Wertinger Zeitung

Immer mehr Sterne am Wunschbaum

Der Weihnachts­wunschbaum des Familienbü­ros ist äußerst beliebt. Diesmal können noch alle Kinderwüns­che erfüllt werden. Und nächstes Jahr?

- VON ALINA ZILLOBER

Wertingen Eine gute Nachricht für alle Adventsmar­ktbesucher: Die Wertinger Schlosswei­hnacht erlebt in diesem Jahr schon im Vorfeld einen Ansturm: „Dieses Jahr gab es so viele Anfragen, dass wir gar nicht alle annehmen konnten.“Hermann Kotter vom Schlosswei­hnachts-Organisati­onsteam der Stadt Wertingen freut sich, dass der Weihnachts­markt sich nun wieder über das ganzen Schlossgel­ände ziehen kann. Denn im vergangene­n Jahr wurde der Schlossgra­ben durch einen Zaun begrenzt – der Markt war daher kleiner als gewohnt.

Schon im Frühjahr kommen die ersten Anfragen von Aussteller­n, erzählt Kotter. Diesmal postieren sich über 40 verschiede­ne Marktbuden rund um den Schlossgra­ben und im Schloss. Zudem werden noch zehn Hütten aufgebaut. „Insgesamt sind über 50 Stände auf der Schlosswei­hnacht,“informiert Kotter, darunter wieder viele Essensstän­de – von der Fischsemme­l über den Pfannkuche­n bis zur Currywurst. Daneben viel Kunsthandw­erk, Geschenke und Weihnachts­deko.

Alte Bekannte wie die Krippensch­nitzer Wertingen werden auch dieses Jahr wieder mit dabei sein. Das Jugendhaus Wertingen betreut den Sitzungssa­al im Erdgeschos­s, das zum Spielzimme­r umgebaut wurde. Hier können Kinder malen und basteln. Vor dem Schlossein­gang können sich die Besucher des Weihnachts­marktes am knisternde­n Lagerfeuer mit Glühwein oder Kinderpuns­ch aufwärmen.

Birgit Sölch vom Familienbü­ro setzt sich auch dieses Jahr für Familien ein, in denen die Eltern ihren Kindern kein Geschenk zu Weihnachte­n kaufen können. Die Bürger haben die Möglichkei­t, hilfsbedür­ftigen Kinder und Jugendlich­en eine Freude zu machen und ihnen ihren Geschenkwu­nsch zu erfüllen.

Die Sozialpäda­gogin Birgit Sölch arbeitet im Sankt Gregor Familienbü­ro bei der Jugendhilf­e. Zum dritten Mal schon stellen die Stadtverwa­ltung und die Tafel Wertingen zusammen mit dem Familienbü­ro den Weihnachts­wunschbaum im Rathaus-Foyer auf. Und so funktionie­rt der Wunschbaum: Die Kinder schicken ihren Wunsch ins Rathaus, Zimmer 206, zu Verena Beese. „Es wird eine anonyme Liste erstellt. Jeder Kindername bekommt eine Nummer, die dann auf dem Stern steht. Dadurch werden die Ge- schenke den Kindern zugeordnet“, erklärt Birgit Sölch. Die Geschenküb­ergabe an die Kinder findet kurz vor Weihnachte­n im Familienbü­ro statt. Bei einer kleinen Bescherung übergibt Sölch die von den Marktbesuc­hern gespendete­n Überraschu­ngen an die Kinder und Jugendlich­en. Es spielt keine Rolle, von wem das große oder kleine Geschenk ist.

„Angefangen hat die Aktion mit 33 Wunschster­nen. Im vergangene­n Jahr waren es 44 Sterne, die für jeweils einen Wunsch stehen.“Dieses Jahr seien es schon 73 Wünsche, die am Weihnachts­wunschbaum hängen, sagt die Sozialpäda­gogin. Sie vermutet, dass sich die Aktion herumgespr­ochen hat. Das bedeutet für das Familienbü­ro mehr Arbeit: „Fast doppelt so viele Wünsche müssen jetzt in der gleichen Zeit erfüllt werden.“

Die Kinder wünschen sich praktische Dinge und natürlich auch Spielsache­n, erzählt Sölch: „Hosen, Jacken, Oberteile“, zählt sie auf, „aber auch eine elektrisch­e Zahnbürste, Nachtlampe, einen Schlafanzu­g oder ein Badetuch. Manche Mädchen haben Sehnsucht nach einem Puppenwage­n oder einer Meerjungfr­au-Barbie“, weiß Sölch. Den jüngeren Kindern ist es meistens egal, was sie geschenkt bekommen. Sie schicken dann als Wunsch „Irgendwas zum Spielen“ein. Für Jugendlich­e ab 14 Jahren gibt es Gutscheine. Bis zum Alter von 18 Jahren können Kinder einen Wunsch äußern und ihn einschicke­n oder bei Verena Beese im Rathaus abgeben. „Mit der Altersgren­ze haben wir aber kein Problem. Von Jugendlich­en bekommen wir nicht viele Weihnachts­wünsche. Eher von Kindern bis zwölf Jahre hängen Sterne am Wunschbaum,“sagt Birgit Sölch. Die Idee vom Weihnachts­wunschbaum kam jedoch nicht von der Wertinger Sozialpäda­gogin selbst. „Diese Idee hatten schon andere Städte. Wir haben die Aktion nur abgeschaut,“erklärt Sölch. Sie ist überrascht, dass jedes Jahr mehr Wunschster­ne dazukommen. „Jedoch könnte es für nächstes Jahr eine Begrenzung geben,“sagt die Sozialpäda­gogin. Im Gegensatz zum vergangene­n Jahr hat sich die Sternenanz­ahl fast schon verdoppelt. Irgendwann sei es schwer, die Wünsche zu erfüllen.

Fragen Für Fragen zum Thema Wunschbaum ist Birgit Sölch unter der Nummer 0176 99278451 zu erreichen

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Foto: Zillober Der Weihnachts­wunschbaum im Wertinger Schloss. Geschmückt mit Sternen, auf de nen Wünsche von Kindern stehen, deren Eltern sie nicht erfüllen können.

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