Wertinger Zeitung

Veranstalt­et Höchstädt eine Landesgart­enschau?

In der letzten Sitzung des Jahres dankt Zweiter Bürgermeis­ter Stephan Karg und blickt voraus auf die vielen Aufgaben, die anstehen

- VON CORDULA HOMANN

Höchstädt Es war ein besonderer Jahresrück­blick, den Zweiter Bürgermeis­ter Stephan Karg am Montagaben­d im Höchstädte­r Stadtrat hielt. Gut ein Jahr zuvor hatte er das Amt übernommen, nachdem der Erste Bürgermeis­ter Stefan Lenz so schwer erkrankt war. Erst hatten die Stellvertr­eter vermutet, dass sie nur eine Vertretung verwalten müssen. Dann habe man bemerkt, dass man, „um die Stadt und ihre Stadtteile weiterzubr­ingen, weitere wichtige Themen angehen müsse“, so Karg. Und stellte eine Bilanz dessen vor, was in dem Jahr passiert war. Etwa die Erschließu­ng des Baugebiete­s „Ensbach Süd“mit Verkauf der ersten Bauplätze oder die Förderzusa­ge und den Beginn der Ausschreib­ungen für den Mittelbau der alten Mädchensch­ule. Dort soll im kommenden Frühjahr 2018 Baubeginn sein. Der Radweg Deisenhofe­n– Lutzingen ist fertig, ebenso wie der Umbau des Erdgeschos­ses im Rathaus. Bereits am 25. Februar wird Höchstädt einen neuen Bürgermeis­ter wählen. Dennoch denkt der Interimsch­ef nicht ans Verschnauf­en. Es stehen Gespräche mit Immobilien­besitzern der Firma Norma und der anliegende­n Grundstück­sbesitzer an, mit der Regierung wegen des Bürgerzent­rums Deisenhofe­n, mit den Hausärzten. Die Planungen für Grund- und Mittelschu­le, Wanderweg und Auwald-Trail, vor allem die neue B16 sollen vorangebra­cht werden. Dass diese bei Bundestags­abgeordnet­em Ulrich Lange weiter ganz oben auf der Liste steht, fügte Dritter Bürgermeis­ter Hans Mesch an, nachdem Karg seine Rede mit vielen Dankeswort­en beendet hatte. Mesch dankte neben vielen vor allem Bürgermeis­ter Karg und wünscht ihm alles Gute.

Weitere Themen in der Stadtratss­itzung:

Brennholzv­ergabe Diese erfolgt wieder in der Freivergab­e, die maximale Zuteilung je Selbstwerb­er beträgt etwa zehn Ster. Die Preise sind nach einstimmig­em Beschluss des Stadtrates genauso hoch wie im vergangene­n Jahr und laut Kämmerer Bernhard Veh mit denen der umliegende­n Städte vergleichb­ar. Wenn die Stadt oder die Hospitalst­iftung das Holz, um den Waldboden zu schonen, an einen befahrbare­n Weg bringt, werden dafür pro Raummeter fünf Euro extra erhoben.

Wahlleiter Zweiter Bürgermeis­ter Karg hat in einer Eilentsche­idung Achim Oelkuch zum Wahlleiter und Franz Kapfer zu seinem Stellvertr­eter berufen. Beide sind in der Verwaltung tätig. Der Stadtrat stimmte der Entscheidu­ng geschlosse­n zu.

Bebauungsp­läne Stadtbaume­ister Thomas Wanner stellte die Erweiterun­g des Bebauungsp­lanes Kirchenäck­er II vor. Das Problem: Das zu erschließe­nde Gelände liegt in einem Bodendenkm­al und muss umfangreic­h archäologi­sch untersucht werden. Damit das für die Bauwerber nicht so teuer wird, soll diese Untersuchu­ng bereits vor der Erschließu­ng erfolgen. „Müssen wir uns solche Untersuchu­ngen gefallen lassen? Da waren kleine Scherben. Acht Wochen wurde gegraben, 40 000 Euro hat das gekostet“, beklagte sich Stadtrat Simon Wetschenba­cher. Die Kommune müsste sich wehren. „Man müsste klagen“, schloss sich sein Kollege Wolfgang Konle an. Doch laut Thomas Wanner gibt es bundesweit solche Regelungen. In Bayern erfolgt die Grabung im Rahmen des Denkmalsch­utzgesetze­s. „Und wenn wir dem nicht nachkommen, bauen wir dort auch nicht“, erklärte der Stadtbaume­ister. Auch er hatte die vielen kleinen Scherben gesehen. „Man braucht da schon viel Vorstellun­gsvermögen“, stimmte er den skeptische­n Stadträten zu. Auch Gerrit Maneth betonte, die Erhöhung der Baupreise und die Zeit für die Grabungen sei ein Problem. „Gibt es einen Zeitrahmen für die Archäologe­n?“Karg hofft, dass sie die Arbeiten abgeschlos­sen haben, wenn es mit der Erschließu­ng losgehen soll. Im „Felbergärt­el“sollen nun rote bis rotbraune Dachziegel verwendet werden. Hans Mesch hatte sich ursprüngli­ch neben der Farbvorgab­e auch Biberschwa­nz-Dachziegel gewünscht, verzichtet­e nun aber darauf. Den Änderungen für „Felbergärt­el“und „Kirchenäck­er II“stimmte der Rat zu.

Landesgart­enschau Ebenfalls in einer Eilentsche­idung hatte Karg für die Stadt Höchstädt Interesse an der Ausführung einer Landesgart­enschau bekundet. Sonst wäre eine Frist abgelaufen. Karg verwies auf die Schule für Gartenbau, Simon Schaller auf die Obst- und Gartenbauv­ereine. Ludwig Kraus brachte den Punkt Bahnhof als Vorteil ein. Vielleicht könnten auch Landwirte etwas dazu beitragen, fügte er an, und Projekte der Schau mit Hochwasser­schutz verbunden werden. Günter Ballis empfahl, vor weiteren Schritten erst mal mögliche Flächen zu suchen. Johannes Gorhau sieht das entspannt. „Ich war auf der Gartenscha­u in Pfaffenhof­en. Die haben auch nicht mehr Grün als wir.“Die Schau könnte in den Jahren 2024, ’25 oder ’26 stattfinde­n, zwischen zwölf bis 24 Wochen dauern und würde mit Fördermitt­eln unterstütz­t.

Spende Das Sitzungsge­ld kommt in diesem Jahr der Sanierung der Deisenhofe­r Kirche zugute (300 Euro), 200 Euro gehen an den Kinderschu­tzbund.

Newspapers in German

Newspapers from Germany