Keine Lust auf Konsum
Nach den Feiertagen wollen viele kürzertreten. Vor allem für Mode planen die Deutschen weniger Geld ein
Düsseldorf Nach dem Fest ist gewissermaßen vor dem Fest, zumindest wenn es ums Einkaufen geht. Denn viele Menschen tragen das Geld, das in Briefumschlägen unter dem Christbaum lag, gleich wieder in die Innenstadt oder ins Internet. Entsprechend dominieren nach Weihnachten die Sonderangebote: Mit Rabatten von 50, 60 oder sogar 70 Prozent buhlen vor allem die Modehändler um die Gunst der Kunden.
Die Niedrigpreise dürften vielen Kunden entgegenkommen. Denn trotz der guten Konjunkturlage will ein Drittel der Bundesbürger in diesem Jahr beim Kauf von Mode sparen, wie aus einer Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK, im Auftrag des Branchenblattes Textilwirtschaft hervorgeht.
Demnach planen 36 Prozent der Deutschen 2018, weniger Geld für Bekleidung auszugeben als im Vorjahr. Nur 22 Prozent kalkulieren höhere Investitionen ein. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch der Einzelhandelsverband HDE. Dem HDE-Konsumbarometer zufolge wollen die Verbraucher nach dem Kaufrausch der Weihnachtszeit finanziell erst mal wieder kürzertreten. Für das Konsumbarometer werden monatlich 2000 Menschen im Auftrag des HDE nach ihrer finanziellen Situation und ihren Neigungen gefragt, Anschaffungen zu tätigen oder zu sparen.
Glaubt man der GfK, verliert die Mode vor allem bei jungen Verbrauchern unter 29 Jahren an Stellenwert. Während im vergangenen Jahr in dieser Altersgruppe noch deutlich diejenigen überwogen, die mehr Geld für Mode ausgeben wollten, so liegen „Sparer“und „Ausgabewillige“in diesem Jahr gleichauf – jeweils 29 Prozent der Befragten wollen mehr beziehungsweise weniger ausgeben.
Noch niedriger im Kurs steht Bekleidung bei den über 50-Jährigen. Rund 44 Prozent der Befragten in diesem Alter wollen ihr Modebudget in diesem Jahr zurückfahren, lediglich 16 Prozent wollen mehr für Bekleidung ausgeben. Trotz des Siegeszuges von Textildiscountern wie Primark findet noch immer ein großer Teil der Verbraucher – immerhin 43 Prozent der Befragten – Mode zu teuer. Allerdings lag dieser Anteil vor zehn Jahren sogar noch bei 73 Prozent. (afp, dpa)