Erdweg auf dem Holzweg
Dillingens Schlussdoppel Foag/Hirner schlägt sich im Entscheidungssatz in einen wahren Spielrausch. Wie die Punkte beim Landesliga-Topspiel an der Donau blieben
Auf Augenhöhe und dramatisch – so verlief das Spitzenspiel der Tischtennis-Landesliga Süd/West zwischen Gastgeber TV Dillingen und der SpVgg aus Erdweg. Sinnbild für den Verlauf war das entscheidende Schlussdoppel: Foag/Hirner, aber auch das Gäste-Duo boten irre Ballwechsel – sehr zum Vergnügen der 50 Zuschauer in der Halle. Nach extrem spannendem Hin und Her ging es in den fünften Satz. Hier spielten sich Foag/Hirner förmlich in einen Rausch und holten vier Punkte in Folge zur 8:4-Führung, die sie auch ins Ziel brachten. Der umjubelte Sieg machte das 9:7 perfekt.
Spitzendoppel Ulrich Foag/ Benedikt Hirner brachte die Gastgeber fast schon wie gewohnt in Führung. Matthias Jörg/Manuel Pulci mussten sich im Gegenzug ebenso klar dem Spitzenduo der Oberbayern geschlagen geben. In einem äußerst hitzigen Duell hatten Joel Mittel/Andreas Wollitzer das Nachsehen. Ebenso hoch emotional ging es auch im ersten Einzel weiter. Foag dominierte und sorgte postwendend für den Ausgleich. Hirner unterlag Gäste-Spitzenspieler Pachatz, der zu den besten Akteuren der Liga zählt. Im mittleren Paarkreuz zogen die Dillinger durch Mittel und Jörg wieder 4:3 in Front. Wollitzer hatte im Entscheidungssatz das Nachse- hen. Pulci konnte in seinem Einzel trotz kämpferischer Leistung nichts ausrichten – es stand 4:5 zur „Halbzeit“.
Alle heimischen Hoffnungen ruhten nun auf Foag. Gegen Erdwegs Spitzenspieler musste er sich jedoch nach 1:0-Führung mit 1:3 geschlagen geben. Hirner sowie Jörg, der einen fantastischen Tag erwischte, glichen erneut aus. Mittel sorgte nach einem 0:2-Satzrückstand und anschließendem 3:2-Erfolg für eine Dillinger 7:6-Führung, die Wollitzer mit seinem Sieg sogar noch ausbauen konnte. Pulci holte ebenfalls einen 0:2-Rückstand auf und zwang seinen Gegner in den Entscheidungssatz. Hier fand der Gast wieUhr der in die Spur und verkürzte auf 8:7. Das Schlussdoppel die Entscheidung bringen – und Erdweg sah sich letztlich auf dem Holzweg.
Ähnlich spannend ging es bei den Bezirksliga-Damen zu. Die hatten am Freitag noch mit 4:8 beim SV Mindelzell wertvolle Punkte im Kampf um den Aufstiegsrelegationsplatz verloren. Ihre zweite Wochenend-Partie daheim gegen den TSV Burgau brachte aber einen 8:5-Erfolg – und neue Hoffnung. Petra Artner/Viola Titze im Doppel sowie Manuela Sing (3), Artner (2), Eva Lodner und Titze fuhren die Punkte ein.
Einen wichtigen Sieg gab es auch für die Herren II beim 9:3 gegen DJK Augsburg-Nord – ohne die etatmäßige Nummer eins Hermann Keller. Zum besten Spieler avancierte Markus Reichenmeier (2), der mit seinem Doppelpartner Fabian Wittke (1) gemeinsam vier Punkte holte. Zudem verbuchte das Doppel Helmut Kapp/Manuel Wiedmann den Doppelpunkt und je ein Einzel für sich. Pulci und Bernd Wiedholz waren ebenso einmal im Einzel erfolgreich. Eine Punkteteilung verbuchten die Damen II beim 7:7 gegen Biberbach. Die Herbstmeisterschaft erspielten die Herren III mit dem 9:4 über Auchsesheim.
Herren V je weils 9:4 gegen SSV Höchstädt III und VfB Oberndorf; TSV Wertingen II – TVD V 5:5; TTF Unteres Zusamtal III – TVD VI 9:2; Jun gen III – FC Mertingen 9:1; TSV Aichach II – Jugend II 0:8; Jungen V – SSV Höchstädt 2:8
Markus Wasmeier ist nicht nur Doppel-Oympiasieger, Weltmeister und damit einer unserer populärsten Skifahrer, sondern auch ein sympathisch unaufgeregter Mensch mit vernünftigem Blick auf die Dinge. Gefragt nach der Zukunft des Wintersports auf bayerischen Pisten – unter Berücksichtigung der globalen Erderwärmung und vor dem Hintergrund der Diskussion um die Skischaukel am Riedberger Horn – bemerkte „Wasi“sinngemäß: Die Skihaserln und -hasen haben mittelfristig durchaus eine gute Überlebenschance an den Hängen zwischen Fellhorn und Jenner. Es sei nämlich zu beobachten, dass der Schnee immer später käme (ade weiße Weihnacht!), dafür aber im Frühjahr länger liegen, die Saison also in der Länge konstant bleibe.
An dieser Stelle kommt das lokale Fußball-Geschehen ins Spiel. Am Wochenende wurden die letzten Partien vor der Winterpause ausgetragen. Beziehungsweise abgesagt wie so viele zuvor in den vergangenen Wochen. Rund 120 Ausfälle musste Spielleiter Franz Bohmann für seinen Bereich vermerken. Obwohl ihm das viel Zusatzarbeit verursacht hat, räumt er großzügig ein: 90 bis 95 Prozent der Absagen aufgrund vermeintlich unbespielbarer Plätze gingen schon in Ordnung. Alte Fußball-Fans mit gutem Langzeitgedächtnis sagen freilich auch: Vor 30 Jahren wären 90 bis 95 Prozent dieser Spiele ausgetragen worden. Regen und Platzzustand hin oder her, man war weniger zimperlich. Oder genoss die „Schlammschlacht“bei Temperaturen „um die Null“sogar.
So oder so: Die Quittung für die Ausfallorgie folgt zuverlässig. Und man ist geneigt, Markus Wasmeier zu folgen und auf einen langen, schneereichen Winter zu hoffen. Vor allem, um selbst das eine oder andere Mal die Skier anzuschnallen. Aber auch um zu sehen, wie es mit der Fußball-Runde weitergeht, wenn der Osterhase seine Eier im Schneehaufen verstecken muss. Bis zu vier Spiele liegen einige Teams schon im Rückstand. Bereits für Anfang März 2018 sind die ersten Nachholspiele angesetzt. Knüppeldick kommt es dann Ende des Monats und im April. Über Ostern gibt es einen Doppelspieltag, gefolgt von zwei Wochenenden mit ebenfalls doppelter Ansetzung am Freitag und Sonntag. Wie das „AprilWetter“dann aussieht, weiß alleine Petrus. Restschnee mit Tauwetter und Match? Dauerregen? Es könnte ein unschönes Frühjahrserwachen für die Kicker geben.