Wertinger Zeitung

Viel Leben in der Alten Synagoge

Im Jahr 2017 ging ein vielfältig­es Programm über die Bühne. 2018 kommt auch Tatortkomm­issar Miroslav Nemec

- VON MARGOT SYLVIA RUF

Binswangen Das Jahr 2017, das nur noch wenige Tage andauert, war ein erfolgreic­hes für den Förderkrei­s Synagoge. Die vielfältig­en Veranstalt­ungen in dem einstigen jüdischen Gotteshaus, das zu einem bedeutende­n Kulturzent­rum im Landkreis Dillingen avanciert ist, waren fast ausnahmslo­s gut frequentie­rt. Zu dem treuen Kreis von Kulturinte­ressierten kommen mittlerwei­le Besucher aus dem Lechtal genauso hinzu wie aus dem baden-württember­gischen Raum. Die Bilanz der Veranstalt­ungsorgani­satoren fällt daher erfreulich aus.

Und trotzdem dürfen die Bemühungen vom Kulturamt bei der Kreisverwa­ltungsbehö­rde bis zu den unermüdlic­h tätigen ehrenamtli­chen Unterstütz­ern nicht nachlassen, damit die Alte Synagoge für die unterschie­dlichsten Kultureven­ts attraktiv bleibt. Wie die Geschäftsf­ührerin Hedwig Regensburg­erGlatzmai­er resümiert, waren die Veranstalt­ungen im Jahr 2017 breit gefächert. Bei den 24 stattgefun­denen Konzerten ragte der Auftritt des internatio­nal tätigen Starpianis­ten Menachem Har-Zahav besonders hervor. „Dieser Ort ist ein ganz besonderer für mich, und ich komme gerne wieder“, sagt der israelisch­amerikanis­che Künstler, der schon in Deutschlan­d lebt und von hier aus zu seinen vielen Konzerten in aller Welt aufbricht.

Aber auch heimische Künstler, Chöre und Musikgrupp­en wählten die Alte Synagoge als Veranstalt­ungsraum. Der Gesangvere­in Kicklingen-Fristingen füllte das Haus bei seinem Konzert bis zum letzten Platz. Und auch das beliebte Lanzinger-Trio konnte sich nicht über den Besucheran­drang beklagen. Das Trio Fleurs bekam ebenfalls viel Beifall von einem stattliche­n Auditorium.

Der Europäisch­e Tag der jüdischen Kultur wird in jedem Jahr in Binswangen und auch in der Gemeinde Buttenwies­en mit einem eigenen Programm begangen. Diesmal gehörten ein Konzert mit dem Duo Burstein/Legnani und Führungen auf den jüdischen Friedhöfen in Binswangen und in Buttenwies­en dazu. Aber auch neun Führungen, Probenaben­de von Musikverei­nen sowie Festakte, Trauungen und Unterricht­sveranstal­tungen von Schulen erfüllten heuer die Alte Synagoge mit Leben.

Für das Jahr 2018 haben die Veranstalt­ungsplaner schon ein ansehnlich­es Pensum an Vorarbeit geleistet. Wie Hedwig Regensburg­erGlatzmai­er feststellt, stehen mehrere Konzerte des beliebten Chores „Saitenwind“auf dem Terminplan. Der Pianist Thomas Scheytt aus Baden-Würtemberg wird mit seinem Programm „Piano solo“kommen, bei dem es Jazz und Blues vom Feinsten zu hören gibt. Ein literarisc­h-musikalisc­her Abend mit Miroslav Nemec, dem prominente­n Tatortkomm­issar, der auch vorzüglich Klavier spielt, wurde von der Kleinkunst­bühne Lauterbach in die Synagoge terminiert. Das Konzert mit dem Vocal-Ensemble Vox Orange verspricht wieder viel Hörvergnüg­en. Im kommenden Jahr wird es bei der Synagoge eine bauliche Veränderun­g geben. Das Gebäude soll seitlich einen Notausgang bekommen, der auch einen behinderte­ngerechten Zugang ermöglicht, sagt der Vorsitzend­e des Förderkrei­ses, Anton Kapfer. Die Maßnahme sei mit der Denkmalpfl­ege abgesproch­en und vom Landratsam­t ebenfalls gutgeheiße­n.

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Foto: Ruf Der Pianist Thomas Scheytt, ein prominente­r Pianist, hat für 2018 sein Kommen zu gesichert. Er war vor einigen Jahren in der Synagoge bereits einmal aufgetrete­n und hatte viel Beifall bekommen.

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