Nicht nur eine finanzielle Förderung
Die Regionale Studienförderung hat jetzt in Dillingen Stipendien vergeben. Wie damit langfristig die Wirtschaft im Landkreis gestärkt werden soll
Landkreis Inmitten des großen Sitzungssaals im Landratsamt in Dillingen thront an diesem Freitagabend die gelb-blau-gelb-gestreifte Fahne des Landkreises. „Wenn die aufgehängt wird, ist das ein ganz besonderes Ereignis“, weiß Landrat Leo Schrell. Denn an diesem Freitagabend bekommen zehn junge Menschen ein Stipendium der „Regionalen Studienförderung“(RSF). Mit dem Stipendium, das Benjamin Geiger, Mathe- und Physiklehrer am Sailer-Gymnasium ins Leben gerufen hat, sollen Studenten und Studentinnen oder junge Menschen, die einen Meister anstreben, finanziell und ideell gefördert werden. Oder wie es Peter Lachenmeir, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Dillingen, formuliert: „Wir wollen die cleveren Köpfe finden.“Denn immer mehr Unternehmen in der Region hätten Probleme, Fachkräfte zu finden. Da sei die RSF eine große Hilfe, befindet Lachenmeir: „Herr Geiger zeigt sehr große Initiative, die Partnerunternehmen ebenso.“
Denn gefördert werden die jun- Menschen, die an diesem Freitagabend ausgezeichnet werden, entweder durch das Firmenstipendium eines regionalen Unternehmens oder durch vom Verein selbst aufgelegten Stipendien. Neben der finanziellen Förderung ist aber auch die ideelle Förderung ein wichtiger Baustein der RSF. Durch Rhetorikkurse, Exkursionen, Bildungsreisen oder Fachvorträge sollen die jungen Menschen bestens auf Führungspositionen in der Wirtschaft vorbereitet werden – die am besten im Raum Dillingen sind. „Wir wollen, dass die jungen Menschen, wo auch imgen mer sie studieren, danach wieder zurückkehren in den Landkreis“, fasst Schrell das Ziel der RSF zusammen. Denn die gute Wirtschaftslage in der Region Dillingen, in der seit acht Jahren Vollbeschäftigung herrscht, soll erhalten bleiben und weiter wachsen, betont Schrell.
Einer, dessen Stipendium an diesem Abend verlängert wird, ist Thomas Kratzer. Der 23-Jährige studiert im siebten Semester BWL in Kempten und will nach seinem Studium im Vertrieb einsteigen. „Um gefördert zu werden, braucht man nicht nur gute Leistungen im Studium, sondern soll auch ehrenamtlich engagiert sein“, erklärt er. Kratzer selbst ist schon seit Jahren bei der Hausener Feuerwehr aktiv.
Dass die RSF nicht nur auf die Leistungen, sondern auch auf die sozialen Rahmenbedingungen blickt, das gefällt Lea Göger an der Förderung. Die Unterthürheimerin wird bei ihrem Studium der Ernährungswissenschaften in München ab sofort mit dem Deutschlandstipendium gefördert. „Aktuell bin ich im dritten Semester, anschließend will ich eventuell den Master machen“, erzählt die 24-Jährige.