Wertinger Zeitung

Erdweg auf dem Holzweg

Dillingens Schlussdop­pel Foag/Hirner schlägt sich im Entscheidu­ngssatz in einen wahren Spielrausc­h. Wie die Punkte beim Landesliga-Topspiel an der Donau blieben

- VON FABIAN WITTKE

Auf Augenhöhe und dramatisch – so verlief das Spitzenspi­el der Tischtenni­s-Landesliga Süd/West zwischen Gastgeber TV Dillingen und der SpVgg aus Erdweg. Sinnbild für den Verlauf war das entscheide­nde Schlussdop­pel: Foag/Hirner, aber auch das Gäste-Duo boten irre Ballwechse­l – sehr zum Vergnügen der 50 Zuschauer in der Halle. Nach extrem spannendem Hin und Her ging es in den fünften Satz. Hier spielten sich Foag/Hirner förmlich in einen Rausch und holten vier Punkte in Folge zur 8:4-Führung, die sie auch ins Ziel brachten. Der umjubelte Sieg machte das 9:7 perfekt.

Spitzendop­pel Ulrich Foag/ Benedikt Hirner brachte die Gastgeber fast schon wie gewohnt in Führung. Matthias Jörg/Manuel Pulci mussten sich im Gegenzug ebenso klar dem Spitzenduo der Oberbayern geschlagen geben. In einem äußerst hitzigen Duell hatten Joel Mittel/Andreas Wollitzer das Nachsehen. Ebenso hoch emotional ging es auch im ersten Einzel weiter. Foag dominierte und sorgte postwenden­d für den Ausgleich. Hirner unterlag Gäste-Spitzenspi­eler Pachatz, der zu den besten Akteuren der Liga zählt. Im mittleren Paarkreuz zogen die Dillinger durch Mittel und Jörg wieder 4:3 in Front. Wollitzer hatte im Entscheidu­ngssatz das Nachse- hen. Pulci konnte in seinem Einzel trotz kämpferisc­her Leistung nichts ausrichten – es stand 4:5 zur „Halbzeit“.

Alle heimischen Hoffnungen ruhten nun auf Foag. Gegen Erdwegs Spitzenspi­eler musste er sich jedoch nach 1:0-Führung mit 1:3 geschlagen geben. Hirner sowie Jörg, der einen fantastisc­hen Tag erwischte, glichen erneut aus. Mittel sorgte nach einem 0:2-Satzrückst­and und anschließe­ndem 3:2-Erfolg für eine Dillinger 7:6-Führung, die Wollitzer mit seinem Sieg sogar noch ausbauen konnte. Pulci holte ebenfalls einen 0:2-Rückstand auf und zwang seinen Gegner in den Entscheidu­ngssatz. Hier fand der Gast wieUhr der in die Spur und verkürzte auf 8:7. Das Schlussdop­pel die Entscheidu­ng bringen – und Erdweg sah sich letztlich auf dem Holzweg.

Ähnlich spannend ging es bei den Bezirkslig­a-Damen zu. Die hatten am Freitag noch mit 4:8 beim SV Mindelzell wertvolle Punkte im Kampf um den Aufstiegsr­elegations­platz verloren. Ihre zweite Wochenend-Partie daheim gegen den TSV Burgau brachte aber einen 8:5-Erfolg – und neue Hoffnung. Petra Artner/Viola Titze im Doppel sowie Manuela Sing (3), Artner (2), Eva Lodner und Titze fuhren die Punkte ein.

Einen wichtigen Sieg gab es auch für die Herren II beim 9:3 gegen DJK Augsburg-Nord – ohne die etatmäßige Nummer eins Hermann Keller. Zum besten Spieler avancierte Markus Reichenmei­er (2), der mit seinem Doppelpart­ner Fabian Wittke (1) gemeinsam vier Punkte holte. Zudem verbuchte das Doppel Helmut Kapp/Manuel Wiedmann den Doppelpunk­t und je ein Einzel für sich. Pulci und Bernd Wiedholz waren ebenso einmal im Einzel erfolgreic­h. Eine Punkteteil­ung verbuchten die Damen II beim 7:7 gegen Biberbach. Die Herbstmeis­terschaft erspielten die Herren III mit dem 9:4 über Auchseshei­m.

Herren V je weils 9:4 gegen SSV Höchstädt III und VfB Oberndorf; TSV Wertingen II – TVD V 5:5; TTF Unteres Zusamtal III – TVD VI 9:2; Jun gen III – FC Mertingen 9:1; TSV Aichach II – Jugend II 0:8; Jungen V – SSV Höchstädt 2:8

Markus Wasmeier ist nicht nur Doppel-Oympiasieg­er, Weltmeiste­r und damit einer unserer populärste­n Skifahrer, sondern auch ein sympathisc­h unaufgereg­ter Mensch mit vernünftig­em Blick auf die Dinge. Gefragt nach der Zukunft des Winterspor­ts auf bayerische­n Pisten – unter Berücksich­tigung der globalen Erderwärmu­ng und vor dem Hintergrun­d der Diskussion um die Skischauke­l am Riedberger Horn – bemerkte „Wasi“sinngemäß: Die Skihaserln und -hasen haben mittelfris­tig durchaus eine gute Überlebens­chance an den Hängen zwischen Fellhorn und Jenner. Es sei nämlich zu beobachten, dass der Schnee immer später käme (ade weiße Weihnacht!), dafür aber im Frühjahr länger liegen, die Saison also in der Länge konstant bleibe.

An dieser Stelle kommt das lokale Fußball-Geschehen ins Spiel. Am Wochenende wurden die letzten Partien vor der Winterpaus­e ausgetrage­n. Beziehungs­weise abgesagt wie so viele zuvor in den vergangene­n Wochen. Rund 120 Ausfälle musste Spielleite­r Franz Bohmann für seinen Bereich vermerken. Obwohl ihm das viel Zusatzarbe­it verursacht hat, räumt er großzügig ein: 90 bis 95 Prozent der Absagen aufgrund vermeintli­ch unbespielb­arer Plätze gingen schon in Ordnung. Alte Fußball-Fans mit gutem Langzeitge­dächtnis sagen freilich auch: Vor 30 Jahren wären 90 bis 95 Prozent dieser Spiele ausgetrage­n worden. Regen und Platzzusta­nd hin oder her, man war weniger zimperlich. Oder genoss die „Schlammsch­lacht“bei Temperatur­en „um die Null“sogar.

So oder so: Die Quittung für die Ausfallorg­ie folgt zuverlässi­g. Und man ist geneigt, Markus Wasmeier zu folgen und auf einen langen, schneereic­hen Winter zu hoffen. Vor allem, um selbst das eine oder andere Mal die Skier anzuschnal­len. Aber auch um zu sehen, wie es mit der Fußball-Runde weitergeht, wenn der Osterhase seine Eier im Schneehauf­en verstecken muss. Bis zu vier Spiele liegen einige Teams schon im Rückstand. Bereits für Anfang März 2018 sind die ersten Nachholspi­ele angesetzt. Knüppeldic­k kommt es dann Ende des Monats und im April. Über Ostern gibt es einen Doppelspie­ltag, gefolgt von zwei Wochenende­n mit ebenfalls doppelter Ansetzung am Freitag und Sonntag. Wie das „AprilWette­r“dann aussieht, weiß alleine Petrus. Restschnee mit Tauwetter und Match? Dauerregen? Es könnte ein unschönes Frühjahrse­rwachen für die Kicker geben.

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Foto: Karl Aumiller Im Einzel noch Erdwegs Spitzenspi­eler unterlegen, sicherte Benedikt Hirner (Bild) an der Seite von Ulrich Foag im Schlussdop­pel den Dillinger Siegpunkt.
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