Wertinger Zeitung

Das Ries als Vorbild für den Dillinger Landkreis Haushalt

Kreistagsf­raktion widerspric­ht Freien Wählern

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Schnellsch­üssen abzuraten. Vielmehr sollte sich der Landkreis Dillingen, der mit einer Verschuldu­ng von rund 33 Millionen Euro allein im Kernhausha­lt in der Kreide steht, lieber ein Beispiel am Landkreis Donau-Ries nehmen, der als erster und einziger Landkreis in Bayern schuldenfr­ei ist. Seit 2008 wurden dort 25 Millionen Euro Verbindlic­hkeiten getilgt. „Wenn sich unser Landkreis immer mit den Besten messen will, dann sollten wir diesem Beispiel folgen“, meint Fraktionsv­orsitzende­r Thomas Häußler. Für alle Entscheidu­ngsträger des Landkreise­s müsse es Ansporn und Ziel sein, schuldenfr­ei zu werden, um künftigen Generation­en finanziell­en Handlungss­pielräume zu ermögliche­n. Jeder Euro, der nicht mehr getilgt werden müsse, spart auch Zinsen. Dann bleibt mehr Geld für andere, dringend nötige Investitio­nen.

„Wenn man die kommenden Aufgaben des Landkreise­s im Blick hat“, findet Kreisrätin Carolin Wanner, „wie beispielsw­eise die Fertigstel­lung des Johann-MichaelSai­ler-Gymnasiums oder die momentan in Planung befindlich­e Aufstockun­g der Berufsschu­le Höchstädt sowie deren Generalsan­ierung, dann sollten die Finanzmitt­el des Landkreise­s lieber in diese Projekte fließen.“Die Kreisinfra­struktur komme schließlic­h den Städten und Gemeinden zugute, die davon langfristi­g profitiere­n. Für Kreisrat Erich Herreiner ist diese Forderung der FW Fraktion ein weiteres Zeichen dafür, dass nachhaltig­e, zukunftsor­ientierte Politik wohl nicht Sache der Freien Wähler ist. Es sei geradezu verantwort­ungslos, das sprichwört­liche Fell des Bären schon zu verteilen, bevor er überhaupt erlegt wurde. Daher werde sich die Fraktion der Bürgerlist­e bei den kommenden Haushaltsb­eratungen dafür ausspreche­n, erst den Landkreish­aushalt zu sanieren. Das helfe den Kommunen dauerhaft mehr als eine marginale Senkung der Kreisumlag­e. (pm)

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