Engel im Höhenflug
Die Angels aus Nördlingen haben bislang eine überzeugende Bundesligarunde absolviert. Das Saisonziel ist fast schon erreicht
Nördlingen Dass Nördlingens Bundesliga-Basketballerinnen, die TH Wohnbau Angels, zusammen mit den Saarlouis Royals das Jahr 2018 sportlich eröffnen, hat mit einer der wenigen Enttäuschungen des bisherigen Saisonverlaufs zu tun: Die Rieser Korbjägerinnen sind genau wie ihr Gegner im Pokalwettbewerb vorzeitig ausgeschieden. Deshalb hat man sich darauf verständigt, das erste Punktspiel des neuen Jahres nicht wie ursprünglich geplant am kommenden Mittwoch, sondern bereits am eigentlich für den Pokal reservierten Sonntag (16 Uhr, Hermann-Keßler-Halle) auszutragen.
Nach sieben Spieltagen Tabellenführer
Außer dem Pokal-Achtelfinal-Aus gegen ein an diesem Tag überragendes Team vom BC Pharmaserv Marburg gab’s in der Vorrunde wenig zu meckern am nach dem Abstieg der Monheimer Turner einzigen nordschwäbischen Erstbundesligisten. Mit sechs Siegen an den ersten sieben Spieltagen, darunter der grandiose Erfolg gegen Abonnementsmeister TSV Wasserburg (66:56), errangen die Angels erstmals in ihrer Bundesligahistorie die Tabellenführung, wenn auch nur eine Woche lang. Eine ungewöhnliche Spielplangestaltung bescherte anschließend vier Auswärtsspiele und nur eine Heimbegegnung – und mit nur noch einem Sieg aus diesen fünf Partien die Rückkehr auf den harten Boden der Tatsachen. Unter dem Strich blieb aber mit Tabellenplatz sechs im Zwölferfeld eine gute Ausgangsposition für den Rest der Saison, zumal der Abstand zu Rang drei nur zwei Punkte beträgt. Dem eigentlichen Saisonziel, mit dem Abstieg möglichst wenig zu tun zu haben, sind die Schützlinge des langjährigen Trainers Patrick Bär jedenfalls schon sehr nahe.
Der erst 37-jährige Chefcoach sieht seine Truppe auf einem guten Weg – und verweist auf sechs Heimbegegnungen an den zehn noch ausstehenden Spieltagen. In eigener Halle, wo die Angels von bis zu 1000 Zuschauern lautstark unterstützt werden, sind die Nördlingerinnen in den Punktspielen bislang ungeschla- gen und haben durch die Bank überzeugende Auftritte hingelegt. Garanten des Erfolgs sind die sehr bewegliche Centerin Kim PierreLouis (im Durchschnitt 18,7 Punkte und 11,1 Rebounds), US-Aufbauspielerin Jennifer Schlott (14,7 Punkte, 3,0 Assists) und die junge kanadische Nationalspielerin Samantha Hill (14,4 Punkte). Aber auch U18-Nationalspielerin Luisa Geiselsöder (8,3 Punkte, 6,7 Rebounds) behauptet sich immer besser in der Beletage des deutschen Frauenbasketballs. Pat Bär ist optimistisch: „Wir starten sehr motiviert in die Rückrunde.“