Favoriten haben in den Regenrennen die Skispitzen vorn
In Oberstdorf plagen sich die besten Langläufer der Welt durch das verkürzte Programm. Eine Biathletin sorgt am Rande der Strecke für eine Überraschung
beiden Rennen in Val di Fiemme/ Italien am Samstag und Sonntag auf 57 Sekunden aus.
Beste Deutsche beim Massenstart der Frauen war einmal mehr die Oberstdorferin Nicole Fessel. Die 34-Jährige hatte nur 5,5 Sekunden Rückstand auf die Tagessiegerin und wurde Sechste. Fessel: „Es waren gute Bedingungen auf der Strecke. Mir haben lediglich ein paar Anstiege gefehlt, an denen das Feld auseinandergezogen worden wäre. So war es ein Ellbogenrennen.“Mit dem Fokus auf die Olympia-Vorbereitung steigt sie bei der Tour dennoch vorzeitig aus.
Bei den Männern prägten viele Stürze den Lauf in der eisigen Loipe. Besonders hart traf es den Russen Sergej Ustiugov. Der Vorjahressieger und derzeit ärgste Verfolger des Gesamtführenden Dario Cologna hatte sich nach einem Sturz wieder mühsam nach vorne gearbeitet, kam aber am letzten Anstieg erneut zu Fall und verlor als 28. wertvolle Sekunden auf Cologna, der Vierter wurde. Der Sprint auf der Zielgeraden war Sache der Norweger: Emil Iversen hatte knapp die Skispitze vor Sindre Bjoernestad Skar, auf Platz drei kam der Italiener Francesco de Fabiani. In der Gesamtwertung bleibt Cologna vor dem letzten Tour-Stopp 53 Sekunden vor Ustiugov. Der Führende meinte: „Es sieht gut aus, aber es ist noch lange nichts entschieden.“Thomas Bing, der die Olympia-Qualifikation bereits seit einigen Tagen in der Tasche hat, war im Massenstart als Neunter bester Deutscher. Lucas Boegl (11.) und Jonas Dobler (13.) erfüllten mit starken Leistungen zumindest die halbe Olympia-Norm.
Für eine Überraschung am Rande der Strecke sorgte die zweimalige Biathlon-Staffelweltmeisterin Miriam Neureuther, geborene Gössner. Sie erklärte, sie erwäge nach dem Ende ihrer Babypause eine Rückkehr zum Langlauf. „Ich habe damit angefangen. Es wäre schön, damit aufzuhören“, sagte die 27-Jährige. Sie kam mit ihren Schwiegereltern Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sowie Töchterchen Matilda für einen Kurzbesuch bei den ehemaligen Kolleginnen ins Allgäu. „Es sind Überlegungen, es ist kein endgültiges Ja. Vor der neuen Saison werde ich entscheiden. Entweder ganz oder gar nicht“, sagte sie weiter. Die Ehefrau von Alpin-Star Felix Neureuther hatte ihre Karriere als Langläuferin begonnen. Eine Rückkehr zum Biathlon schloss sie hingegen aus.