Wertinger Zeitung

Gabriels Bedingunge­n

Der Ex-SPD-Chef hat zwar kein hohes Parteiamt mehr, aber viele Vorschläge

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Berlin Sigmar Gabriel (SPD) ist Außenminis­ter der geschäftsf­ührenden Bundesregi­erung. Doch innerhalb der Partei ist seine Stellung angekratzt: Schließlic­h verfügt der 57-jährige Ex-SPD-Chef weder über ein Spitzenamt in der Partei noch gehört er zu den Sozialdemo­kraten, die für die Sondierung­sgespräche mit der CDU/CSU auserkoren sind. Dennoch meldet sich Gabriel immer wieder zu Wort.

Jetzt hat er der Union via Bild Bedingunge­n für das Zustandeko­mmen einer neuen Großen Koalition gestellt. „Wenn das Kanzleramt alle Vorschläge zur EU-Reform weiterhin ablehnt wie bisher, wird es keine Koalition mit der SPD geben“, stellte er klar. Und: „Klar ist auch: Wenn die Union darauf besteht, dass gesetzlich Versichert­e schlechter behandelt werden als Privatvers­icherte, dann macht es ebenfalls wenig Sinn, Koalitions­gespräche zu führen.“Die Jamaika-Verhandlun­gen seien auch daran gescheiter­t, dass die Union nie sage, wofür sie eigentlich regieren wolle. Es müsse um Deutschlan­d gehen und nicht mehr um Parteitakt­ik. „Nun müssen CDU und CSU mal sagen, was sie eigentlich für

In einer Umfrage stürzt die SPD unter 20 Prozent

Deutschlan­d tun wollen. Die müssen mal aus ihrer Deckung kommen. Die SPD ist da sehr klar.“

Doch eine Forsa-Umfrage signalisie­rt, dass die SPD von dem Jamaika-Fiasko nicht profitiere­n konnte. Im Gegenteil: Die Sozialdemo­kraten rutschen unter die 20-Prozent-Marke. Die Partei liegt in der Sonntagsfr­age bei traurigen 19 Prozent (minus 1). Die Union legt um einen Zähler auf 34 Prozent zu. Die Grünen kommen in der Umfrage auf zwölf Prozent, ebenso wie die AfD. Die Linke steht bei zehn Prozent, die FDP bei acht Prozent. (dpa, afp)

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