Wurstsalat und kurze Hosen
Spielertrainer Andreas Seitz vom TSV Wertingen verrät, was er besonders liebt und weshalb er mit seinem Team um den Klassenerhalt in der Handball-Bezirksliga bangt
Wertingen Bis zu seinem sechsten Lebensjahr wuchs er im schönen Chiemgau auf, danach siedelte er mit seinen Eltern nach Wertingen um. In der Zusamstadt fühlt sich der inzwischen 32-jährige Andreas Seitz pudelwohl. Der Versicherungskaufmann, der verheiratet ist und zwei Kinder im Alter von zwei und sechs hat, coacht als Spielertrainer nebenbei die Bezirksliga-Handballer des TSV Wertingen. Am wohlsten fühlt sich Frühaufsteher Seitz in kurzen Hosen. Und dies das ganz Jahr über. Dies und einiges mehr verrät er im Gespräch unserer Interview-Serie „WZ-Elferkette“.
Zwischenrunden Aus oder Halbfi nale? Bisher hat es Deutschland bei der EM in Kroatien durch die Unentschieden gegen Slowenien und Mazedonien sehr spannend gemacht. Ob die Deutschen den Sprung ins Halbfinale schaffen, hängt viel vom Spiel gegen Tschechien ab (Spiel bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Sollten sie sich gesteigert und gewonnen haben, sind Erfolge gegen Spanien und Dänemark möglich. Bei einem Remis oder einer Niederlage gegen Tschechien geht es vorzeitig nach Hause.
Jeans oder Bügelfalten Hose? Wenn ich beruflich zu tun habe, trage ich natürlich eine BügelfaltenHose und ein Sakko. Viel wohler fühle ich mich aber in Jeans. Am liebsten bin ich allerdings in kurzen Hosen unterwegs. Von mir aus könnte es im Jahr zwölf Monate lang Sommer sein.
Trainer oder Spieler? Ganz klar Spieler. Da kann man sich auf dem Feld so richtig austoben. Wenn du auch noch Trainer bist, geht dir viel mehr durch den Kopf. Man muss immer wichtige Entscheidungen treffen. Welchen Spieler bringst du jetzt, wer bleibt draußen, wann nehme ich eine Auszeit – all das zu regeln ist nicht einfach. Und wenn es am Ende schief geht, ist eh immer der Trainer schuld.
Chaotisch oder sortiert? Für mich ist es schon wichtig, dass alles gut sortiert ist. Ich achte zum Beispiel darauf, dass in der Spülmaschine alles an den richtigen Platz kommt. Sowohl im Haushalt als auch im Büro fühle ich mich wesentlich wohler, wenn ich weiß, wo ich wichtige Dinge schnell finde.
Top drei oder Mittelfeld? Wir sind derzeit mit unserer ersten Herrenmannschaft zwar auf Platz fünf in der Bezirksliga-Tabelle zu finden. Doch wir dürfen uns da nichts vormachen. Wir sind mitten drin im Abstiegskampf. Wir haben zum Teil zwei Spiele mehr als andere Mannschafte und haben vor allem in der Endphase der Saison noch ein schweres Programm. Die letzten fünf Spiele finden allesamt in den gegnerischen Hallen statt. Zudem kommt, dass wir gar nicht wissen, wie viele Teams an Ende absteigen müssen. Die Bezirksliga ist für den Verband eine Art Puffer-Liga. Die Zahl der Absteiger richtet sich danach, wie viele Mannschaften aus der Liga darüber runter kommen. Je mehr schwäbische Teams dabei sind, desto mehr Bezirksligisten erwischt es. Von zwei bis fünf Absteigern in unserer Spielklasse ist alles möglich.
Schweinsbraten oder Kaiser schmarrn? Weil ich die bayerische Küche mit deftigen Essen liebe, ganz klar Schweinebraten. Mein Lieblingsgericht ist von Januar bis Dezember allerdings der Wurstsalat. Für einen Kaiserschmarrn kann ich mich nicht erwärmen, selbst bei einem Hüttenaufenthalt nicht. Da trinke ich dann lieber einen Schnaps.
Gymnasiums oder Stadthalle? Für unsere Heimspiele wäre die Wertinger Stadthalle sicherlich der bessere Austragungsort. Die Halle ist im Vergleich zur Spielstätte am Gymnasium wesentlich moderner. Aber aus terminlichen Überschneidungen ist es selten möglich, in der Stadthalle zu spielen. Deshalb bleiben wir in der Gymnasiumshalle. Dort fühlen sich die Wertinger Handballmannschaften schon seit Jahrzehnten wohl. Auch wenn es aktuell gerade durch das Dach ab und zu hineinregnet.
Strand oder Berge? Eher Strand. Unsere Töchter, die zwei und sechs Jahre alt sind, sind kleine Wasserraten und fühlen sich am Meer besonders wohl. Vergangenen Sommer waren wir auf Kreta in Urlaub. Wir waren aber auch schon beim Wandern in den Bergen. Im Sommer habe ich meine kleine Tochter noch in einer Kraxe den Berg hinauf getragen. Doch das war ziemlich anstrengend. Und sie wird ja nicht unbedingt leichter.
Rückraum oder Spieler am Kreis? Als Spieler im Kreis bist du mitten drin im Geschehen. Das macht mir persönlich sehr viel Spaß, auch wenn man da einiges einstecken muss. Aber ich bin ja kein Kind von Traurigkeit.
Frühaufsteher oder Morgenmuf fel? Notgedrungen Frühaufsteher. Um halb sieben ist es mit dem Schlafen vorbei. Unsere Kinder stehen da auf, und da kann ich als Papa nicht einfach liegen bleiben. Auch am Wochenende nicht. Die Kinder haben ihren eigenen Rhythmus. Das muss man akzeptieren.
Nur Handball oder auch Fußball Fan? Natürlich bin ich auch Fußballfan, nachdem ich beim TSV Wertingen selbst viele Jahre in der Jugend und dann auch noch in der zweiten Mannschaft gespielt habe. Inzwischen schaffe ich es aber nicht mehr, Spiele des TSV anzuschauen. Ich informiere mich aber jede Woche in der Zeitung, was auf den Fußballplätzen und in den Stadien so alles passiert. In der Bundesliga interessiert mich am meisten Borussia Mönchengladbach, das ist mein Lieblingsverein. Im Spiel gegen den FC Augsburg am Samstag braucht Gladbach aber nicht unbedingt gewinnen. Da würde es mich freuen, wenn die Punkte mit nach Augsburg gingen. (herd)