Brecht, auf Film gebannt
Bei Digitalisierung wurde Neues entdeckt
Berlin Nach fast zweijähriger Arbeit ist die Sicherung und Digitalisierung des Filmerbes von Bertolt Brecht weitgehend abgeschlossen. Wie die Berliner Akademie der Künste mitteilte, können damit vom kommenden Jahr an rund 50 Filmtitel aus dem Archiv des Dramatikers in einer Datenbank recherchiert und im Lesesaal gesichtet werden. Bei der Aufarbeitung sei auch bisher unbekanntes Material entdeckt worden, hieß es.
Der in Augsburg geborene Brecht (1898-1956) gilt als einer der wichtigsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Für die Digitalisierung seines Filmerbes hat die Akademie mit der Stiftung Deutsche Kinemathek zusammengearbeitet. Das Projekt war den Angaben zufolge dringend nötig, weil sich das analoge Filmmaterial aus der Zeit zwischen den späten 1920er bis zu den 1970er Jahren zum Teil in einem kritischen Zustand befand und drohte, zersetzt zu werden.
Den Kern der filmischen Dokumente bilden laut Akademie die Privataufnahmen von Brecht, seiner Familie und Zeitgenossen sowie die zahlreichen Inszenierungs dokumentationen, in denen seine Theaterarbeit festgehalten ist. Zu dem neu entdeckten Material gehören etwa eine Fernsehaufzeichnung der „Mutter Courage“von 1957 am Berliner Ensemble und Aufnahmen der „Galileo“-Aufführung von 1947 in New York mit Charles Laughton in der Hauptrolle. (dpa)