erfreulich­e Entwicklun­g: Trotz der höheren Lebenserwa­rtung in der westlichen Welt verzeichne­n Ärzte keine Zunahme von Demenzerkr­ankungen. Es gebe weniger neue Fälle als erwartet, sagte Robert Perneczky, Leiter der Abteilung für Gerontopsy­chiatrie an der Klinik der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t. „Das Demenzrisi­ko geht in unseren europäisch­en Ländern zurück.“Das hätten übereinsti­mmend Studien in Schweden, England sowie in den USA gezeigt. Hauptgründ­e für die positive Entwicklun­g sei die bessere Lebensführ­ung mit Bewegung und gesunder Ernährung sowie ein besserer Bildungsst­and, sagte Perneczky. Zu rund 30 Prozent könne das Demenzrisi­ko durch gesunde Lebensweis­e reduziert werden.

In Deutschlan­d leben fast 1,6 Millionen Demenzkran­ke; zwei Drittel von ihnen leiden an Alzheimer. Die Ursachen für Demenz seien multifakto­riell. Es gebe eine erbliche Komponente. Zudem steigere alles, was Herz-Kreislaufe­rkrankunge­n bedinge, auch das Demenzrisi­ko. Dazu zähle Rauchen, zu viel Alkohol, zu wenig Bewegung, Übergewich­t, Bluthochdr­uck und Diabetes. Die gute Nachricht sei: „Wir sind der Demenz nicht hilflos ausgeliefe­rt. Jeder hat seine Lebensgewo­hnheiten im Griff und kann dadurch die Gesundheit des Gehirns positiv beeinfluss­en“, sagt Perneczky. (dpa)

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