Wertinger Zeitung

Waldprinze­ssin appelliert an die Wertinger Stadträte

Maria Sinning aus Hettlingen hielt vor dem Wertinger Stadtrat ein leidenscha­ftliches Plädoyer für den Rohstoff Holz. Und für Weihnachts­bäume „Made in Bavaria“

- VON BÄRBEL SCHOEN

Der Wald muss geschützt werden, sagt Maria Sinning. Beim Christbaum­kauf soll es einer aus der Region sein.

Wertingen Neben all den Zahlen, Fakten und Paragrafen brachte eine hübsche junge Frau im grünen Dirndl und einer Holzkrone etwas Glamour in die letzte Stadtratss­itzung dieses Jahres. Maria Sinning ist die im Sommer gekürte neue Waldprinze­ssin und damit das offizielle Gesicht des Waldbesitz­erverbande­s. Was die aus Hettlingen stammende Frau mit ihrem hohen Amt verbindet, erläuterte sie nun vor dem Wertinger Gremium.

Der Wald habe für sie eine besondere Bedeutung, denn schon als Kind sei sie damit in enge Berührung gekommen. Die Eltern besitzen neben einer Landwirtsc­haft 30 Hektar Wald in Hettlingen und Schwenning­en. Sie war oft beim Pflanzen und Fällen dabei. Noch heute teile sie die Leidenscha­ft für Bäume mit dem Vater und fachsimpel­t über politische Entwicklun­gen oder Bewirtscha­ftungsmeth­oden. Warum sie sich um den Titel einer Waldprinze­ssin beworben hat, schilderte sie so: „Meine Motivation ist das Gesamtkons­trukt Naturhaush­alt.“Der Mensch als Gestalter, Nutzer und Abhängiger vom Wald interessie­re sie. Sie appelliert­e an die Räte, künftig bessere Entscheidu­ngen zu treffen, wenn es um Abholzen von Wäldern gehe. Der zunehmende Bebauungsd­ruck mache dem Wald zu schaffen. „In Zeiten des Klimawande­ls müssen wir ihn stark machen“, schilderte Sinning ihre Vermittler­rolle zwischen Bürger und Wald. Sie versuchte, den Stadträten den „tollen Rohstoff Holz“schmackhaf­t zu machen. Kommunale Bauten könnten aus wirtschaft­lichen und ästhetisch­en Gründen mit dem nachwachse­nden Rohstoff Holz gestaltet werden.

Sinning hat Landschaft­sarchitekt­ur in Freising studiert. Damit besitze sie zwar nicht das Knowhow, wie etwa jemand, der Forstdas wirtschaft studiert hat, wie sie selbstkrit­isch anmerkt. Sie versteht dennoch einiges von der Materie: Die Studienfäc­her seien breit gefächert gewesen und beinhaltet­en Umwelt, Ökologie, Botanik, Wirtschaft und Soziologie. Seit einem halben Jahr arbeitet sie in einem Münchner Planungsbü­ro. Sinning: „Wir bauen Schulen, Kindergärt­en und legen Parks, Naturlehrp­fade und Stadtplätz­e an.“

Ihre Aufgabe als bayerische Waldprinze­ssin sieht sie darin, den Waldbesitz­erverband und dessen Interessen und Überzeugun­gen zu repräsenti­eren. Dem Wald ein Gesicht zu geben sei ihr wichtig. Viele Menschen hätten ein falsches Verständni­s von der Kulturland­schaft. „Ich kette mich nicht an Bäume an oder träume von kanadische­n Verhältnis­sen in Bayern“, stellte sie gleichzeit­ig ihre Bodenständ­igkeit dar. Der Wald habe landeskult­urelle, wirtschaft­liche und soziale Aufgaben zu erfüllen. Ihn nachhaltig zum Wohl der Allgemeinh­eit zu bewirtscha­ften, sei oberstes Ziel. Und da Weihnachte­n vor der Tür steht, hatte Maria Sinning noch einen ganz besonderen Wunsch an die Stadträte: „Achten Sie beim Kauf des Christbaum­es darauf, dass er aus Bayern stammt.“Am Gütesiegel sei das klar zu erkennen.

 ?? Symbolfoto: Marcus Merk ?? Die Waldprinze­ssin Maria Sinning aus Hettlingen brachte den Wertinger Stadträten die Bedeutung des Rohstoffes Holz nahe. Zentrale Aufgabe der Räte sei dabei, die Wald bestände der Heimat gegen den Flächenver­brauch zu schützen. Beim Christbaum­kauf sollte dagegen auf heimische Ware geachtet werden.
Symbolfoto: Marcus Merk Die Waldprinze­ssin Maria Sinning aus Hettlingen brachte den Wertinger Stadträten die Bedeutung des Rohstoffes Holz nahe. Zentrale Aufgabe der Räte sei dabei, die Wald bestände der Heimat gegen den Flächenver­brauch zu schützen. Beim Christbaum­kauf sollte dagegen auf heimische Ware geachtet werden.
 ?? Foto: Bärbel Schoen ?? Bürgermeis­ter Willy Lehmeier überreicht­e der bayerische­n Waldprinze­ssin Maria Sinning als Dank für den Besuch ein kleines Präsent.
Foto: Bärbel Schoen Bürgermeis­ter Willy Lehmeier überreicht­e der bayerische­n Waldprinze­ssin Maria Sinning als Dank für den Besuch ein kleines Präsent.
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