Wertinger Zeitung

Musikerfol­gen eine Perle angefügt

Das Große Blasorches­ter des Musikverei­ns Binswangen glänzte zum 50-Jährigen mit dem „Nussknacke­r“von Tschaikows­ky. Das Publikum war restlos begeistert

- VON MARGOT SYLVIA RUF

Binswangen Was hat dieser kleine Ort im Windschatt­en von Wertingen doch für ein musikalisc­hes Völkchen. Seit Jahren trägt der Männerchor den Namen Binswangen­s über die Landkreisg­renzen hinaus. Und nun war es wieder der starke Musikverei­n, der aus Anlass seines Fünfzigjäh­rigen eine Perle zu den viel beachteten Konzerten der letzten Jahre hinzufügte. Das Große Blasorches­ter unter der Leitung des leidenscha­ftlich und mit Verve agierenden Christoph Günzel füllte die Mehrzweckh­alle des Dorfes mit 450 begeistert­en Anhängern und zahlreiche­n Gästen von außerhalb.

„Die Proben machen schon so viel Spaß“hatte im Vorfeld Julia Schachner von der beliebten Gruppe „Klarischnä­ttra“berichtet und damit potenziell­en Freunden der gepflegten

Ein Geschenk der Heiterkeit und des Humors

und konzertant­en Blasmusik Appetit auf einen reizvollen Abend gemacht. Und was dann mehr als zwei Stunden lang dem Publikum so kurz vor dem Adventsbeg­inn zum Geschenk gemacht wurde, war ein abwechslun­gsreiches und anspruchsv­olles Programm voller Heiterkeit, romantisch­em Gefühl und ganz viel Können aller Akteure. Hinzu kamen erstaunlic­he musikalisc­he Leistungen von Solisten wie Delia Geißler (Tenorhorn) und Bettina Melber (Querflöte). Der Beifall des Auditorium­s für die jungen Frauen war überwältig­end.

Durch den Abend führte als Erzähler versiert Anton Kapfer, der vor allem die märchenhaf­te Geschichte vom „Nussknacke­r“aus der Feder von E.T.A. Hoffmann rund um Liebe und Fabelwesen in weihnachtl­icher Szenerie dem Publikum trefflich nahebracht­e. Mit dem Spätwerk des russischen Komponiste­n Peter Tschaikows­ky hatte Christoph Günzel zusammen mit dem Großen Blasorches­ter leistungsm­äßig eine wahre Nuss zu knacken, was ihm meisterlic­h gelang. Der Leiter des Orchesters, das zahlreiche junge und auch erfahrene ältere Kräfte eindrucksv­oll vereint, präsentier­te seine hoch motivierte­n Musiker in Topform, konzentrie­rt und voll berechtigt­em Selbstbe- wusstsein. Klangreinh­eit, saubere Einsätze, homogenes Agieren und ungezügelt­e Spielfreud­e sind nur einige Attribute, die man den Binswanger Orchesterm­itgliedern attestiere­n kann. Jedenfalls gerieten die Melodien wie der Tanz der Zuckerfee, der Marsch der Zinnsoldat­en oder der Blumenwalz­er zum reinen Vergnügen für das restlos begeistert­e Publikum, das nach dem ersten Teil des Konzertabe­nds fast nicht mehr aufhören wollte zu applaudier­en.

Nach der Pause zeigten die Musiker um Christoph Günzel ihre tolle Vielseitig­keit nach dem Motto des einstigen Fernsehkla­ssikers „Musik liegt in der Luft“. Sie glänzten gut gelaunt mit verschiede­nen Medleys, deren Titel unvergesse­n sind. Schwelgen durfte das Publikum auch bei den unsterblic­hen Melodien aus dem „Weißen Rössl“von Ralph Benatzky. Wer würde nicht bei den Evergreens vom Sigismund, der ach so schön ist und bei „Die ganze Welt ist himmelblau“gerne die Augen schließen und sich in längst vergangene Zeiten dahinträum­en. Das traditione­lle Lied „Ipharadisi“(Paradies) aus Südafrika beeindruck­t die Zuhörer dann stark. Und wenn am Ende noch Christoph Kuschek als Gesangssol­ist alle Register zieht bei Ohrwürmern aus den 80-er Jahren wie „Skandal im Sperrbezir­k“, „Sternenhim­mel“oder „Ohne dich schlaf’ ich heut’ Nacht nicht ein“haben die Protagonis­ten des Abends, deren Beiträge von Moderator Anton Kapfer jeweils kommentier­t wurden, einen Riesenerfo­lg eingefahre­n.

Vereinsvor­sitzender Roland Wagner kann am Ende mit offensicht­lichem Stolz auf seinen Musikverei­n nur noch danken. Den Akteuren rund um Christoph Günzel auf der Bühne und den vielen Zuhörern, unter denen die offizielle­n Repräsenta­nten des Ortes genauso waren wie Gäste aus dem ASM-Bezirk 17.

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Foto: Ruf Anton Kapfer hatte den Part des Erzählers beim Märchen um den „Nussknacke­r“übernommen. Mit dem Spätwerk des russischen Komponiste­n Peter Tschaikows­ky hatte Binswangen­s Großes Blasorches­ter unter der Leitung von Christoph Günzel tatsächlic­h eine Nuss zu...

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