473 plus ein Münsterländer
Dass Theo auf den Halbmarathon verzichten musste, lag nicht am Donau-Hochwasser. Großer Andrang in Lauingen, sogar die Parkplätze wurden diesmal Mangelware
Theo von der Leichtathletik-Gemeinschaft Zusam wollte an diesem Dreikönigstag in Lauingen unbedingt wieder mal Halbmarathon laufen. Doch sein Vereinskollege Andreas war anderer Meinung und setzte sich dieses Mal durch: „Dann haben wir uns auf die zehn Kilometer geeinigt“, grinst Andreas. Der heißt mit Nachnamen Schlamp und hat gegenüber Theo nicht nur den Vorteil, dass er die Kühlschranktür aufmachen kann: Andreas ist das Herrchen des „Kleinen Münsterländers“Theo. Der Wertinger Ausdauersportler von der LG Zusam nimmt seinen teamfähigen und aufmerksamen Jagdhund regelmäßig auf seinen Läufen, auch über die Halbmarathonstrecke, mit. Denn als Familien- oder Begleithund brauchen „Kleine Münsterländer“viel körperliche Ausgleichsarbeit.
Und weil nach Tagen von Dauerregen am 6. Januar wieder mal die Sonne überm Donautal aufging, entschied Andreas Schlamp kurzfristig – möglicherweise auf Druck von Theo –, sich beim Lauinger Dreikönigslauf nachzumelden. Theo war’s recht, doch Herr und Hund aus dem Zusamtal waren dann im Donautal nicht allein. Fast 150 Sportlerinnen und Sportler hatten die Sonne überm Tal aufgehen sehen und sich an diesem Samstagmorgen ebenfalls kurzfristig entschieden, doch noch die Couch zu verlassen und beim 21. VR-Dreikönigslauf mitzumachen. Das Vereinsheim des FC Lauingen am AuwaldStadion platzte folglich aus allen Nähten, Parkplätze wurden zur Mangelware, und selbst die Nachmeldezettel gingen dem Organisationsteam vom TRI TV Lauingen aus. So stark war der Andrang.
Punkt 11 Uhr gab Lauingens Zweiter Bürgermeister Dietmar Bulling das Startsignal. Theo, Andreas und die Rekordzahl von 473 Läuferinnen und Läufern gingen bei frühlingshaften 15 Grad auf den Parcours um den Auwaldsee und an der Donau entlang. Diesen hatten aber die Tiefs Burglind und Christine zuvor mit ihren Regenmassen massiv bearbeitet. Den Organisatoren um TRI-TVL-Chef Erich Gru- ber bereitete dies einiges an Kopfzerbrechen. Immerhin war die Donau schon teilweise über die Ufer getreten. Ein Stück der ursprünglich geplanten Laufstrecke war nicht mehr passierbar.
Die Halbmarathon-Strecke musste gar etwas verkürzt werden. Dies focht die 473 Ausdauersportler zwischen zwölf und 77 Jahren nicht an. Mit Spaß an der Freud ging es auf den Rundkurs. Auch Andreas Schlamp war sich sicher: „Dem Theo macht es noch mehr Spaß als mir selbst“. Immerhin kamen der Vierbeiner und der Zweibeiner aus dem Zusamtal mit 47:28 Minuten auf Platz 67 von 151 Startern der Zehn-Kilometer-Strecke. Die Zeit von Andreas Schlamp hätte noch besser ausfallen können. Doch der sonst so disziplinierte Theo konnte nicht umhin, ab und zu eine kurze Pause zu machen. Schließlich sind auf der Laufstrecke des Lauinger Dreikönigslaufs verlockend viele attraktive Bäume.