Planen gegen Gaffer
Auf der A 8 gibt es nach zwei Unfällen lange Staus. Die Retter packen den Sichtschutz aus
Zusmarshausen/Neusäß Sechs Verletzte, großer Schaden und lange Staus: Das ist die Bilanz zweier Unfälle, die am Wochenende auf der A8 passiert sind. Der erste geschah am Samstag kurz vor 14 Uhr zwischen Zusmarshausen und Adelsried. Der 56-jährige Fahrer eines Sattelzugs war auf der rechten Fahrbahn Richtung München unterwegs, als ihm ein 70-jähriger Autofahrer ohne erkennbaren Grund hinten auffuhr, berichtet die Polizei. Dadurch schleuderte der BMW auf den linken Streifen und blieb an der Betongleitwand stehen. Der Fahrer und sein zehnjähriger Enkel wurden eingeklemmt und mussten aus dem Auto herausgeschnitten werden. Da ein Rettungshubschrauber landen musste, war die Autobahn für nahezu zwei Stunden gesperrt. Der Schaden: etwa 13000 Euro.
Das Technische Hilfswerk (THW) und die Freiwilligen Feuerwehren Horgau, Adelsried, Zusmarshausen und Burgau sicherten die Unfallstelle und bargen den Opa und seinen Enkel. Der ACO Neusäß organisierte anschließend die „Familienzusammenführung” im Klinikum Augsburg, heißt es im Polizeibericht. Die Rettungskräfte hatten aber noch mehr zu tun. Die Feuerwehr Horgau schreibt: „Einige Kameraden von uns, der Feuerwehr Zusmarshausen und des THW bauten mehrere Planen als Sichtschutz auf, um so Gaffern keine Möglichkeit zu bieten.“Zwei Einsatzkräfte hätten außerdem dafür gesorgt, dass niemand von der Brücke über der Unfallstelle Bilder machen konnte.
Der zweite Unfall geschah dann am Sonntag gegen 9 Uhr zwischen Augsburg-West und Neusäß. Ein 43-Jähriger fuhr auf dem rechten Streifen Richtung Stuttgart, als plötzlich „etwas“von hinten in seinen Kleintransporter geprallt sei, berichtete er der Polizei. Der Wagen geriet daraufhin ins Schleudern, legte sich auf die Fahrerseite, rutschte etliche Meter über die Straße, prallte gegen die Betonschutzwand und blieb schließlich quer auf der Fahrbahn liegen. Der Lenker konnte sich mithilfe anderer Verkehrsteilnehmer aus dem Fahrzeug befreien. Das „etwas“stellte sich im Nachhinein als Audi A4 mit drei Insassen heraus. Alle Unfallbeteiligten wurden leicht verletzt und kamen zur vorsorglichen Untersuchung ins Klinikum.
Die Autobahn musste teils voll gesperrt werden. Zur Sicherung und Säuberung der Unfallstelle waren die Feuerwehren Gersthofen und Neusäß und die Betreiberfirma Pansuevia im Einsatz. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Der Schaden: mehr als 80000 Euro. (manu)