Ex Abgeordneter von Lerchenfeld ist tot
Der frühere Bundestagsabgeordnete Philipp Graf von und zu Lerchenfeld ist tot. Der CSU-Politiker starb am Freitag im Alter von 65 Jahren in Köfering bei Regensburg. Er erlag einer schweren Lungenkrebserkrankung. Der Landwirt, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater saß für die CSU ab Oktober 2013 für vier Jahre im Bundestag. Mehrere Jahre in Folge listete ihn das Politikportal abgeordnetenwatch.de als den Abgeordneten mit den höchsten Nebeneinkünften. In die Berufspolitik war er als Seiteneinsteiger gekommen. 2003 zog er über die Liste erstmals in den bayerischen Landtag ein. Von und zu Lerchenfeld war ein Vertreter des ältesten deutschen Uradels. (dpa) Nördlingen/Mindelheim Der Missbrauchsskandal um den früheren Nördlinger Stadtpfarrer und Dekan Paul Erber weitet sich aus: Der katholische Geistliche hatte Anfang November zugegeben, sich an einem Minderjährigen vergangen zu haben. Inzwischen ist die Zahl seiner mutmaßlichen Opfer auf insgesamt fünf gestiegen. Die Staatsanwaltschaften Memmingen und Augsburg prüfen die Fälle. Nachdem sich ein Opfer Erbers sowohl beim Augsburger Bischof Konrad Zdarsa als auch bei der unabhängigen Missbrauchsbeauftragten des Bistums gemeldet hatte, wurde Erber am 20. November in den Ruhestand versetzt.
Diese Maßnahme des Bischofs sowie die Tatsache, dass das Bistum Augsburg die Nachricht schnell öffentlich gemacht hatte, stößt bei vielen Nördlingern allerdings auf Kritik. Eine Kritik, die Generalvikar Harald Heinrich am Donnerstag während eines Gesprächsabends mit Kirchenmitgliedern in Nördlingen deutlich zurückwies. Die Vorfälle sollten nicht unter den Tisch gekehrt werden, sagte er. „Nur durch die Wahrheit geschieht Gerechtigkeit.“Medienvertretern sagte Heinrich zudem: „Kein Kind, kein Jugendlicher will es, dass ein Erwachsener, egal, wer das ist, ihn im Intimbereich berührt.“
Auch die Rechtsanwältin und Missbrauchsbeauftragte Brigitte Ketterle-Faber machte unmissverständlich klar, dass die Verjährung derartiger Fälle die Straftat an sich nicht aufhebe. Bei der Veranstal- tung konnten rund 80 Anwesende unter Ausschluss der Öffentlichkeit Fragen an den Generalvikar, die Missbrauchsbeauftragte und die Psychologin Helga Kramer-Niederhauser stellen. Anschließend wurde die Presse informiert.
Dabei bestätigte Generalvikar Heinrich, dass sich weitere Opfer Erbers an die Missbrauchsbeauftragte gewandt haben. Darunter befindet sich ein ehemaliger Nördlinger, der sich zuvor bereits der Redaktion unserer Zeitung anvertraut hatte. Er ist nach eigenen Aussagen von Erber nach einer Klassenfeier im Jahr 1979 im Intimbereich berührt worden. Erber, der damals Kaplan in Nördlingen war, bestritt das bislang. Zu seiner Zeit als Kaplan – Ende der 70er, Anfang der 80er – soll es auch zu einem zweiten Missbrauchsfall gekommen sein. Beide Fälle werden von der Staatsanwaltschaft Augsburg geprüft.
Die Staatsanwaltschaft Memmingen ermittelt, ob sich Erber am Maristenkolleg in Mindelheim an zwei weiteren Jugendlichen vergangen hat. Namen der mutmaßlich Betroffenen sind nach Bistumsangaben im Gespräch zwischen Erber und der