Erst klären, ob die Flutpolder kommen
Zum Artikel „Knapp 130 000 Euro Zu schuss für eine zentrale Anlaufstelle“vom 20. Dezember: Als Bürger des Landkreises Dillingen reibt man sich verwundert die Augen, wenn man liest, was die etablierten Parteien aus der Bundestagswahl gelernt haben. Obwohl sich die Flutpolder erst im Raumordnungsverfahren befinden, also eigentlich noch „untersucht“werden sollte, ob die Polder überhaupt kommen, ignorieren die örtlichen Repräsentanten diesen Verwaltungsakt einfach und bilden – mit öffentlichen Geldern – gleich eine zentrale Anlaufstelle, die unter anderem für die Polder verantwortlich zeichnet. Offensichtlicher kann man dem Bürger eigentlich kaum sagen, egal, was untersucht wird, das Ergebnis steht schon fest. Mit dem Ort der Anlaufstelle, nämlich Höchstädt, soll wohl „gut Wetter“vor Ort gemacht werden, nachdem es bei der letzten Bundestagswahl so ein „unschönes“Ergebnis gab. Man fragt sich auch, warum hier im Landkreis ein solches Anlaufzentrum entstehen soll. Hier gab es noch nie ein HQ100-Hochwasser. Wären solche Zentren nicht besser an den Orten aufgehoben, wo das Hochwasser entsteht, nämlich entlang der Alpen? Oder will man den Landkreis Dillingen künstlich zur Badewanne Bayern „ausbauen“? Machen wir’s doch einfach so: München kann seine 130 000 Euro behalten, und jeder Landkreis in Süddeutschland sorgt für seinen Hochwasserschutz und dass kein Wasser weitergeleitet wird. In diesem Falle wären Flutpolder in der Region Nordschwaben absolut überflüssig! Es ist übrigens ziemlich dreist, wenn das Geld für dieses Zentrum aus einem Topf kommt, das die „Qualität der Lebensräume“zwischen Stadt und Land ausgleichen soll. Wir sollen also für 130 000 Euro das Wasser für die Großstädte abnehmen. Ein wirklich schlechter Deal! Peter Seefried, Wertingen