Albert Kaiser ist Dritter Bürgermeister von Lauingen
CSU-Politiker wird zum Nachfolger von Helmuth Zengerle gewählt, der von allen Ämtern zurückgetreten ist
Lauingen Lauingen hat einen neuen Dritten Bürgermeister: Albert Kaiser (CSU) ist am Dienstagabend zum Nachfolger von Helmuth Zengerle gewählt worden. Zengerle hatte Ende November in einem Schreiben an Bürgermeister Wolfgang Schenk aus gesundheitlichen Gründen den Rücktritt von seinem Stadtratsmandat und damit auch von seinem Amt als Dritter Bürgermeister erklärt. Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt gegen den früheren Direktor der Lauinger Elisabethenstiftung wegen des Verdachts der Untreue.
Der Stadtrat kam dem Wunsch Zengerles am Deinstagabend nach. Eine Begründung für die Niederlegung eines Stadtratsmandats ist ohnehin nicht mehr nötig, erläuterte der geschäftsleitende Beamte Martin Winkler. Bürgermeister Schenk wünschte Zengerle Gesundheit und dankte dem 68-jährigen CSU-Politiker für seine umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit. Der Lauinger Stadtrat verliere mit dessen Ausscheiden eine Persönlichkeit mit viel kommunalpolitischer Erfahrung. Seit 1990 arbeitete Helmuth Zengerle im Stadtrat mit, bis 2014 war er Zweiter Bürgermeister, danach Dritter Bürgermeister – und bis zuletzt CSU-Fraktionsvorsitzender. Der frühere Bezirksrat (1990 bis 2013) und Kreisrat (1978 bis 2008) erhielt mehrfach Auszeichnungen. Auch Zweiter Bürgermeister Dietmar Bulling (SPD) dankte Zengerle. Die beiden hatten Schenk während dessen Krankheit in diesem Jahr einige Wochen vertreten. Nach dem Ausscheiden Zengerles rückt Tobias Linder auf der CSU-Liste in den Stadtrat nach. Schenk vereidigte ihn. Im Lauinger Stadtrat ist nun Markus Hoffmann CSU-Fraktionschef.
Bei der Wahl des Dritten Bürgermeisters gab es zwei Kandidaten. Alois Jäger brachte als „Stimmenkönigin“der jüngsten Stadtratswahl seine FDP-Kollegin Claudia Stocker ins Spiel, die bereits vor drei Jahren erfolglos gegen Helmuth Zengerle angetreten war. Markus Hoffmann schlug indes Albert Kaiser vor. Es sei immer so gewesen, dass in Lauingen die stärkste Fraktion den Zweiten Bürgermeister stellt, und die zweitstärkste Fraktion (aktuell die CSU) den Dritten Bürgermeister. In der geheimen Wahl (mit Wahlkabine) setzte sich schließlich Kaiser mit 17 Stimmen gegen Stocker (sechs Stimmen) durch. Irmgard Daub (SPD) erhielt ebenfalls eine Stimme. Kaiser sagte: „Ich nehme die Wahl an, bedanke mich für das Vertrauen und hoffe weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.“Der 62-jährige Banker, der inzwischen im Ruhestand ist, wurde anschließend von Rathauschef Schenk (parteilos) als Dritter Bürgermeister vereidigt. Er habe jetzt noch mehr Zeit, sich für Lauingen zu engagieren, sagte Kaiser unserer Zeitung.