Wertinger Zeitung

Wilden Tieren auf der Spur

Elefanten, Löwen oder Nashörner sehen die meisten Menschen nur im Zoo. Ann aus Afrika sieht sie jeden Tag in der Natur. Capito hat sie erzählt, was sie dabei erlebt

- VON GIOIA FORSTER

Ann fährt mit dem riesigen Jeep über Stock und Stein. Rechts grasen einige Antilopen, in der Ferne tummeln sich Zebras und im Gebüsch hat sie eine Hyäne gehört. „Es ist, als würde man jeden Tag einen neuen Film gucken“, sagt die 24-Jährige begeistert über ihren Beruf. Ann ist ein Safari-Guide (ausgesproc­hen Geid). Guide ist ein englisches Wort und bedeutet Reiseführe­r. Ann arbeitet im Massai Mara, einem Nationalpa­rk in dem afrikanisc­hen Land Kenia.

Wenn Touristen kommen, fahren Ann und andere Guides mit ihnen durch die Wildnis. Sie suchen nach Tieren wie Elefanten, Löwen oder Nashörner, erklären ihnen die exotischen Pflanzen und wandern auch mit ihnen. Es gibt nur wenige Frauen, die diesen Beruf ausüben. Und bei Ann ist es ganz besonders: „Ich bin die erste weibliche Safari-Führerin aus meiner Gemeinde“, sagt sie.

Ann gehört den Massai an. Das ist die Volksgrupp­e, die um den Nationalpa­rk herum lebt. Viele Massai leben noch sehr traditione­ll. Sie halten Rinder und wohnen in Lehmhütten in kleinen Dörfern. Als Ann klein war, gingen nur wenige Massai zur Schule oder hatten Berufe außerhalb ihres Dorfes. Doch Ann wollte schon als Kind Safari-Guide werden.

„Meine Eltern dachten, ich wäre verrückt“, sagt sie. Selbst Ann dachte früher, der Beruf wäre zu schwer, gibt sie zu. Und einfach ist er tatsächlic­h nicht: Nach ihrem Studium machte Ann eine Ausbildung. Sie musste mit dem Safari-Jeep durch Flüsse und steile Hügel hochfahren. Und auf einen riesigen Baum klettern und lernen, was man in gefährlich­en Situatione­n macht. Nebenbei musste sie viel über die Tiere und Pflanzen lernen. Seit zwei Jahren ist Ann nun ein Safari-Guide.

Nashörner können Menschen ziemlich gefährlich werden

Angst hatte sie bislang nur einmal: Sie war mit Touristen zu Fuß unterwegs, als sie plötzlich in der Nähe ein Nashorn entdeckte. Nashörner können sehr aggressiv werden, erklärt Ann. Doch weit und breit war kein Gebüsch, hinter dem sich die Gruppe verstecken konnte. Zum Glück bemerkte das Tier sie nicht – und alles ging gut. (dpa)

 ?? Fotos: Gioia Forster/dpa ?? Auf einer Safari im Nationalpa­rk Massai Mara in Kenia, zeigen die Safari Guides den Touristen zum Beispiel Zebras und Giraffen.
Fotos: Gioia Forster/dpa Auf einer Safari im Nationalpa­rk Massai Mara in Kenia, zeigen die Safari Guides den Touristen zum Beispiel Zebras und Giraffen.

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