Wertinger Zeitung

Tempolimit für mehr Sicherheit

- VON HEIKE SCHREIBER redaktion.landbote@augsburger allgemeine.de

Die Nachrichte­n von Unfällen auf der A 8 reißen nicht ab. Vergangene­s Jahr gab es allein auf dem Streckenab­schnitt zwischen Adelzhause­n und Zusmarshau­sen mehr als 120 Verletzte nach Unfällen. Das sind erschrecke­nde Zahlen, und das, obwohl mit dem sechsspuri­gen Ausbau in diesem Streckenab­schnitt eigentlich alles besser werden sollte. Zugegebene­rmaßen hat sich auch das meiste verbessert: Die Autobahn wurde an kritischen Stellen entschärft, überall gibt es einen Seitenstre­ifen, die Mittelleit­planke kann bei Unfällen kaum mehr durchbroch­en werden. Und das Beste aus Sicht vieler genervter Autofahrer: Wo bis Ende 2015 nur mit 120 gefahren werden durfte, herrscht seitdem freie Fahrt.

Doch genau darin liegt das Problem. Es wird nur allzu gern aufs Gaspedal gedrückt, wer mit 150 Stundenkil­ometern fährt, gehört mittlerwei­le fast schon zu den Langsamen. Zwar ist einer Statistik zufolge die Geschwindi­gkeit nicht Hauptursac­he für Unfälle, sondern es sind Fehler beim Überholen. Doch die Polizei sagt selbst, dass höhere Geschwindi­gkeit zu signifikan­t mehr Unfällen führt. Die Gefahr steigt erst recht, wenn, wie auf der A 8, die Verkehrsbe­lastung extrem hoch ist. Wer da eine Sekunde nicht aufpasst und ins Schleudern kommt, für den haben die Betonwände fatale Folgen. Er wird dazwischen schnell zum Spielball.

Da hilft nur eins: ein Tempolimit. Andere Länder wie Frankreich, Italien oder Österreich machen es längst vor. 130 ist schnell genug und für alle sicherer. Noch effektiver ist es, wenn, wie beispielsw­eise in der Schweiz, scharf überwacht und so hart bestraft wird, dass es richtig wehtut.

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